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Lot 3432 - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr

THEODOROS STAMOS

(New York 1922–1997 Ioannina)
Cheops Sun-Box # I. 1969.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf der Überlappung signiert, datiert und betitelt: "CHEOPS SUN-BOX" # 1 STAMOS 1969, sowie mit Richtungspfeil.
182,9 x 152,4 cm.

Provenienz:
- André Emmerich Gallery, New York (verso mit dem Etikett).
- Marlborough Galerie, Zürich (verso mit dem Etikett).
- Turske & Turske, Zürich (verso mit dem Etikett).
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.

1922 wird Theodoros Stamos als Sohn griechischer Einwanderer in New York geboren. Ein Stipendium ermöglicht ihm das Studium an der American Artist School, wo er bis 1939 Bilhauerei studiert. Durch die Bekanntschaft mit der Künstlergruppe „The Ten“ und durch die Auseinandersetzung mit den Werken Milton Averys und Marsden Hartleys, wendet er sich kurz vor seinem Abschluss der Malerei zu und bricht das Studium ab. Er findet Unterschlupf in verschiedenen Ateliers und macht so schnell Bekanntschaft mit Künstlern wie u.a. Arshile Gorky, Adolph Gottlieb und Barnett Newman. Seine anfänglich figürlichen Werke zeigen Einflüsse des Surrealismus, die Faszination amorpher Figuren und das Interesse an der Urzeit und Mythologie.

1943 stellt er seine Werke erstmals in der Wakefield Galerie aus, wodurch seine Arbeiten einer breiten Sammlerschaft bekannt werden und er in Kontakt zu dem sich langsam entwickelnden Abstrakten Expressionismus kommt. Ab Mitte der 1940er Jahre übernimmt er immer wieder Lehraufträge, u.a. am progressiven Black Mountain College. Um 1954 beginnt Stamos überwiegend in Serien zu arbeiten, die zunehmend durch Farbflächen beherrscht werden. Zahlreiche Reisen durch die USA und Europa erweitern seinen Horizont und bringen neue Aspekte in seine Werke.

Häufig wird sein Oeuvre mit dem Mark Rothkos verglichen, wobei Stamos eine artikuliertere Malweise hat, die motivisch ihren Ursprung in der Natur und nicht in der Metaphysik hat. Mit Mark Rothko verbindet ihn eine enge Freundschaft, die dazu führt, dass er nach dessen Selbstmord zum Testamentsvollstrecker ernannt und in die unsäglichen Machenschaften des Nachlassverwalters verstrickt wird. Im anschliessenden Prozess der Kinder Rothkos 1971 verliert Stamos einen Grossteil seines Vermögens und sein Haus. Er zieht sich nach Griechenland zurück und stirbt dort 1997 an einem chronischen Lungenleiden.

Die drei angebotenen Werke zeigen eindrücklich die Autonomität seiner Serien, die durch eindeutige Charakteristika bestechen und dem Betrachter unterschiedlichste Erfahrungen bieten.

In den „Sun-Boxes“, von denen wir die „Cheops Sun-Box“ von 1969 anbieten, liegt der Fokus auf grossflächigen Kompositionen, beherrscht durch die Box und ihr spannungsreiches Verhältnis zur übrigen Komposition. Mit dem harmonischen, aber effektvollen Farbeinsatz und -auftrag strahlen die „Sun-Boxes“ Ruhe und Energie aus.

Die zwei anderen Werke (Los 3430 und Los 3431) stammen aus der Serie der „Infinity Fields“ die sich wiederum in unterschiedliche Reihen unterteilt. Unsere zwei Werke gehören zu der „Torino Series“, aus der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Stamos verlässt die reine Farbfeldmalerei und wendet sich wieder der expressiveren, dynamischen Darstellung zu. „Torino Series III No. 2“ erinnert an einen Wirbel, der sich auf der Leinwand entwickelt und, durch die extreme Reduzierung der Komposition, eine immense Dynamik entfaltet. Beim zweiten Gemälde dieser Serie entsteht die Dynamik durch das Gegen- und Übereinandersetzen von Rot- und Brauntönen, es entbrennt ein Kampf um die Vormachtstellung in der Komposition und um die Wahrnehmung des Betrachters. So ist die Dynamik dieses Werkes eine Andere, aber sie ist nicht weniger beeindruckend.

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)


Verkauft für CHF 84 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr