Lot 3201 - Z41 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Dezember 2016, 14.00 Uhr
AUGUST BABBERGER
(Hausen im Wiesental 1885–1936 Altdorf)
Landschaft mit Sicht auf den Vierwaldstättersee und den Pilatus. 1915.
Öl auf Hartfaserplatte.
Unten links signiert und datiert: Babberger 1915.
66,5 x 82,5 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde von Andreas Gabelmann bestätigt, September 2016.
Provenienz:
- Privatbesitz Schweiz.
- Privatbesitz San Francisco.
- Privatbesitz New York.
1895 kommen die Babbergers von Deutschland in die Schweiz nach Basel, wo August Babberger seine wichtigste Schulzeit verbringt und später auch eine Lehre bei einem Malermeister absolviert. Zurück in Deutschland besucht er ein Jahr lang eine Radierungsklasse und erhält schliesslich ein Stipendium an der Accademia Internationale di Belle Arti in Florenz, wo Augusto Giacometti von 1909 bis 1911 sein Lehrer ist. Der Symbolismus und der Jugendstil prägen Babbergers frühe Arbeiten. Als sein Vorbild gilt Ferdinand Hodler, dessen Stilverwandtschaft in einigen Gemälden unverkennbar ist. Nach seinem Studienaufenthalt in Florenz beginnt sich Babberger mehr und mehr mit der Landschaft auseinanderzusetzten. Durch seine aus Luzern stammende Frau nähert er sich der Schweizer Landschaft um den Vierwaldstättersee an, welche ihm zur zweiten Heimat wird und dessen umliegende Bergmassive ihn inspirieren und faszinieren. Ab 1915 weckt der Gipfel des Pilatus sein Interesse und wird in den kommenden Jahren das Hauptsujet seiner Bilder werden. Ab 1917 findet Babberger schliesslich den Weg zum Expressionismus, was in zahlreichen Bildern seinerseits zum Ausdruck kommt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird Babbergers Kunst als entartet eingestuft und er verliert seine Anstellung als Professor für dekorative Malerei an der Akademie in Karlsruhe. Nach seiner Entlassung siedelt er zu seiner Frau in die Schweiz um, wo er 1936 an den Folgen einer Operation stirbt. Nach Babbergers Tod wurden etliche seiner Gemälde aus deutschen Museen beschlagnahmt und später in der Ausstellung „Entartete Kunst“ ausgestellt.
Das vorliegende Werk zeigt ein typisches Beispiel für Babbergers Schaffen um 1915/16. Als Sujet wählt er die bevorzugte Landschaft des Vierwaldstättersees und den Pilatus. Im Stil lässt sich Hodlers Einfluss deutlich erkennen. Zudem zeigen die Steigung der Farben und die Vereinfachung der Formen auch den Einfluss Augusto Giacomettis auf. Obwohl Babberger zu den vergessenen deutsch-schweizerischen Künstler gehört, kann man ihn mit seinem umfassenden und in vielen Museen präsenten Werk zu den wichtigen expressionistischen Künstlern der klassischen Moderne zählen.
Provenienz:
- Privatbesitz Schweiz.
- Privatbesitz San Francisco.
- Privatbesitz New York.
1895 kommen die Babbergers von Deutschland in die Schweiz nach Basel, wo August Babberger seine wichtigste Schulzeit verbringt und später auch eine Lehre bei einem Malermeister absolviert. Zurück in Deutschland besucht er ein Jahr lang eine Radierungsklasse und erhält schliesslich ein Stipendium an der Accademia Internationale di Belle Arti in Florenz, wo Augusto Giacometti von 1909 bis 1911 sein Lehrer ist. Der Symbolismus und der Jugendstil prägen Babbergers frühe Arbeiten. Als sein Vorbild gilt Ferdinand Hodler, dessen Stilverwandtschaft in einigen Gemälden unverkennbar ist. Nach seinem Studienaufenthalt in Florenz beginnt sich Babberger mehr und mehr mit der Landschaft auseinanderzusetzten. Durch seine aus Luzern stammende Frau nähert er sich der Schweizer Landschaft um den Vierwaldstättersee an, welche ihm zur zweiten Heimat wird und dessen umliegende Bergmassive ihn inspirieren und faszinieren. Ab 1915 weckt der Gipfel des Pilatus sein Interesse und wird in den kommenden Jahren das Hauptsujet seiner Bilder werden. Ab 1917 findet Babberger schliesslich den Weg zum Expressionismus, was in zahlreichen Bildern seinerseits zum Ausdruck kommt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wird Babbergers Kunst als entartet eingestuft und er verliert seine Anstellung als Professor für dekorative Malerei an der Akademie in Karlsruhe. Nach seiner Entlassung siedelt er zu seiner Frau in die Schweiz um, wo er 1936 an den Folgen einer Operation stirbt. Nach Babbergers Tod wurden etliche seiner Gemälde aus deutschen Museen beschlagnahmt und später in der Ausstellung „Entartete Kunst“ ausgestellt.
Das vorliegende Werk zeigt ein typisches Beispiel für Babbergers Schaffen um 1915/16. Als Sujet wählt er die bevorzugte Landschaft des Vierwaldstättersees und den Pilatus. Im Stil lässt sich Hodlers Einfluss deutlich erkennen. Zudem zeigen die Steigung der Farben und die Vereinfachung der Formen auch den Einfluss Augusto Giacomettis auf. Obwohl Babberger zu den vergessenen deutsch-schweizerischen Künstler gehört, kann man ihn mit seinem umfassenden und in vielen Museen präsenten Werk zu den wichtigen expressionistischen Künstlern der klassischen Moderne zählen.
CHF 5 000 / 7 000 | (€ 5 150 / 7 220)
Verkauft für CHF 5 625 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr