Lot 3421 - A183 PostWar & Contemporary - Samstag, 09. Dezember 2017, 14.00 Uhr
THEODOROS STAMOS
(New York 1922–1997 Ioannina)
Very low sun-box. 1964/65.
Acryl auf Leinwand.
Auf dem Keilrahmen doppelt signiert: Stamos, sowie betitelt: VERY LOW-SUN BOX und mit Massangaben.
172 x 142 cm.
Provenienz:
- Galerie Turske & Turske, Zürich (verso mit dem Etikett).
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Zürich 1984: Theodoros Stamos. Arbeiten von 1945 bis 1984, Knoedler Zürich, 16. Juni - 15. August, Nr. 53 (mit Farbabb.) (verso mit dem Etikett).
1922 wird Theodoros Stamos als Sohn griechischer Einwanderer in New York geboren. Ein Stipendium ermöglicht ihm das Studium an der American Artist School, wo er bis 1939 Bilhauerei studiert. Durch die Bekanntschaft mit der Künstlergruppe „The Ten“ und die Auseinandersetzung mit den Werken Milton Averys und Marsden Hartleys wendet er sich kurz vor seinem Abschluss der Malerei zu und bricht das Studium ab. Er findet Unterschlupf in verschiedenen Ateliers und macht so schnell Bekanntschaft mit Künstlern wie u.a. Arshile Gorky, Adolph Gottlieb und Barnett Newman. Seine anfänglichen figürlichen Werke zeigen Einflüsse des Surrealismus, die Faszination amorpher Figuren und das Interesse an der Urzeit und Mythologie. 1943 stellt er seine Werke erstmals in der Wakefield Galerie aus, wodurch seine Arbeiten einer breiten Sammlerschaft bekannt werden, und er in Kontakt zu dem sich langsam entwickelnden Abstrakten Expressionismus kommt. Ab Mitte der 1940er Jahre übernimmt er immer wieder Lehraufträge, u.a. am progressiven Black Mountain College. Um 1954 beginnt Stamos überwiegend in Serien zu arbeiten, die zunehmend durch Farbflächen beherrscht werden. Zahlreiche Reisen durch die USA und Europa erweitern seinen Horizont und bringen neue Aspekte in seine Werke. Häufig wird sein Oeuvre mit dem Mark Rothkos verglichen, wobei Stamos eine artikuliertere Malweise hat, die motivisch ihren Ursprung in der Natur und nicht in der Metaphysik hat. Mit Mark Rothko verbindet ihn eine enge Freundschaft, die dazu führt, dass er nach dessen Selbstmord zum Testamentsvollstrecker ernannt und in die unsäglichen Machenschaften des Nachlassverwalters verstrickt wird. Im anschliessenden Prozess der Kinder Rothkos 1971 verliert Stamos einen Grossteil seines Vermögens und seine Reputation. Er zieht sich nach Griechenland zurück und stirbt dort 1997 an einem chronischen Lungenleiden.
Das vorliegende Werk „Very Low Sun-Box“ ist das Erste der sogenannten Sun-Box Serie, der sich Theodoros Stamos in den Jahren von 1962 – 1974 widmet. Stamos Oeuvre unterliegt einer stringenten Entwicklung von den figurativen Werken zu Beginn bis hin zu den abstrakt expressiven Werken. Keine Änderung oder Neuerung im künstlerischen Prozess taucht plötzlich auf, sondern basiert auf seiner bisherigem künstlerischen Entwicklung. So ist es nicht überraschend, dass bereits im ersten Werk dieser neuen Serie eindrücklich alle Charakteristika derselben umgesetzt werden. Die bis Anfang der 60er Jahre favorisierten meteorischen Kreise (Los 3418) werden zu Quadraten, die die Sun-Boxes beherrschen und als Symbol der eingefangenen Sonnenenergie fungieren. Einen Gegenpol zu den Boxen stellen die Balken dar, die immer in ihrer Umgebung zu finden sind. Erscheinen diese zwei Hauptelemente der Komposition zunächst recht banal, gelingt es dem Künstler eindrucksvoll, durch ihre unterschiedliche Komposition kombiniert mit dem meisterlichen Einsatz von Farbe Werke grösster und gleichtzeitig unterschiedlichster Wirkung und Einzigartigkeit zu schaffen.
Dabei hat sich Stamos voll und ganz der Farbe verschrieben. Mit ihrer Hilfe kann er in seinen Gemälden Licht in jeder Variante erschaffen und die dementsprechende Stimmung kreiiren. Auf den ersten Blick strahlen die Werke der Sun-Box Serie durch den feinen, harmonischen Farbauftrag und die Strenge der Komposition eine unendliche Ruhe aus. Kleine Abweichungen in der Geometrie und das Durchschimmern unterschiedlicher Farbschichten aber stören diese Ruhe und verleihen dem Werk Energie und Tiefe.
Theodoros Stamos gehört zu den wichtigsten Vertretern der ersten Generation des Abstrakten Expressionismus und gilt als Vorbereiter der Farbfeldmalerei.
- Galerie Turske & Turske, Zürich (verso mit dem Etikett).
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ausstellung: Zürich 1984: Theodoros Stamos. Arbeiten von 1945 bis 1984, Knoedler Zürich, 16. Juni - 15. August, Nr. 53 (mit Farbabb.) (verso mit dem Etikett).
1922 wird Theodoros Stamos als Sohn griechischer Einwanderer in New York geboren. Ein Stipendium ermöglicht ihm das Studium an der American Artist School, wo er bis 1939 Bilhauerei studiert. Durch die Bekanntschaft mit der Künstlergruppe „The Ten“ und die Auseinandersetzung mit den Werken Milton Averys und Marsden Hartleys wendet er sich kurz vor seinem Abschluss der Malerei zu und bricht das Studium ab. Er findet Unterschlupf in verschiedenen Ateliers und macht so schnell Bekanntschaft mit Künstlern wie u.a. Arshile Gorky, Adolph Gottlieb und Barnett Newman. Seine anfänglichen figürlichen Werke zeigen Einflüsse des Surrealismus, die Faszination amorpher Figuren und das Interesse an der Urzeit und Mythologie. 1943 stellt er seine Werke erstmals in der Wakefield Galerie aus, wodurch seine Arbeiten einer breiten Sammlerschaft bekannt werden, und er in Kontakt zu dem sich langsam entwickelnden Abstrakten Expressionismus kommt. Ab Mitte der 1940er Jahre übernimmt er immer wieder Lehraufträge, u.a. am progressiven Black Mountain College. Um 1954 beginnt Stamos überwiegend in Serien zu arbeiten, die zunehmend durch Farbflächen beherrscht werden. Zahlreiche Reisen durch die USA und Europa erweitern seinen Horizont und bringen neue Aspekte in seine Werke. Häufig wird sein Oeuvre mit dem Mark Rothkos verglichen, wobei Stamos eine artikuliertere Malweise hat, die motivisch ihren Ursprung in der Natur und nicht in der Metaphysik hat. Mit Mark Rothko verbindet ihn eine enge Freundschaft, die dazu führt, dass er nach dessen Selbstmord zum Testamentsvollstrecker ernannt und in die unsäglichen Machenschaften des Nachlassverwalters verstrickt wird. Im anschliessenden Prozess der Kinder Rothkos 1971 verliert Stamos einen Grossteil seines Vermögens und seine Reputation. Er zieht sich nach Griechenland zurück und stirbt dort 1997 an einem chronischen Lungenleiden.
Das vorliegende Werk „Very Low Sun-Box“ ist das Erste der sogenannten Sun-Box Serie, der sich Theodoros Stamos in den Jahren von 1962 – 1974 widmet. Stamos Oeuvre unterliegt einer stringenten Entwicklung von den figurativen Werken zu Beginn bis hin zu den abstrakt expressiven Werken. Keine Änderung oder Neuerung im künstlerischen Prozess taucht plötzlich auf, sondern basiert auf seiner bisherigem künstlerischen Entwicklung. So ist es nicht überraschend, dass bereits im ersten Werk dieser neuen Serie eindrücklich alle Charakteristika derselben umgesetzt werden. Die bis Anfang der 60er Jahre favorisierten meteorischen Kreise (Los 3418) werden zu Quadraten, die die Sun-Boxes beherrschen und als Symbol der eingefangenen Sonnenenergie fungieren. Einen Gegenpol zu den Boxen stellen die Balken dar, die immer in ihrer Umgebung zu finden sind. Erscheinen diese zwei Hauptelemente der Komposition zunächst recht banal, gelingt es dem Künstler eindrucksvoll, durch ihre unterschiedliche Komposition kombiniert mit dem meisterlichen Einsatz von Farbe Werke grösster und gleichtzeitig unterschiedlichster Wirkung und Einzigartigkeit zu schaffen.
Dabei hat sich Stamos voll und ganz der Farbe verschrieben. Mit ihrer Hilfe kann er in seinen Gemälden Licht in jeder Variante erschaffen und die dementsprechende Stimmung kreiiren. Auf den ersten Blick strahlen die Werke der Sun-Box Serie durch den feinen, harmonischen Farbauftrag und die Strenge der Komposition eine unendliche Ruhe aus. Kleine Abweichungen in der Geometrie und das Durchschimmern unterschiedlicher Farbschichten aber stören diese Ruhe und verleihen dem Werk Energie und Tiefe.
Theodoros Stamos gehört zu den wichtigsten Vertretern der ersten Generation des Abstrakten Expressionismus und gilt als Vorbereiter der Farbfeldmalerei.
CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)
Verkauft für CHF 102 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr