Lot 3047* - Z38 Schweizer Kunst - Freitag, 26. Juni 2015, 14.00 Uhr
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Zweig mit roten Beeren. 1911.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert: AG.
33,5 x 45 cm.
Literatur: Hartmann, Hans: Augusto Giacometti - Pionier der abstrakten Malerei - Ein Leben für die Farbe, Chur 1981, S. 217, Nr. 735. Augusto Giacometti erlernte sowohl den Umgang mit der Farbe als auch den Zugang zur Abstraktion bei seinem Pariser Lehrer Eugène Grasset. Dieser unterrichtete Giacometti darin, das Naturgegebene auf ein Strukturschema zu reduzieren und dabei die Farbe in den Vordergrund zu setzen. Besonders anschaulich wird dies am Beispiel der Reduktion von farbigen Schmetterlingsflügeln hin zu farbigen Quadraten, die Giacometti im Jahr 1898 anfertigte. Dabei entsteht bereits eine neue Formsprache - die Farbsprache von Augusto Giacometti. "So sind seine Farbabstraktionen resolut von der Vorlage losgelöst in einer bildimmanenten Wirklichkeit aufgehoben. Intendiert hat Giacometti eine neue Auffassung der Farbe, die kombinatorisch in einer rigiden Formstruktur gleichmässiger Felder zur Anschauung gebracht wird." (vgl. Stutzer Ausst. Kat. Bern 2014, S. 32f., Abb. 3, S.107ff) Das hier angebotene Gemälde "Zweig mit Roten Beeren" ist ebenfalls in diesem Kontext zu verstehen. Die Natur, das heisst, die Blätter des Zweiges, sowie die Beeren und ein kleiner angedeuteter Ausschnitt des Himmels rechts oben, wird durch ihre Struktur abstrahiert und durch die besondere, auffällige Farbigkeit hervorgehoben und zum Strahlen gebracht. Die Naturstudie wird zur harmonisch vollendeten Farbstudie und begeistert auch nach über hundert Jahren noch durch seine hervorstechende Ästhetik.
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)
Verkauft für CHF 96 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr