Lot 1661 ♣ - S20 Seltene Privatsammlung historischer Bestecke - Donnerstag, 21. März 2024, 10.00 Uhr
MUSEALES MESSER MIT ELFENBEIN-MIKROSCHNITZEREI UND AUFKLAPPBAREM GRIFF
Niederlande, Amsterdam, auf der Griffkappe datiert 1604. Innen mit Monogramm eines Meisters.
Rechteckiger aufwändig geschnitzter Elfenbeingriff mit christlichem Bildprogramm. Die Breitseiten als hoch geschnitztes Relief mit Darstellung des Sündenfalls bzw. einer Kreuzigungsszene. In flachen reliefierten Feldern oberhalb und unterhalb der Darstellungen sind das Opfer Isaaks, die Vertreibung aus dem Paradies, der betende Abraham (?) und die Erschaffung Evas, sowie das Opfer Kains und Abels bzw. Kains Brudermord und Kains Vertreibung dargestellt. An den Schmalseiten sind Allegorien auf das Leben und den Tod dargestellt. Bildplatten nach unten ausklappbar und enthüllen fast vollplastische Figuren vom Jesuskind bzw. ein Skelett. Rechteckige, zweiteilige Silbergriffkappe gekrönt von einer Schildkröte. Mit umlaufendem Spruchband bezeichnet: HOVT. G. HEVA / OTS. GEBOT IEHOVA / VOER ADAM / GEN ABRAHAM. Die Schildkröte auf Verschlusssystem öffnend auf ein Riechdöschen. Innen datiert und bezeichnet: 1604 NIET SONDER MOE TEN sowie Meistermonogramm. Rechteckige Zwinge. Klingenwurzel eingelegt mit vergoldeten Rankenfilets. Mittelspitze Klinge mit Schmiedezeichen in Form eines Fisches.
L 21 cm.
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Grosser Riss im Elfenbein beim Bildprogramm mit Adam und Eva. Riss auf dem Bildprogramm von Abraham. Lose ausklappbare Plakette auf der Seite des Skeletts. Seite des Jesuskinds klemmt. Öffnungssystem oben klemmt. Kleiner Riss oben am Elfenbein. Innen Inschriftplakette lose. Fehlstellen an Goldfilets sowie berieben. Klinge oxidiert und korrodiert. Klinge verschliffen.
Für ein Griff mit ebenso reichhaltigem, feingeschnitztem und biblischem Bildprogramm: Vgl. Klaus Marquardt. Europäisches Essbesteck aus acht Jahrhunderten. Stuttgart, 1997. S. 62/63, Abb. 167. Das beschriebene Messer in der Marquardtschen Sammlung zeichnet sich durch eine Vielzahl übereinstimmender Elemente aus: Die herausklappbaren Elfenbeinelemente, die Strukturierung des Bildprogramms, die holländische Inschrift 'Niet sonder Moete(n)', was übersetzt ins Deutsche ‘nichts ohne Musse bzw. Mühe’ bedeutet, das Vorkommen der gleichen Hausmarke eines Meisters wohl aus Amsterdam auf der Innenseite des Deckels, die Datierung auf das Jahr 1605 (bei uns 1604) sowie die aufklappbare Knaufplatte mit Schildkrötenaufsatz. Das Messer aus der Sammlung Marquardt stammt aus der berühmten Kunstsammlung Richard Zschille (Vgl. Arthur Pabst. Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung. Berlin, 1893. Taf. 23, Abb. 147). Ein weiteres ähnliches Exemplar mit biblischer Ikonografie und Elfenbeinschnitzerei mit ausklappbaren Elementen befindet sich im Museum Rotterdam (Inv.-Nr. 48237) sowie in der Sammlung des Klingenmuseums Solingen (Inv. Nr. 2006.M.167).
Für dieses Objekt liegt eine Handelsgenehmigung für den EU-Raum vor. Aufgrund der Verwendung artengeschützter Materialien darf dieses Objekt den EU-Raum nicht verlassen.
Für ein Griff mit ebenso reichhaltigem, feingeschnitztem und biblischem Bildprogramm: Vgl. Klaus Marquardt. Europäisches Essbesteck aus acht Jahrhunderten. Stuttgart, 1997. S. 62/63, Abb. 167. Das beschriebene Messer in der Marquardtschen Sammlung zeichnet sich durch eine Vielzahl übereinstimmender Elemente aus: Die herausklappbaren Elfenbeinelemente, die Strukturierung des Bildprogramms, die holländische Inschrift 'Niet sonder Moete(n)', was übersetzt ins Deutsche ‘nichts ohne Musse bzw. Mühe’ bedeutet, das Vorkommen der gleichen Hausmarke eines Meisters wohl aus Amsterdam auf der Innenseite des Deckels, die Datierung auf das Jahr 1605 (bei uns 1604) sowie die aufklappbare Knaufplatte mit Schildkrötenaufsatz. Das Messer aus der Sammlung Marquardt stammt aus der berühmten Kunstsammlung Richard Zschille (Vgl. Arthur Pabst. Die Kunstsammlungen Richard Zschille in Grossenhain, Besteck-Sammlung. Berlin, 1893. Taf. 23, Abb. 147). Ein weiteres ähnliches Exemplar mit biblischer Ikonografie und Elfenbeinschnitzerei mit ausklappbaren Elementen befindet sich im Museum Rotterdam (Inv.-Nr. 48237) sowie in der Sammlung des Klingenmuseums Solingen (Inv. Nr. 2006.M.167).
Für dieses Objekt liegt eine Handelsgenehmigung für den EU-Raum vor. Aufgrund der Verwendung artengeschützter Materialien darf dieses Objekt den EU-Raum nicht verlassen.
CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)
Verkauft für CHF 33 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr