Lot 3010 - Z32 Schweizer Kunst - Freitag, 22. Juni 2012, 14.00 Uhr
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Strickendes Mädchen. Um 1883/84.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Anker.
56,5 x 43,5 cm.
Provenienz: Privatbesitz Schweiz. Erworben 1951 bei Dr. Fritz Nathan, St. Gallen. Durch Erbschaft in den heutigen Besitz. Ausstellung: Bern 1960, Albert Anker, Kunstmuseum Bern, 17.9. - 11.12.1960, Nr. 110, Abb. 6. Literatur: - Huggler, Max: Albert Anker. Katalog der Gemälde und Ölstudien. Bern 1962, Nr. 221. - Kuthy, Sandor / Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker. Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien. Bern 1995, S. 162, Nr. 310. Mit Vorliebe portraitierte Albert Anker Menschen und vor allem Kinder aus seiner Umgebung in Ins. In einem Brief an François Ehrmann schreibt er: "Ich meine, das wahre Können besteht darin, diejenigen Figuren zu erfassen, welche man täglich sieht". Obwohl der Mensch in seiner ländlichen Umgebung das zentrale Element in der Kunst Albert Ankers ist, vermeidet er es, diesen bei der Arbeit auf dem Feld oder im Stall darzustellen. Die Kinder werden nicht mit jenen "Mänteln aus grässlicher Mülhausener Baumwolle" gezeigt, die sie im täglichen Leben gemäss einem Zitat von Anker selber getragen haben. Anker ist kein Maler im Sinn des Realismus wie Millet mit seinen arbeitenden Bauern oder wie Courbet, der die müden Steinhauer zum Inhalt vieler seiner Gemälde gemacht hat. Ankers Weltbild ist positiv. Er zeigt den durch Kultur und Geschichte veredelten Menschen, im ruhigen Beieinander oder in der einfachen Tätigkeit, in der sich das reine Menschsein ausdrückt. Seinen Figuren sind von einer tiefen Ernsthaftigkeit, mit der sie sich ihrem momentanen Tun widmen. In ihnen zeigt sich zugleich des Künstlers grosser Respekt gegenüber dem Menschen im Allgemeinen wie auch gegenüber seinen Modellen im Besonderen.
CHF 2 000 000 / 3 000 000 | (€ 2 061 860 / 3 092 780)
Verkauft für CHF 3 355 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr