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Lot 1889 - S19 Sammlung Dr. med. Sylvia Legrain - Mittwoch, 20. September 2023, 10.00 Uhr

KULTPFEILER DER HEKATE, sog. "Hekateion"

Römisch, 2. Jh. n. Chr.
Marmor vollrund behauen mit Versinterungen und Resten von Polychromie auf Rundsockel. Drei weibliche Personifikationen der Göttin Hekate jeweils in Peplos gehüllt mit Polos und brustlangem Haar um zentralen Pfeiler. Eine Figur mit Hund, eine mit Amphore und eine mit zwei Fackeln.
H 44 cm.

Bestossungen. Fackel und Hund unvollständig.

Provenienz:
- Privatsammlung England.
- Sotheby’s London, Juli 1972.
- Sid Port Collection.
- Charles Ede, 6. November 2006.

Unsere Figur abgebildet in: Charles Ede, Collecting Antiquities, London, 1976, S. 76-77 mit Abb. S. 80 (fig. 208).

Diese spezifische Ikonographie der Hekate in ihrer Dreifaltigkeit und um einen zentralen Pfeiler stehend, wurde um 430 v. Chr. in Athen von dem Bildhauer Alkamenes geschaffen. Hekate war eine Gottheit mit höllischen, teils alptraumhaften Konnotationen und wurde in Hesiods Theogonie zur Herrin der Geister stilisiert. Ihre Verehrung hatte ihren Ursprung offenbar im westlichen Kleinasien und blühte bis zur römischen Kaiserzeit. Als furchteinflössende Herrin der Magie war ihr Bildnis in der breiten Bevölkerung besonders geeignet, um das Böse abzuwenden. Die genaue Deutung des Kultpfeilers bleibt aus heutiger Sicht jedoch im Verborgenen. Es sind verschiedene verwandte Figuren der dreiköpfigen Hekate bekannt. Siehe LIMC, Bd. 6, S. 998 ff., Taf. 661 ff.
Eine im 2015 erschienene Monographie analysiert eingehender den Hekate-Kult: R. Carboni, Dea in limine. Culto, immagine e sincretismi di Ecate nel mondo greco e microasiatico, 2015.

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)


Verkauft für CHF 131 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr