Lot 3218* - A180 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 31. März 2017, 15.30 Uhr
IVAN KONSTANTINOVICH AIVAZOVSKY
(1817 Feodosija 1900)
Stürmische See im Abendrot. 1896.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts kyrillisch signiert und datiert: 1896. Ebenso rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert: 1896.
68 × 99 cm.
Provenienz:
- Armenischer Familienbesitz, erworben vom Ururgrossvater direkt beim Künstler.
- Europäische Privatsammlung von obiger Familie erworben.
Literatur:
Caffiero, Gianni / Samarine, Ivan: Unknown Aivazovsky, Moskau 2016, Kat. Nr. CS-1896-004, S. 415, Abb. S. 277.
Das Gemälde wird in das in Bearbeitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von I. K. Aivazovsky von Gianni Caffiero und Ivan Samarine aufgenommen.
Es ist eine besondere Freude, anlässlich des 200. Geburtstages von Ivan Konstantinovich Aivazovsky, diese imposante Darstellung der stürmischen See im Abendrot anzubieten. Das kürzlich in einer europäischen Privatsammlung entdeckte Gemälde stellt eine besondere Bereicherung für das Oeuvre des russischen Marine- und Landschaftsmalers dar.
Aivazovsky gelang es, die Naturgegebenheiten auf eine dramatische und dennoch realistische Weise einzufangen. Dies formulierte der russische Kunstkritiker, Wladimir Stassow, treffend mit den folgenden Worten: „Der Marinemaler Aivazovsky ist seiner Natur und Begabung nach ein aussergewöhnlicher Künstler, der vielleicht wie niemand sonst in Europa die Schönheit des Wassers lebhaft zu empfinden und auf eigene Weise wiederzugeben vermag.“ (Stassow, Wladimir: Ausgewählte Werke in 3 Bänden, Bd. 3, Moskau 1952, S. 669).
Das 19. Jahrhundert wird allgemeinhin als das Goldene Zeitalter der russischen Malerei bezeichnet. Die europäischen Stilentwicklungen prägten auch die künstlerische Entwicklung in Russland und gegen Mitte des Jahrhunderts löste der Realismus die Romantik ab. Aivazovsky liess sich davon allerdings nicht beirren und blieb der romantischen Malweise treu. Er lehnte den Impressionismus für sich ab, dennoch kann zu Beginn der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts eine gewisse Tendenz in der intensiven Farbigkeit und der Verwendung eines schnellen Pinselstriches beobachtet werden, was im Besonderen in diesem Gemälde zum Ausdruck kommt.
Aivazovsky wiederholte seine Motive mehrmals, wobei diese Darstellung einzigartig ist und in keiner weiteren Ausführung bekannt ist. Zu Beginn seiner künstlerischen Entwicklung widmet sich Aivazovsky der Thematik des Meeres vorwiegend in ruhiger friedvoller Form, während vor allem in seiner Reifezeit und im Spätwerk die dramatische Naturgewalt zum Ausdruck gebracht wird. Dies zeigt sich eindrücklich in dieser Komposition. Die wilden Wogen der bewegten See prallen gegen das felsige Ufer und türmen sich gegen den Himmel auf, der untergehenden Abendsonne entgegen. Davor hebt sich eine Vogelschar in Weiss farblich ab, die durch ihre Bewegung und Feinheit in der Malweise eine Unbeschwertheit und Souveränität vermittelt. Das mit den Wogen kämpfende Schiff ist als ein Wikingerschiff zu identifizieren. Die einst als Seeräuber gefürchteten Wikinger wurden im 19. Jahrhundert romantisiert und als tapfere Helden der Meere gefeiert. Aivazovsky, der neben seiner künstlerischen Könnerschaft auch einen ausgeprägten Geschäftssinn hatte, dürfte mit diesem Gemälde die russische Seele direkt angesprochen haben.
- Armenischer Familienbesitz, erworben vom Ururgrossvater direkt beim Künstler.
- Europäische Privatsammlung von obiger Familie erworben.
Literatur:
Caffiero, Gianni / Samarine, Ivan: Unknown Aivazovsky, Moskau 2016, Kat. Nr. CS-1896-004, S. 415, Abb. S. 277.
Das Gemälde wird in das in Bearbeitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von I. K. Aivazovsky von Gianni Caffiero und Ivan Samarine aufgenommen.
Es ist eine besondere Freude, anlässlich des 200. Geburtstages von Ivan Konstantinovich Aivazovsky, diese imposante Darstellung der stürmischen See im Abendrot anzubieten. Das kürzlich in einer europäischen Privatsammlung entdeckte Gemälde stellt eine besondere Bereicherung für das Oeuvre des russischen Marine- und Landschaftsmalers dar.
Aivazovsky gelang es, die Naturgegebenheiten auf eine dramatische und dennoch realistische Weise einzufangen. Dies formulierte der russische Kunstkritiker, Wladimir Stassow, treffend mit den folgenden Worten: „Der Marinemaler Aivazovsky ist seiner Natur und Begabung nach ein aussergewöhnlicher Künstler, der vielleicht wie niemand sonst in Europa die Schönheit des Wassers lebhaft zu empfinden und auf eigene Weise wiederzugeben vermag.“ (Stassow, Wladimir: Ausgewählte Werke in 3 Bänden, Bd. 3, Moskau 1952, S. 669).
Das 19. Jahrhundert wird allgemeinhin als das Goldene Zeitalter der russischen Malerei bezeichnet. Die europäischen Stilentwicklungen prägten auch die künstlerische Entwicklung in Russland und gegen Mitte des Jahrhunderts löste der Realismus die Romantik ab. Aivazovsky liess sich davon allerdings nicht beirren und blieb der romantischen Malweise treu. Er lehnte den Impressionismus für sich ab, dennoch kann zu Beginn der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts eine gewisse Tendenz in der intensiven Farbigkeit und der Verwendung eines schnellen Pinselstriches beobachtet werden, was im Besonderen in diesem Gemälde zum Ausdruck kommt.
Aivazovsky wiederholte seine Motive mehrmals, wobei diese Darstellung einzigartig ist und in keiner weiteren Ausführung bekannt ist. Zu Beginn seiner künstlerischen Entwicklung widmet sich Aivazovsky der Thematik des Meeres vorwiegend in ruhiger friedvoller Form, während vor allem in seiner Reifezeit und im Spätwerk die dramatische Naturgewalt zum Ausdruck gebracht wird. Dies zeigt sich eindrücklich in dieser Komposition. Die wilden Wogen der bewegten See prallen gegen das felsige Ufer und türmen sich gegen den Himmel auf, der untergehenden Abendsonne entgegen. Davor hebt sich eine Vogelschar in Weiss farblich ab, die durch ihre Bewegung und Feinheit in der Malweise eine Unbeschwertheit und Souveränität vermittelt. Das mit den Wogen kämpfende Schiff ist als ein Wikingerschiff zu identifizieren. Die einst als Seeräuber gefürchteten Wikinger wurden im 19. Jahrhundert romantisiert und als tapfere Helden der Meere gefeiert. Aivazovsky, der neben seiner künstlerischen Könnerschaft auch einen ausgeprägten Geschäftssinn hatte, dürfte mit diesem Gemälde die russische Seele direkt angesprochen haben.
CHF 380 000 / 550 000 | (€ 391 750 / 567 010)
Verkauft für CHF 825 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr