Lot 3246 - A181 Impressionismus & Moderne - Freitag, 30. Juni 2017, 14.00 Uhr
MELA MUTER
(Warschau 1876–1967 Paris)
Nature morte au panier de pommes.
Öl auf Holz.
Oben rechts signiert: Muter.
60,5 x 49,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Oscar Ghez, Genf.
- Privatbesitz Schweiz.
Die polnisch-jüdische Künstlerin Mela Muter (eigentlich Maria Melena Mutermilch) kommt 1901 nach Paris, wo sie den Hauptteil ihres Lebens verbringt und Bekanntschaft mit verschiedenen Künstlern und Intellektuellen der Pariser Bourgeoisie macht. Darunter sind der Architekt August Perret, der ihr Haus gestaltet, und Rainer Maria Rilke, zu dem sie eine enge Beziehung pflegt und als dessen letzte Liebe Mela Muter gilt. Allgemein ist die Künstlerin als äussert charismatische Person bekannt, die grosse Beliebtheit in Montparnasse geniesst. Einen ersten Namen macht sie sich durch Porträts ihres weitreichenden und berühmten Freundeskreises. Daneben schafft sie Stillleben und als Gegenpol zu den Porträtierten der höheren Klasse malt sie oft auch Szenen aus dem Leben armer und randständiger Menschen, ein sich wiederholendes Thema ist dabei die Mutter mit Kind. 1902 darf die junge Mela Muter als eine der wenigen Frauen neben Suzanne Valadon, Berthe Morisot und Marie Laurencin an den berühmten Salons in Paris teilnehmen. Während des Zweiten Weltkriegs wird sie aufgrund ihres jüdischen Glaubens gezwungen ins Ausland zu fliehen, von wo sie Mitte der 40er Jahre wieder zurückkehrt. Danach beginnt ihre Bekanntheit abzunehmen und auch finanziell hält sich die begnadete Künstlerin nur noch knapp über Wasser. Verschiedene Schicksalsschläge, wie der Verlust ihrer Mutter und ihrer Schwester, die Ermordung ihres geliebten Raymond Lefebvre durch Stalin und die schwere Knochenkrankheit mit anschließendem Selbstmord ihres Sohnes führen dazu, dass sie zum Katholizismus konvertiert. Als sie in den 60er Jahren die Möglichkeit hat, rund 70 Bilder zu Preisen bis 60'000 Mark zu verkaufen, überlässt Mela Muter den Erlös, sowie später ihren gesamten Nachlass, dem Kinderdorf-Verein „SOS“.
Ihr Werk ist geprägt von einem wiedererkennenden, eigenen Duktus, beeinflusst von den starken Strichen Van Goghs und Cézannes. Dabei hat sie eine bestimmte Technik, in der sie den Malgrund an gewissen Stellen freilässt und nicht übermalt. Obwohl Mela Muter hauptsächlich für ihre Portraits bekannt ist, bestand sie stets darauf, keinen Unterschied zwischen Porträt und Stillleben zu machen. "Ich frage mich nicht, ob eine Person vor meinen Staffeleien gut, falsch, großzügig, intelligent ist. Ich versuche, sie zu beherrschen und sie genau so zu repräsentieren wie eine Blume, Tomate oder einen Baum."
Ihr Werk wurde vor dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, und man kannte den Namen Mela Muter in der Kunstszene. Danach geriet sie etwas in Vergessenheit. Ihr Andenken bleibt aber bewahrt, indem ihre Werke in verschiedenen grossen Museen auf der Welt vertreten sind.
- Sammlung Oscar Ghez, Genf.
- Privatbesitz Schweiz.
Die polnisch-jüdische Künstlerin Mela Muter (eigentlich Maria Melena Mutermilch) kommt 1901 nach Paris, wo sie den Hauptteil ihres Lebens verbringt und Bekanntschaft mit verschiedenen Künstlern und Intellektuellen der Pariser Bourgeoisie macht. Darunter sind der Architekt August Perret, der ihr Haus gestaltet, und Rainer Maria Rilke, zu dem sie eine enge Beziehung pflegt und als dessen letzte Liebe Mela Muter gilt. Allgemein ist die Künstlerin als äussert charismatische Person bekannt, die grosse Beliebtheit in Montparnasse geniesst. Einen ersten Namen macht sie sich durch Porträts ihres weitreichenden und berühmten Freundeskreises. Daneben schafft sie Stillleben und als Gegenpol zu den Porträtierten der höheren Klasse malt sie oft auch Szenen aus dem Leben armer und randständiger Menschen, ein sich wiederholendes Thema ist dabei die Mutter mit Kind. 1902 darf die junge Mela Muter als eine der wenigen Frauen neben Suzanne Valadon, Berthe Morisot und Marie Laurencin an den berühmten Salons in Paris teilnehmen. Während des Zweiten Weltkriegs wird sie aufgrund ihres jüdischen Glaubens gezwungen ins Ausland zu fliehen, von wo sie Mitte der 40er Jahre wieder zurückkehrt. Danach beginnt ihre Bekanntheit abzunehmen und auch finanziell hält sich die begnadete Künstlerin nur noch knapp über Wasser. Verschiedene Schicksalsschläge, wie der Verlust ihrer Mutter und ihrer Schwester, die Ermordung ihres geliebten Raymond Lefebvre durch Stalin und die schwere Knochenkrankheit mit anschließendem Selbstmord ihres Sohnes führen dazu, dass sie zum Katholizismus konvertiert. Als sie in den 60er Jahren die Möglichkeit hat, rund 70 Bilder zu Preisen bis 60'000 Mark zu verkaufen, überlässt Mela Muter den Erlös, sowie später ihren gesamten Nachlass, dem Kinderdorf-Verein „SOS“.
Ihr Werk ist geprägt von einem wiedererkennenden, eigenen Duktus, beeinflusst von den starken Strichen Van Goghs und Cézannes. Dabei hat sie eine bestimmte Technik, in der sie den Malgrund an gewissen Stellen freilässt und nicht übermalt. Obwohl Mela Muter hauptsächlich für ihre Portraits bekannt ist, bestand sie stets darauf, keinen Unterschied zwischen Porträt und Stillleben zu machen. "Ich frage mich nicht, ob eine Person vor meinen Staffeleien gut, falsch, großzügig, intelligent ist. Ich versuche, sie zu beherrschen und sie genau so zu repräsentieren wie eine Blume, Tomate oder einen Baum."
Ihr Werk wurde vor dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, und man kannte den Namen Mela Muter in der Kunstszene. Danach geriet sie etwas in Vergessenheit. Ihr Andenken bleibt aber bewahrt, indem ihre Werke in verschiedenen grossen Museen auf der Welt vertreten sind.
CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)
Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr