Lot 3408 - Z41 PostWar & Contemporary - Samstag, 03. Dezember 2016, 14.00 Uhr
GIUSEPPE SANTOMASO
(1907 Venedig 1990)
Ohne Titel. 1962.
Öl und Pigmente auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Santomaso 62, sowie verso: Santomaso 62.
30 x 105 cm.
Dieses Werk ist im Archivio Giuseppe Santomaso, Galleria Blu, Mailand, unter der Nummer: sot /1605 registriert. Wir danken der Galleria Blu für die wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz: Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, Privatbesitz Schweiz.
Während noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die avantgardistischen Kunströmungen eindeutig Ländern zuzuordnen sind (Expressionismus – Deutschland; Kubismus – Frankreich; Futurismus – Italien; usw.), zeichnet sich die Strömung der Abstrakten Kunst nach 1945 durch ihre Internationalität aus. Obwohl von Paris mit Hans Hartung, Georges Mathieu u.a. ausgehend, verbreitet sich die Abstrakte Kunst unabhängig aller Ländergrenzen rasend schnell. Neben der Tatsache, dass durch Medien und zunehmenden Tourismus die Welt ab den 1950er Jahren natürlich näher zusammengerückt ist, wird vor allem „ das abstrakte Vokabular […] von vielen Künstlern fast aller Nationen wie eine Heilsbotschaft aufgenommen.“ (zit.: Walther, Ingo (Hrsg.): Kunst des 20. Jahrhundert. Teil 1. Malerei, Köln 2000, S. 239). Auch Italien wird von dieser Welle erfasst und beeinflusst die Entwicklung der Abstraktion durch Künstler wie Piero Dorazio, Afro, Renato Birolli, Emilio Vedova und Giuseppe Santomaso, von dem wir zwei Werke anbieten können.
1907 in Venedig geboren, verbringt Santomaso mit einigen Unterbrechungen sein gesamtes Leben in seiner Heimatstadt. 1932 beginnt er sein Studium an der Kunstakademie in Venedig und stellt bereits 2 Jahre später an der Biennale, an der er insgesamt 13 Mal teilnehmen wird, aus. Er beginnt sich für die Avantgarde zu interessieren. Zunächst durch die Kunstzeitschrift VERVE inspiriert, reist er ab 1937 erst nach Holland und dann weiter nach Paris, um die Werke der Impressionisten und Expressionisten im Original zu sehen. 1939 stellt er selbst erstmals in Paris, in der Galerie Rive Gauche, aus. Nach dem 2. Weltkrieg gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Nuova Secessione Artistica Italian“, wobei sich Santomaso bemüht, eine Synthese zwischen Abstraktion und Realismus zu finden, was jedoch letztendlich scheitert. Mitte der 1950er Jahre wendet er sich dem Informel zu, wie wir auch in den zwei vorliegenden Werken eindrücklich sehen. In den 1970er Jahren nimmt er zunehmend architektonische bzw. konstruktive Elemente mit in seine Werke auf.
Bis zu seinem Tod lehrt er an der Kunstakademie in Venedig. Neben seinen zahlreichen Teilnahmen an der Biennale, wird er zudem dreimal zur documenta in Kassel eingeladen und erhält zahlreiche Ausstellungen in internationalen Museen.
Giuseppe Santomasos Werke der 1960er und 70er Jahre sind abstrakte Landschaften, deren Farbpalette durch das Licht Venedigs und deren Komposition durch die Architektur seiner Heimatstadt geprägt wird. Er sucht über die Auseinandersetzung mit der Natur den Weg in die Abstraktion, ohne dabei aber je den Bezug zur Natur zu verlieren. Somit wirken seine Werke oftmals weniger radikal, sondern eher zurückhaltend, und doch ist dem Betrachter immer klar, das Santosamo von der Natur und dem Erlebten ausgeht, was für uns den Zugang zu seinen Werken intensiver und gleichzeitig einfacher macht.
Provenienz: Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, Privatbesitz Schweiz.
Während noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die avantgardistischen Kunströmungen eindeutig Ländern zuzuordnen sind (Expressionismus – Deutschland; Kubismus – Frankreich; Futurismus – Italien; usw.), zeichnet sich die Strömung der Abstrakten Kunst nach 1945 durch ihre Internationalität aus. Obwohl von Paris mit Hans Hartung, Georges Mathieu u.a. ausgehend, verbreitet sich die Abstrakte Kunst unabhängig aller Ländergrenzen rasend schnell. Neben der Tatsache, dass durch Medien und zunehmenden Tourismus die Welt ab den 1950er Jahren natürlich näher zusammengerückt ist, wird vor allem „ das abstrakte Vokabular […] von vielen Künstlern fast aller Nationen wie eine Heilsbotschaft aufgenommen.“ (zit.: Walther, Ingo (Hrsg.): Kunst des 20. Jahrhundert. Teil 1. Malerei, Köln 2000, S. 239). Auch Italien wird von dieser Welle erfasst und beeinflusst die Entwicklung der Abstraktion durch Künstler wie Piero Dorazio, Afro, Renato Birolli, Emilio Vedova und Giuseppe Santomaso, von dem wir zwei Werke anbieten können.
1907 in Venedig geboren, verbringt Santomaso mit einigen Unterbrechungen sein gesamtes Leben in seiner Heimatstadt. 1932 beginnt er sein Studium an der Kunstakademie in Venedig und stellt bereits 2 Jahre später an der Biennale, an der er insgesamt 13 Mal teilnehmen wird, aus. Er beginnt sich für die Avantgarde zu interessieren. Zunächst durch die Kunstzeitschrift VERVE inspiriert, reist er ab 1937 erst nach Holland und dann weiter nach Paris, um die Werke der Impressionisten und Expressionisten im Original zu sehen. 1939 stellt er selbst erstmals in Paris, in der Galerie Rive Gauche, aus. Nach dem 2. Weltkrieg gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Nuova Secessione Artistica Italian“, wobei sich Santomaso bemüht, eine Synthese zwischen Abstraktion und Realismus zu finden, was jedoch letztendlich scheitert. Mitte der 1950er Jahre wendet er sich dem Informel zu, wie wir auch in den zwei vorliegenden Werken eindrücklich sehen. In den 1970er Jahren nimmt er zunehmend architektonische bzw. konstruktive Elemente mit in seine Werke auf.
Bis zu seinem Tod lehrt er an der Kunstakademie in Venedig. Neben seinen zahlreichen Teilnahmen an der Biennale, wird er zudem dreimal zur documenta in Kassel eingeladen und erhält zahlreiche Ausstellungen in internationalen Museen.
Giuseppe Santomasos Werke der 1960er und 70er Jahre sind abstrakte Landschaften, deren Farbpalette durch das Licht Venedigs und deren Komposition durch die Architektur seiner Heimatstadt geprägt wird. Er sucht über die Auseinandersetzung mit der Natur den Weg in die Abstraktion, ohne dabei aber je den Bezug zur Natur zu verlieren. Somit wirken seine Werke oftmals weniger radikal, sondern eher zurückhaltend, und doch ist dem Betrachter immer klar, das Santosamo von der Natur und dem Erlebten ausgeht, was für uns den Zugang zu seinen Werken intensiver und gleichzeitig einfacher macht.
CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)
Verkauft für CHF 58 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr