Lot 3636 - Z35 Grafik & Multiples - Samstag, 07. Dezember 2013, 14.00 Uhr
PABLO PICASSO
(Málaga 1881–1973 Mougins)
Après la pique. 1959.
Colour lino cut. 3/50.
Farblinolschnitt. 3/50. Unten rechts signiert: Picasso. Darstellung 53,5 x 64 cm auf Vélin von Arches (mit dem Wasserzeichen) 62 x 75 cm. Erschienen in der Edition Galerie Louise Leiris, Paris. Gedruckt bei Arnéra.
Image 53.5 x 64 cm on Arches (with watermark) 62 x 75 cm. Published in Edition GOrr alerie Louise Leiris, Paris. Printed by Arnéra.
Werkverzeichnis: - Bloch, Nr. 910. - Baer, Nr. 1230, 2. Zustand, Ba (dort als "Taureau et Picador" betitelt). Ohne jegliche Ausbildung schafft Pablo Picasso das herausragendste grafische Oeuvre in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Meisterlich kombiniert er unterschiedlichste Techniken und führt Techniken ein, die bislang kaum genutzt worden sind. So sagt Felix Brunner: "Noch vor kurzer Zeit wäre es dem Verfasser schwergefallen, ein überzeugendes Beispiel eines Linolschnittes zu zeigen. Nun hat aber Pablo Picasso eine ganze Folge schöner, mehrfarbiger Linolschnitte geschaffen." (Brunner, Felix. Handbuch der Druckgraphik, Teufen 1964, S. 50). Linolschnitte haben unter den farbigen Drucktechniken den grossen Vorteil, dass der Künstler nicht, wie z.B. beim Farbholzschnitt, unterschiedliche Platten für unterschiedliche Farben benötigt, sondern nur mit einer Platte arbeitet, die zwischen den einzelnen Druckgängen verändert wird. Zunächst wird mit der unbeschnitten, eingefärbten Linolplatte ein helles Rechteck gedruckt; dann wird sie beschnitten und mit einer etwas dunkleren Farbe übergedruckt. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis das endgültige Werk entsteht. "Durch die geniale Beschränkung auf eine Platte verhindert er den Zerfall der Bildwirkung in die einzelnen Farben und umgeht gleichzeitig das Kopieren der Formen." (ebenda, S. 311). Der hier angebotene Linolschnitt besticht durch seine warme, harmonisch abgestimmte Farbigkeit von Beige zu einem tiefen Dunkelbraun. Das weiche und dadurch einfach zu bearbeitende Material des Linoliums ermöglicht es Picasso, weiche und dymanische Formen zu schaffen. Als Spanier ist Pablo Picasso vom Stierkampf begeistert; schon als Kind besucht er die Arena mit seinem Vater. Motive, z.T. verknüpft mit dem Motiv des Minotaurus, des Stierkampfes ziehen sich durch sein gesamtes grafisches Werk und sind auch wichtiger Bestandteil seiner zwischen 1959 und 1960 entstandenen Linolschnitte. Hierbei verzichtet er auf den antiken Mythos des Minotaurus, wie man ihn in seinen Radierfolgen findet, sondern widmet sich voll und ganz dem modernen Stierkampf. Dabei liegt Picassos Faszination vorwiegend bei der Stärke und Kraft des Stieres und nicht beim Torero.
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 55 200 (inkl. Aufgeld)
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