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Lot 3433* - A211 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 28. November 2024, 16.00 Uhr

ALEXANDER CALDER

(Lawnton 1898–1976 New York)
Three white dots on orange stack. 1952.
Blech, Metallstange, Drahtstäbe und Lack.
Auf dem schwarzen Gewicht mit dem eingeritzten Monogramm: AC.
45 × 66 × 36 cm.

Provenienz:
- Künstlerstudio.
- Perls Galleries, New York.
- Waddington Galleries, London.
- Privatsammlung, England.
- The Mayor Gallery, TEFAF Maastricht.
- Privatsammlung England, in obiger Galerie 2011 erworben.
- Schweizer Sammlung.

Ausstellungen:
- Chicago 1974, Alexander Calder – A Retrospective, Museum of Contemporary Art, 26.10.–8.12.1974.
- Den Haag 2012, Alexander Calder – The Great Discovery, Gemeentemuseum, 11.2.–28.5.2012.
- St. Moritz 2020, Hauser & Wirth, 13.12.2019–9.2.2020.
- Paris 2021, Gogosian, 19.10.–18.12.2021.

Alexander Calders Entwicklung der ikonischen Mobiles gehen auf einen Besuch im Pariser Atelier von Piet Mondrian im Oktober 1930 zurück. Der amerikanische Künstler benennt diesen Moment wie den "Klaps auf den Rücken eines Babys, der die Lungen zum Arbeiten bringt" und ihm "den Schock versetzte, der mich veränderte" (übersetzt aus: Jed Perl: Calder. The Conquest of Time: The Early Years, 1898–1940, New York 2017, S. 338). Es sind nicht primär die Gemälde, die Calder beeindrucken, sondern das Licht und die Helligkeit des Raums sowie Mondrians Einsatz von Farben, insbesondere Schwarz, Rot und Weiss. Dieser Besuch lässt Calder erkennen, dass Abstrakte Kunst etwas Physisches und Dreidimensionales, eine allumfassende Erfahrung, werden kann.

1931 entsteht die erste kinetische Skulptur, bald darauf folgen Calders Mobiles, womit eine neue Art der Kunst begründet wird. Neben den frei hängenden "Mobiles" – der Begriff geht auf Duchamp zurück – schafft Calder auch sogenannte "Standing Mobiles", von Hans Arp auch "Stabiles" genannt. Auch in diesen Arbeiten verschmelzen Bewegung und Form zu einem einzigartigen Zusammenspiel. Calder selbst erläutert einmal: "Das Mobile hat eine tatsächliche Bewegung in sich, während das Stabile auf die alte Vorstellung der Malerei mit angedeuteter Bewegung zurückgeht" (übersetzt aus: Katharine Kuh, The Artist's Voice: Talks with Seventeen Artists, New York, 1962, S. 39).

"Three white dots on orange stack" aus dem Jahr 1952 ist ein wunderbares Beispiel für Calders stehende Skulpturen. Mit einer Grösse von 45 × 66 × 36 cm vereint das Werk die wesentlichen Elemente, für die Calder bekannt ist: technische Präzision, spielerische Leichtigkeit und eine raffinierte Balance von Bewegung und Stillstand. Die fragile, aber perfekt ausbalancierte Struktur symbolisiert die harmonische Verbindung von organischer Form und Bewegung, die Calders Kunst auszeichnet. Die drei weiss gefärbten Punkte und das schwarze Dreieck, die sich auf einer filigranen orangeroten Metallstruktur befinden, scheinen in perfekter Harmonie miteinander zu schwingen, während sie gleichzeitig durch die Anordnung der Metallplatten in dynamischer Balance gehalten werden. Das Werk ist nicht statisch; es reagiert auf seine Umgebung und führt ein subtiles Wechselspiel von Bewegung und Ruhe vor.

Die schwebenden, amorphen Formen, die durch feine schwarze Linien verbunden und in vielen Werken Calders zu finden sind, gehen auch auf den Austausch mit Calders engem Vertrauten Joan Miró zurück. Beide Künstler sind daran interessiert, Elemente der Spontaneität in ihre Kunst einzubringen, und beide versuchen, Elemente der Natur durch den Einsatz abstrakter Formen darzustellen. Während diese Formen bei Miró die atmosphärischen Hintergründe seiner Gemälde zieren, schweben sie bei Calder buchstäblich in der Luft.

Durch die Reduktion auf nur wenige Elemente und die Konzentration auf seine drei Grundfarben Orange, Weiss und Schwarz schafft Calder hier eine Hommage an den Minimalismus, der die Eleganz seiner kinetischen Kunst betont.

CHF 450 000 / 600 000 | (€ 463 920 / 618 560)