Lot 1607 - A181 Photographie - Samstag, 01. Juli 2017, 9.30 Uhr
ISENRING, JOHANN BAPTIST
(1796-1860), zugeschrieben.
Portrait einer Frau.
Daguerreotypie. Wohl zwischen 1839 und 1842.
Viertel-Platte; runder Ausschnitt ca. 6,5 x 6,5 cm.
Unten auf Trägerkarton in Blindstempel signiert: "J.B. Isenring". Verso Faksimile-Druck der alten Bezeichnung: "Familie Kubly Altstätten 1842". Passepartout und Rückwand eventuell später.
Literatur:
Stenger, Erich. Der Daguerreotypist L. B. Isenring : seine Verdienste um Einführung und Ausgestaltung der Daguerreotypie 1839-1842. Berlin, 1931.
Perret, René. Frappante Ähnlichkeit. Pioniere der Schweizer Photographie. Bilder der Anfänge. Brugg, 1991.
Perret, René. Kunst und Magie der Daguerreotypie. Collection W. + T. Bosshard. Brugg, 2006.
"Der Schweizer Maler und Stecher Johann Baptist Isenring (1796-1860) [...] war einer der Pioniere, die der Porträt-Daguerreotypie zum Durchbruch verhalfen [...] Isenring war eher eine Ausnahme, denn als Kupferstecher war er in der Lage, seine Porträts zu überarbeiten und zum Beispiel die Augen mit dem Stichel nachzustechen, was er auch in seinem Katalog betonte: 'Seine Porträts sind [...] nicht mehr blos kalte Reflexe des Objektivglases der Camera Obscura, die Augen derselben sind nicht geschlossen oder verwischt, sondern offen, der Stern mit der Pupille distinct und heiter, die Bilder haben überhaupt Färbung und Leben und nähern sich in Ton und Effekt den Gemälden.'" (Stenger, Erich. Kunstausstellung enthaltend eine Sammlung von Lichtbildern, meistens Porträts nach dem Leben. Gefertigt im Mai, Juni und Juli 1840, von J. B. Isenring, Maler, aus St. Gallen. Faksimile-Beilage, S. 2 und Perret, 2006, S. 72). "Isenring hat in der Kunst, menschliche Figuren nachzubilden, wieder einen Schritt nach vorwärts gethan [sic!], indem er durch viele Versuche dahin gelangt ist, vermittelst selbsterfundener Apparate Portraite von beliebiger Grösse, und was noch mehr sagen will, Portraite mit ganz geöffneten Augen hervorzubringen. Diese Isenringschen Gemälde besitzen wirklich eine Warheit in Umriss und Schattierung, die, wie sich denken lässt, die geschickteste Künstlerhand nicht zu erreichen vermag." (Neue Zürcher Zeitung, 16. September 1840, S. 446).
Nebst Freilicht- und Atelierphotographie waren Daguerreotypisten mit ihren rollenden Ateliers in Reisewagen unterwegs. Isenring bewegte sich ab 1842 mit seinem so genannten "Sonnenwagen" (vgl. Perret, 2006, S. 80). Gegen die rückseitige Datierung 1842 spricht Stengers Analyse, der die St. Galler Zeit zwischen 1839 und 1840 datiert (Stenger 1931, S. 5). Isenring habe sich 1841-1842 in München sesshaft gemacht (Stenger, 1931, S. 12). Durchaus plausibel erscheint daher, dass sich die Portraitierte in München vom Photographen ablichten hat lassen.
Vorliegendes Portrait wohl einer Verwandten Felix Wilhelm Kublys (1802-1872), möglicherweise sogar seiner Frau Caroline Naeff, der ab 1831 als renommierter Architekt in der Kleinstadt Altstätten im Kanton St. Gallen tätig war (vgl. hierzu Kubly, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19884.php (18.04.2017)).
Stenger, Erich. Der Daguerreotypist L. B. Isenring : seine Verdienste um Einführung und Ausgestaltung der Daguerreotypie 1839-1842. Berlin, 1931.
Perret, René. Frappante Ähnlichkeit. Pioniere der Schweizer Photographie. Bilder der Anfänge. Brugg, 1991.
Perret, René. Kunst und Magie der Daguerreotypie. Collection W. + T. Bosshard. Brugg, 2006.
"Der Schweizer Maler und Stecher Johann Baptist Isenring (1796-1860) [...] war einer der Pioniere, die der Porträt-Daguerreotypie zum Durchbruch verhalfen [...] Isenring war eher eine Ausnahme, denn als Kupferstecher war er in der Lage, seine Porträts zu überarbeiten und zum Beispiel die Augen mit dem Stichel nachzustechen, was er auch in seinem Katalog betonte: 'Seine Porträts sind [...] nicht mehr blos kalte Reflexe des Objektivglases der Camera Obscura, die Augen derselben sind nicht geschlossen oder verwischt, sondern offen, der Stern mit der Pupille distinct und heiter, die Bilder haben überhaupt Färbung und Leben und nähern sich in Ton und Effekt den Gemälden.'" (Stenger, Erich. Kunstausstellung enthaltend eine Sammlung von Lichtbildern, meistens Porträts nach dem Leben. Gefertigt im Mai, Juni und Juli 1840, von J. B. Isenring, Maler, aus St. Gallen. Faksimile-Beilage, S. 2 und Perret, 2006, S. 72). "Isenring hat in der Kunst, menschliche Figuren nachzubilden, wieder einen Schritt nach vorwärts gethan [sic!], indem er durch viele Versuche dahin gelangt ist, vermittelst selbsterfundener Apparate Portraite von beliebiger Grösse, und was noch mehr sagen will, Portraite mit ganz geöffneten Augen hervorzubringen. Diese Isenringschen Gemälde besitzen wirklich eine Warheit in Umriss und Schattierung, die, wie sich denken lässt, die geschickteste Künstlerhand nicht zu erreichen vermag." (Neue Zürcher Zeitung, 16. September 1840, S. 446).
Nebst Freilicht- und Atelierphotographie waren Daguerreotypisten mit ihren rollenden Ateliers in Reisewagen unterwegs. Isenring bewegte sich ab 1842 mit seinem so genannten "Sonnenwagen" (vgl. Perret, 2006, S. 80). Gegen die rückseitige Datierung 1842 spricht Stengers Analyse, der die St. Galler Zeit zwischen 1839 und 1840 datiert (Stenger 1931, S. 5). Isenring habe sich 1841-1842 in München sesshaft gemacht (Stenger, 1931, S. 12). Durchaus plausibel erscheint daher, dass sich die Portraitierte in München vom Photographen ablichten hat lassen.
Vorliegendes Portrait wohl einer Verwandten Felix Wilhelm Kublys (1802-1872), möglicherweise sogar seiner Frau Caroline Naeff, der ab 1831 als renommierter Architekt in der Kleinstadt Altstätten im Kanton St. Gallen tätig war (vgl. hierzu Kubly, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19884.php (18.04.2017)).
CHF 3 500 / 4 500 | (€ 3 610 / 4 640)
Verkauft für CHF 5 625 (inkl. Aufgeld)
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