Lot 3433 - Z40 PostWar & Contemporary - Samstag, 25. Juni 2016, 14.00 Uhr
ALEXANDER CALDER
(Lawnton/Pennsylvania 1898 - 1976 New York)
Couple with black dog. 1967.
Gouache und Tinte auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert: Calder 67.
74,7 x 110 cm.
Das Werk ist bei der Calder Foundation, New York, unter der Application-Nummer: A06855 verzeichnet.
Provenienz:
- Perls Galleries, New York.
- Privatsammlung Genf, 1974.
- Auktion Finarte Mailand, 27.04.1982, Los 349.
- Privatsammlung Schweiz.
Alexander Calder wird 1898 in Lawnton, Pennsylvania, in eine Künsterfamilie geboren. Sowohl Grossvater als auch Vater sind erfolgreiche Bildhauer, seine Mutter Porträtmalerin. Schon sehr früh beginnt auch Calder Skulpturen und Objekte aus Draht zu fertigen. Während seiner Jugend zieht die Familie oft um, von Arizona nach Kalifornien, Philadelphia und New York. 1915 schliesst er die High School in San Francisco ab und entschliesst sich, Maschinenbau am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, zu studieren. Nach seinem Abschluss übt er verschiedene Jobs als Ingenieur aus und reist durch Amerika, bevor er sich doch entschliesst Künstler zu werden und in New York an der Art Student League zu studieren.
1926 zieht Calder nach Paris und schreibt sich an der Académie de la Grand Chaumière ein. Hier lernt er unter anderem Fernand Léger, Hans Arp und Marcel Duchamp kennen. Auf seiner Reise nach New York 1929, lernt er auf dem Boot Louisa James, Grossnichte von Henry und William James, kennen, die er 1931 heiratet. Sie lassen sich in Roxbury, Connecticut, nieder, wo sie eine Familie gründen. Schon 1943 findet im Museum of Modern Art in New York eine Calder Retrospektive statt, eine grosse Ehre für einen solch jungen Künstler. 1955 bereist Calder mit Louise Indien, wo er neun Skulpturen sowie Schmuck fertigt. 1963 bezieht er ein Atelier in Indre-et-Loire in Frankreich und gibt 1966 seine „Autobiography with Pictures“ heraus. Kurz nach der Eröffnung seiner grossen Retrospektive im Whitney Museum, New York, stirbt Calder unerwartet 1976.
Schon früh ist Calder vom Zirkus fasziniert, und 1926 entstehen seine ersten mechanischen Spielzeuge. Sein „Cirque Calder“ besteht aus Miniaturen aus Draht, Stoff, Korken, Schnur und anderen gefundenen Gegenständen und war gerade in der Tate Modern zu sehen. Diese grosse Arbeit wurde in Amerika und Europa ausgestellt und fand vor allem bei der Pariser Avantgarde Anklang. In dieser Zeit entstehen auch seine Drahtbilder, die 1929 in Paris ausgestellt werden. Ein Besuch in Piet Mondrians Studio 1930 beeinflusst ihn so stark, dass er sich nun endgültig der Abstraktion zuwendet. Kurz danach experimentiert er mit den ersten kinetischen Arbeiten, die mit Motoren und Hebeln zur Bewegung getrieben werden. Diese Arbeiten werden als die ersten Kunstwerke gesehen, die sich von dem traditionellen, statischen Objekt als Kunstwerk lösen. 1931 bezeichnet Marcel Duchamp Calders Arbeiten als „Mobiles“, und 1932 beginnt er erste Werke zu hängen, die durch Berührung und Wind in Bewegung kommen. 1934 dann folgen Werke, die im Freien nur von Wind „betrieben“ werden. Gleichzeitig experimentiert er auch mit statischen, abstrakten Skulpturen, die Hans Arp „stabiles“ nennt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet Calder vermehrt Blech, welches er in Stücke schneidet und in den heute für ihn berühmten Farben Schwarz, Rot, Weiss und Blau bemalt. 1946 werden seine Werke, fast ausschliesslich hängende und stehende Mobiles, in der Galerie Louis Carré in Paris gezeigt. Diese haben einen grossen Effekt, zusammen mit dem Text, den Jean Paul Sartre für den Katalog schreibt. Berühmt für seine Skulpturen, hat Calder während seiner künstlerischen Laufbahn immer gemalt und auch Grafiken hergestellt. Der Malstil wird auch hier über die Jahre abstrakter und die Formen zunehmend geometrischer; so erscheinen auch die gemalten Formen in Bewegung geraten zu sein.
Auch wenn Calder in den 60er Jahren überwiegend abstrakt arbeitet, finden sich immer wieder figürliche Darstellungen in seinen Zeichnungen, wie das vorliegende Beispiel eindrücklich beweist. Trotz des Rückgriffes bei den Motiven auf die frühen Werke, belegen die Farbpalette mit Blau, Rot, Schwarz und Gelb, sowie die Flächigkeit eindeutig, dass es sich um ein Aquarell der 1960er Jahre handelt. Die skizzenhafte, humorvolle Zeichnung erinnert an die frühen Zirkusdarstellungen des Cirque Calder.
Provenienz:
- Perls Galleries, New York.
- Privatsammlung Genf, 1974.
- Auktion Finarte Mailand, 27.04.1982, Los 349.
- Privatsammlung Schweiz.
Alexander Calder wird 1898 in Lawnton, Pennsylvania, in eine Künsterfamilie geboren. Sowohl Grossvater als auch Vater sind erfolgreiche Bildhauer, seine Mutter Porträtmalerin. Schon sehr früh beginnt auch Calder Skulpturen und Objekte aus Draht zu fertigen. Während seiner Jugend zieht die Familie oft um, von Arizona nach Kalifornien, Philadelphia und New York. 1915 schliesst er die High School in San Francisco ab und entschliesst sich, Maschinenbau am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, zu studieren. Nach seinem Abschluss übt er verschiedene Jobs als Ingenieur aus und reist durch Amerika, bevor er sich doch entschliesst Künstler zu werden und in New York an der Art Student League zu studieren.
1926 zieht Calder nach Paris und schreibt sich an der Académie de la Grand Chaumière ein. Hier lernt er unter anderem Fernand Léger, Hans Arp und Marcel Duchamp kennen. Auf seiner Reise nach New York 1929, lernt er auf dem Boot Louisa James, Grossnichte von Henry und William James, kennen, die er 1931 heiratet. Sie lassen sich in Roxbury, Connecticut, nieder, wo sie eine Familie gründen. Schon 1943 findet im Museum of Modern Art in New York eine Calder Retrospektive statt, eine grosse Ehre für einen solch jungen Künstler. 1955 bereist Calder mit Louise Indien, wo er neun Skulpturen sowie Schmuck fertigt. 1963 bezieht er ein Atelier in Indre-et-Loire in Frankreich und gibt 1966 seine „Autobiography with Pictures“ heraus. Kurz nach der Eröffnung seiner grossen Retrospektive im Whitney Museum, New York, stirbt Calder unerwartet 1976.
Schon früh ist Calder vom Zirkus fasziniert, und 1926 entstehen seine ersten mechanischen Spielzeuge. Sein „Cirque Calder“ besteht aus Miniaturen aus Draht, Stoff, Korken, Schnur und anderen gefundenen Gegenständen und war gerade in der Tate Modern zu sehen. Diese grosse Arbeit wurde in Amerika und Europa ausgestellt und fand vor allem bei der Pariser Avantgarde Anklang. In dieser Zeit entstehen auch seine Drahtbilder, die 1929 in Paris ausgestellt werden. Ein Besuch in Piet Mondrians Studio 1930 beeinflusst ihn so stark, dass er sich nun endgültig der Abstraktion zuwendet. Kurz danach experimentiert er mit den ersten kinetischen Arbeiten, die mit Motoren und Hebeln zur Bewegung getrieben werden. Diese Arbeiten werden als die ersten Kunstwerke gesehen, die sich von dem traditionellen, statischen Objekt als Kunstwerk lösen. 1931 bezeichnet Marcel Duchamp Calders Arbeiten als „Mobiles“, und 1932 beginnt er erste Werke zu hängen, die durch Berührung und Wind in Bewegung kommen. 1934 dann folgen Werke, die im Freien nur von Wind „betrieben“ werden. Gleichzeitig experimentiert er auch mit statischen, abstrakten Skulpturen, die Hans Arp „stabiles“ nennt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet Calder vermehrt Blech, welches er in Stücke schneidet und in den heute für ihn berühmten Farben Schwarz, Rot, Weiss und Blau bemalt. 1946 werden seine Werke, fast ausschliesslich hängende und stehende Mobiles, in der Galerie Louis Carré in Paris gezeigt. Diese haben einen grossen Effekt, zusammen mit dem Text, den Jean Paul Sartre für den Katalog schreibt. Berühmt für seine Skulpturen, hat Calder während seiner künstlerischen Laufbahn immer gemalt und auch Grafiken hergestellt. Der Malstil wird auch hier über die Jahre abstrakter und die Formen zunehmend geometrischer; so erscheinen auch die gemalten Formen in Bewegung geraten zu sein.
Auch wenn Calder in den 60er Jahren überwiegend abstrakt arbeitet, finden sich immer wieder figürliche Darstellungen in seinen Zeichnungen, wie das vorliegende Beispiel eindrücklich beweist. Trotz des Rückgriffes bei den Motiven auf die frühen Werke, belegen die Farbpalette mit Blau, Rot, Schwarz und Gelb, sowie die Flächigkeit eindeutig, dass es sich um ein Aquarell der 1960er Jahre handelt. Die skizzenhafte, humorvolle Zeichnung erinnert an die frühen Zirkusdarstellungen des Cirque Calder.
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 46 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr