Lot 3050 - Z26 Schweizer Kunst - Freitag, 19. Juni 2009, 14.00 Uhr
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868–1933 Glion)
Margeritenstrauss. 1909.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert und datiert: GG. 1909.
46 x 38 cm.
Provenienz: - Sammlung Robert Rittmeyer, Winterthur. - Privatbesitz Schweiz. Ausstellungen: - Winterthur, 1911, Ausstellung von Kunstwerken aus Winterthurer Privatbesitz, Stadthaus, 11.6. - 30.7.1911. Neben der Landschaftsmalerei spielt auch das Stilleben eine entscheidende Rolle im Oeuvre Giovanni Giacomettis. Insbesondere in den Jahren 1908 - 1910 verwendet Giacometti dieses Genre, wobei er sich weiterhin gezielt auf Lichteffekte konzentriert und diese meisterlich umsetzt. So auch bei dem hier angebotenen Stilleben, in dem das Sonnenlicht seitlich von rechts auf den Margeritenstrauss fällt und einen Schatten links unten auf den Tisch wirft. Dabei wird der Einfluss von Vincent van Goghs Malerei besonders deutlich, dessen Arbeiten Giacometti während seines Paris Aufenthaltes studieren konnte. Allerdings gestaltet Giacometti seine Kompositionen nicht mittels der feinen langgezogenen Pinselstriche, die van Gogh verwendet, sondern in kurzen, breiteren Strichen, die ihre Verwandtschaft mit der pointillistischen Tupfertechnik noch erahnen lassen. Der von Giacometti gewählte Farbauftrag unterstützt die Leuchtkraft der Farben und ermöglicht einen fliessenden Übergang von Licht und Schatten, wie es bei dieser Arbeit in meisterhafter Weise ausgeführt ist. Vergleichbare Blumenbouquets von Giacometti aus dem Jahre 1909 finden sich heute im Kunstmuseum Bern (Abb. 1) sowie in Privatbesitz (vgl. Müller, Paul und Radlach, Viola: Giovanni Giacometti 1868-1933. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II-1, Zürich 1997, S. 302/3, Abb. 1909.46). Literatur: - Köhler, Elisabeht Esther: Giovanni Giacometti 1868-1933, Leben und Werk, mit Werkverzeichnis, Zürich, 1969. - Müller, Paul und Radlach, Viola: Giovanni Giacometti, Werkkatalog der Gemälde, Band II-1, Zürich, 1997, S. 302, Nr. 1909.48. Das Gemälde gelangte laut Registro dei quadri durch Vermittlung von Arthur Hahnloser in die Sammlung Robert Rittmeyer, dem Architekten des Winterthurer Kunstmuseum.
CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)
Verkauft für CHF 144 000 (inkl. Aufgeld)
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