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Lot 3206* - Z32 Impressionismus & Moderne - Freitag, 22. Juni 2012, 16.50 Uhr

PAUL SIGNAC

(1863 Paris 1935)
Bateaux au mouillage à Locmalo. 1922.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: P. Signac.
46 x 55 cm.

Provenienz: - Charles Vildrac, Paris (1926). - Gaston Lévy (1927). - B. Pollak (1928). - Marcel und Liliane Pollak. Ausstellungen: - 1923 Paris: Bernheim-Jeune , Nr. 14. - 1923 Brüssel: Galerie Giroux, Nr. 190. - 1926 Tokyo: Exposition d'art français. - 1927 Berlin und Frankfurt: Galerie Goldschmidt. - 1930 Paris: Bernheim-Jeune, Nr. 37. Literatur: - Cachin, Françoise. Signac - Catalogue Raisonné de l'oeuvre peint, Gallimard, Paris 2000, Nr. 552, S. 318 (mit Abb.). Am gegenüberliegenden Ufer stehend schaut der Betrachter auf den sich im Hintergrund erhebenden Leuchtturm von Locmalo. Ein Schiff mit gesetzten und aufgeblähten Segeln fährt von rechts kommend in den Kanal hinein. Es wirft seinen Schatten auf das leicht aufgewühlte Wasser. Im Hintergrund sehen wir zahlreiche Segelschiffe vor Anker liegen. Weit im Hintergrund sind einige Häuser zu erkennen. Die kräftigen blau, gelb und violett Töne verleihen dem Werk eine einzigartige Atmosphäre. Der 1863 in Paris geborene Paul Signac liebt das Wasser und das Segeln. Aus zahlreichen Berichten seiner Zeitgenossen und auch von Gemälden, wie z.B. Bonnards "Signac sur son bateau" von 1924/25, wissen wir, dass er viel Zeit an der Seine, aber auch am Meer verbracht hat. Reisen nach Italien, Südfrankreich und in die Bretragne beeinflussen sowohl seine Bildthemen als auch das malerische Entwicklung. 1922, dem Entstehungsjahr des vorliegenden Gemäldes, verbringt Signac einige Zeit in Saint-Paul in der Bretagne, ca. 1 Stunde von Locmalo entfernt. Auf all diesen Reisen sucht er immer wieder die Nähe zum Meer und so wundert es nicht, dass das Motiv des Segelschiffs sich durch sein gesamtes Oeuvre zieht und mit den Landschaftsdarstellungen den höchsten Stellenwert einnimmt. Das auch seine Zeitgenossen, und Signac ist schon zu Lebzeiten berühmt, diese Vorliebe erkennen und wertschätzen, beweist 1915 die Ernennung zum Peintre Officiel de la Marine. Das vorliegende Werk Signacs ist ein herausragendes Beispiel für die Kunst des Post-Impressionismus. 1884 treffen Paul Signac und Georges Seurat zusammen und entwickeln gemeinsam den divisionistischen Malstil, der als Post-Impressionismus oder Pointillimus in die Kunstgeschichte eingeht. Durch Seurats frühen Tod im Jahr 1891 wird Signac zum Wortführer dieser Kunstrichtung. Seine Farbtheorie legt er 1899 in dem Standardwerk "D'Eugène Delacroix au Néo-Impressionisme" fest; untermauert wird dieses Traktat durch den Kritiker Felix Fénéon und den Naturwissenschaftler Charles Henry. Signac hält sich konsequent an seine Theorie und setzt sie auch in unserem Gemälde eindrücklich um. Anders als sein grosses Vorbild Claude Monet mischt er die Farben nicht mehr auf seiner Palette, sondern nutzt die neu aufgekommene Farbenlehre und setzt die Pigmente auf den Gemälden nebeneinander. Auf diese Weise bleiben die verwendeten Farben rein, kräftig und strahlend und das Auge des Betrachters übernimmt selbst die "Vermischung der Farben. Erst direkt vor dem Bild erkennen wir, dass es sich um einzelne, aneinander gesetzte Farbpunkte handelt; von Weitem erschliesst sich dem Betrachter ein einheitliches Gemälde. Dieser revolutionäre Einsatz von Farben macht es notwendig, den Werken eine klare Komposition zu Grunde zu legen, damit diese einzigartige Wirkung in Kraft tritt. Signac führt aber mit dem Pointillismus nicht nur eine neue Kunstgattung in ausgehenden 19. Jahrhundert ein, sondern die "formal abstrahierenden pointillistische Technik" legt den Grundstein für die "gegenstands - und raumauflösenden Tendenzen des 20. Jahrhunderts" (zit.: art Directory).

CHF 1 200 000 / 1 800 000 | (€ 1 237 110 / 1 855 670)


Verkauft für CHF 1 831 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr