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Lot 3043* - A180 Gemälde Alter Meister - Freitag, 31. März 2017, 14.00 Uhr

TENIERS, DAVID d. J.

(Antwerpen 1610 - 1690 Brüssel)
Winterlandschaft mit Blick auf ein Dorf mit Holzfällern. Um 1650.
Öl auf Holz.
Unten links auf dem Stein monogrammiert: DT. F.
17,5 x 25,6 cm.


Gutachten: Dr. Margret Klinge, 5.11.1990.

Provenienz:
- Sammlung Kabinett Frey.
- Sammlung Bachofen-Heitz, 1772.
- Basler Familienbesitz über mehrere Generationen.
- Auktion Philipps, London, 11.12.1990, Los 78.
- Kunsthandel Frye & Sohn, Münster.
- Europäische Privatsammlung.

Ausstellung:
David Teniers der Jüngere 1610-1690. Alltag und Vergnügen in Flandern, 5.11.2005-19.2.2006, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Nr. 91.

Literatur:
Klinge, Margret / Lüdke, Dietmar: David Teniers der Jüngere 1610-1690. Alltag und Vergnügen in Flandern, Ausst. Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 2005/2006, Kat. Nr. 91, S. 284-285.

Vor einem Gehöft, fern der Stadt im Hintergrund, sind zwei Holzfäller dabei, einen Vorrat an Brennholz für den Winter aufzubauen. Die kalte Winterluft ist spürbar und die Stille der Szene wird nur durch die Holzschläge der Arbeiter und das Bellen des Hundes, der im Mittelgrund herbei eilt, unterbrochen.

Diese stimmungsvolle Winterszene von David Teniers d. J. zeigt in charakteristischer Weise den ländlichen Alltag jener Zeit und wurde möglicherweise urspünglich als Teil einer Folge von Monats- oder Jahreszeitenbildern gemalt. Sowohl das Motiv wie auch die Komposition greifen auf eine Radierung des „Meisters der kleinen Landschaften“ von 1559/61 in der Wiener Albertina zurück (Inv. Nr. HB 56.3, fol. 7, 1957/156). Eine vergleichbare Komposition Teniers befindet sich heute im Musée du Louvre in Paris als Pendant zu einer Sommerlandschaft (Inv. Nr. M.1.997). Dort, wie auch in diesem hier angebotenen Gemälde, gibt Teniers den Winter durch kühle Weiss- und Blautöne atmosphärisch wieder und gleicht seine Komposition durch warme Ockertöne an den Hauswänden farblich aus. In ihrer harmonischen Farblichkeit steht diese Arbeit nahe dem Werk Joos de Mompers d. J. (1564-1635), der die flämische Winterlandschaft zu einem besonderen Schwerpunkt seines Schaffens machte und von dem sich Teniers mehrfach inspirierte. Winterlandschaften gehören dabei zu den Seltenheiten im Oeuvre von Teniers, wobei frühe Beispiele ab 1635 in Kabinettbildern bekannt sind, welche sich grosser Beliebtheit in bürgerlichen Sammlungen, insbesondere in Antwerpen, erfreuten.

Dr. Margret Klinge datiert diese hier angebotene Arbeit in die Antwerpener Schaffensphase des Künstlers um 1650 und wird das Werk in das in Bearbeitung befindliche Werkverzeichnis aufnehmen.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)

Verkauft für CHF 102 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr