Lot 3025 - Z21 Schweizer Kunst - Freitag, 08. Dezember 2006, 15.30 Uhr
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865–1925 Paris)
Chemin au Mourillon. 1925.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: F. VALLOTTON. 25.
73 x 60 cm.
Provenienz: - Nachlass F. Vallotton, Nr. 221. - Galerie Vallotton, Lausanne, Nr. 947. - Privatbesitz, bei obiger Galerie erworben. Literatur: - Duplain, Ami-Ferdinand: Félix Vallotton, in: Lectures du foyer. Revue hebdomadaire illustrée, 26. Jahrgang, Nr. 34, Lausanne 1937, S. 1 ff., mit Abb. S. 3. - Jaloux, Edmond: Félix Vallotton, in: Formes et couleurs. Revue d'art, de littérature et de musique, Bd. II, Nr. 4-5, Lausanne 1940, mit Abb. - Ducrey, Marina: Félix Vallotton, L'oeuvre peint, Bd. III, Catalogue raisonné, Zürich/Lausanne 2005, Nr. 1648, mit Abb. Ab 1909 mietet Félix Vallotton die Villa Beaulieu bei Honfleur, wo er und seine Frau jedes Jahr drei bis vier Monate verbringen. In dieser Zeit gewinnt er vermehrtes Interesse an der Darstellung von Landschaften. Dem Süden Frankreichs wendet er sich ab 1920 zu, als er zum ersten Mal in jenem Winter nach Cagnes fährt. Hier vergrössert sich seine Leidenschaft für das Malen dieser Landschaften so sehr, dass er 1924 ein Stück Land kauft, auf dem er ein Atelier einzurichten gedenkt. Das hier dargestellte Quartier Mourillon gehört zu Toulon und liegt auf einem das Meer säumenden Felsvorsprung. Da Vallotton von der Seefahrt und v.a. von der Marine begeistert war, bildete Toulon mit seinem bekannten Militärstützpunkt sicherlich eine grosse Attraktion für den Maler. Nichts desto trotz zeigt uns Vallotton hier das ruhige Innere dieses Quartiers, ohne in irgendeiner Weise die Belebtheit des Hafens anzudeuten. Wichtig scheint ihm die Darstellung der Gebäudemassen und des Lichtes. So beschreibt er das Bild in seinem "Livre de raison": "Chemin au Mourillon. à gauche une facade claire se détache sur un pin sombre, à gauche murs clairs. herbe verte (T20)." Bei den "murs clairs" ist ihm offensichtlich ein kleiner Fehler unterlaufen, denn diese befinden sich natürlich rechts. So wie die Aufenthalte in Cagnes die Darstellung von der ländlichen Gegend verändert haben, so haben sie auch Anlass zu Variationen des Themas der Stadtlandschaften gegeben: Es kommen neu diese schönen Ansichten der kleinen mediterranen Dörfchen hinzu mit ihren ineinander verschachtelten Häusern, den schmalen, ansteigenden Gassen sowie den von Mauern umgebenen Gärten, aus welchen die Sträucher und Bäume emporragen. Es entstehen in diesen letzten Lebensjahren des Künstlers äusserst stimmungsvolle, dekorative und expressive Ansichten seiner mediterran geprägten Umgebung.
CHF 220 000 / 300 000 | (€ 226 800 / 309 280)
Verkauft für CHF 810 000 (inkl. Aufgeld)
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