Lot 1623* - Z41 Photographie - Samstag, 03. Dezember 2016, 10.00 Uhr
FENTON, ROGER
(1819-1869).
Kroatische Soldaten. Krim. Original-Photographie.
Salzpapier-Abzug. Vintage. Um 1855.
21,3 x 17 cm.
Unter Passepartout.
Literatur:
Keller, Ulrich. The Ultimate Spectacle. A Visual History of the Crimean War. Amsterdam, 2001.
Gordon, Sophie. Roger Fenton. Julia Margaret Cameron. Early British Photographs from the Royal Collection. London 2010.
Der von 1853 bis 1856 andauernde Krimkrieg (auch Orientkrieg genannt) wurde zwischen Russland und dem Osmanischen Reich ausgetragen. Frankreich, Grossbritannien, und später auch das Königreich Sardinien, kamen dem Osmanischen Reich zu Hilfe. Durch ihr Eingreifen in den Konflikt verhinderten die Grossmächte, dass Russland sein Gebiet zu Lasten des zerfallenden Osmanischen Reiches vergrössern konnte.
Fentons Aufnahmen vom Krimkrieg gelten als einer der frühesten Kriegsbild-Erstattungen in der Geschichte der Photographie. Die Aufnahmen wurden zu Holzschnitten umgewandelt und (teilweise in veränderter Form) in Zeitungen wie den Illustrated London News abgebildet. Entgegen den Erwartungen stellen die Aufnahmen aber keine Kampfhandlungen auf dem Schlachtfeld dar. Die damals noch lange Belichtungszeit und die grosse, schwer zu transportierende Ausrüstung erschwerten die Arbeit. Aus diesen Gründen sind auf seinen Bildern hauptsächlich administrative und militärische Vorgänge, britische Offiziere und deren Truppen in alltägliche Szenen aus dem Camp dargestellt. Einfache Soldaten wurden von Fenton lediglich als Randfiguren betrachtet, weshalb er überwiegend Offiziere photographierte (Keller 2001, S. 134). Ein Grossteil der Aufnahmen sind darum auch gestellt. Bekannt sind rund 360 Aufnahmen Fentons aus dem Krieg, die ihn schliesslich berühmt machen.
Der in Crimble Hall bei Heywood/ GB geborene Roger Fenton (1819-1869) studierte zunächst Mathematik, Griechisch und Latein, bevor er sein Jurastudium in London begann. Er entwickelte ein grosses Interesse für die Malerei, die ihn nach Paris brachte um das Kalotypie-Verfahren zu erlernen. 1853 gründete er zusammen mit anderen britischen Photographen die Royal Photographic Society. Ab 1854 legte er seine Arbeit als Jurist nieder und widmete sich voll der Photographie. Er wird zu einem beliebten Portrait-Photographen und selbst von der englischen Königsfamilie für Aufträge angeheuert. Sein Interesse liegt aber hauptsächlich in der Architektur- und Landschaftsaufnahmen, wie es auch bei seinen französischen Kollegen, wie z. B. Gustave Le Gray, üblich war, die ursprünglich aus der Malerei kommen. 1862 beendet er seine photographische Arbeit und liess seine komplette Ausrüstung versteigern. Zurück in London kehrte zu seiner beruflichen Tätigkeit als Jurist zurück. Er starb 1869 im Alter von 50 Jahren nach langer Krankheit.
An den Ecken kleine Blattläsuren, teils mit winzigen Fehlstellen aufgrund alter Montage.
Keller, Ulrich. The Ultimate Spectacle. A Visual History of the Crimean War. Amsterdam, 2001.
Gordon, Sophie. Roger Fenton. Julia Margaret Cameron. Early British Photographs from the Royal Collection. London 2010.
Der von 1853 bis 1856 andauernde Krimkrieg (auch Orientkrieg genannt) wurde zwischen Russland und dem Osmanischen Reich ausgetragen. Frankreich, Grossbritannien, und später auch das Königreich Sardinien, kamen dem Osmanischen Reich zu Hilfe. Durch ihr Eingreifen in den Konflikt verhinderten die Grossmächte, dass Russland sein Gebiet zu Lasten des zerfallenden Osmanischen Reiches vergrössern konnte.
Fentons Aufnahmen vom Krimkrieg gelten als einer der frühesten Kriegsbild-Erstattungen in der Geschichte der Photographie. Die Aufnahmen wurden zu Holzschnitten umgewandelt und (teilweise in veränderter Form) in Zeitungen wie den Illustrated London News abgebildet. Entgegen den Erwartungen stellen die Aufnahmen aber keine Kampfhandlungen auf dem Schlachtfeld dar. Die damals noch lange Belichtungszeit und die grosse, schwer zu transportierende Ausrüstung erschwerten die Arbeit. Aus diesen Gründen sind auf seinen Bildern hauptsächlich administrative und militärische Vorgänge, britische Offiziere und deren Truppen in alltägliche Szenen aus dem Camp dargestellt. Einfache Soldaten wurden von Fenton lediglich als Randfiguren betrachtet, weshalb er überwiegend Offiziere photographierte (Keller 2001, S. 134). Ein Grossteil der Aufnahmen sind darum auch gestellt. Bekannt sind rund 360 Aufnahmen Fentons aus dem Krieg, die ihn schliesslich berühmt machen.
Der in Crimble Hall bei Heywood/ GB geborene Roger Fenton (1819-1869) studierte zunächst Mathematik, Griechisch und Latein, bevor er sein Jurastudium in London begann. Er entwickelte ein grosses Interesse für die Malerei, die ihn nach Paris brachte um das Kalotypie-Verfahren zu erlernen. 1853 gründete er zusammen mit anderen britischen Photographen die Royal Photographic Society. Ab 1854 legte er seine Arbeit als Jurist nieder und widmete sich voll der Photographie. Er wird zu einem beliebten Portrait-Photographen und selbst von der englischen Königsfamilie für Aufträge angeheuert. Sein Interesse liegt aber hauptsächlich in der Architektur- und Landschaftsaufnahmen, wie es auch bei seinen französischen Kollegen, wie z. B. Gustave Le Gray, üblich war, die ursprünglich aus der Malerei kommen. 1862 beendet er seine photographische Arbeit und liess seine komplette Ausrüstung versteigern. Zurück in London kehrte zu seiner beruflichen Tätigkeit als Jurist zurück. Er starb 1869 im Alter von 50 Jahren nach langer Krankheit.
An den Ecken kleine Blattläsuren, teils mit winzigen Fehlstellen aufgrund alter Montage.
CHF 1 500 / 2 500 | (€ 1 550 / 2 580)
Verkauft für CHF 1 625 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr