Lot 3610* - Z24 PostWar & Contemporary - Montag, 30. Juni 2008, 14.00 Uhr
VICTOR VASARELY
(Pécs 1906–1997 Paris)
Ohne Titel. 1955.
Gouache und Collage auf Karton.
Unten mittig signiert und datiert: Vasarely 55.
27 x 27cm.
Gutachten: Fotoexpertise von Pierre Vasarely, Aix-en-Provance, 10. Mai 2004. Provenienz: - Galleria Valmore, Vicenza. - Privatsammlung, Italien. Nach seinem Abitur schreibt sich der ungarische Künstler zuerst an der medizinischen Fakultät der Universität Budapest ein, die er jedoch nach zwei Jahren wieder verlässt. Seinen unstillbaren naturwissenschaftlichen Wissensdrang wird er immer beibehalten. 1929 tritt er dann in das Mühely ein, eine Schule die von Alexander Bortnyik gegründet wurde, nach dem Vorbild des Bauhauses in Dessau. Die Gedanken des Bauhauses, die auch in der ungarischen Schule gelehrt und vertreten werden, haben einen sehr starken Einfluss auf den jungen Künstler. Er beschäftigt sich eingehend mit dem Konstruktivismus und entdeckt die abstrakte Kunst. Schon zu diesem Zeitpunkt strebt er eine Kunst an, die sich den Veränderungen des modernen industriellen Zeitalters anpasst. 1930 verlässt er Ungarn und geht nach Paris, wo er in der berühmten Werbeagentur Havas eine Anstellung findet. Er beginnt mit der Entwicklung seiner ästhetischen Grundlagen für seine grafischen Arbeiten und stellt das Basisprogramm für seine kinetischen Werke auf. Er erforscht unterschiedliche Themen: lineare Strukturen, Materialeffekte und Licht- und Schattenspiele. Zwischen 1930 und 1950 experimentiert er viel und entwickelt unterschiedliche Werkphasen. Die vorliegende Gouache entstammt der "Noir-Blanc-Periode" (1952-1960) hier vertieft er seine Studien über das lineare Geflecht und die spirale Deformation. Gekonnt setzt er bei dieser Gouache mit Collage die Linien in unterschiedlichen Ebenen zusammen und lässt ein vibrierendes Ganzes entstehen, es ist ein beeindruckendes Beispiel dieser berühmten Schaffensperiode. Die Bewegung im Werk Vasarelys entspringt nicht der Komposition und auch nicht dem dargestellten Objekt, sondern ist allein abhängig von der optischen Wahrnehmung. Ab 1960 bringt er die Farbe in sein Werk, er versucht weiterhin seine Idee zu verwirklichen, eine Kunst zu erschaffen mit einer universellen Bildsprache - eine Kunst, die für jeden zugänglich ist. 1997 stirbt Vasarely im Alter von 91 Jahren und hinterlässt ein unvergleichliches Erbe auf dem Gebiet der abstrakt-geometrischen-kinetischen Kunst. Zitat: Die Malerei ist nur ein Mittel; das Ziel welches zu erreichen gilt, ist das plastische Phänomen zu suchen und in das alltägliche Leben zu integrieren." Victor Vasarely
CHF 29 000 / 39 000 | (€ 29 900 / 40 210)
Verkauft für CHF 26 400 (inkl. Aufgeld)
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