Lot 4047* - A211 Out of This World - Dienstag, 03. Dezember 2024, 17.00 Uhr
RAUMANZUG "ORLAN-M"
Hergestellt von NPP Zvezda.
1990er-Jahre.
Kompletter Raumanzug.
170 × 80 × 60 cm (Masse nicht inklusive Ständer).
1990er-Jahre.
Kompletter Raumanzug.
170 × 80 × 60 cm (Masse nicht inklusive Ständer).
Provenienz:
- Zvezda
- Spanische Privatsammlung
- US-amerikanische Privatsammlung
- Deutsche Privatsammlung
Die Raumstation Mir, deren russischer Name Frieden oder Welt bedeutet, war von 1986 bis 2001 im erdnahen Orbit in Betrieb. Sie wurde zwischen 1986 und 1996 im Weltraum montiert und war die erste modulare Raumstation. Sie war damals der mit Abstand grösste künstliche Satellit in der Umlaufbahn. Die Mir sollte die Grundlage für den Aufbau einer dauerhaften Präsenz im Weltraum bilden. Zwischen 1988 und 1999 flogen insgesamt 105 Kosmonauten und 82 Astronauten aus elf Nationen zur Mir. Die bei diesen Missionen gesammelten Erfahrungen dienten der Vorbereitung des nächsten, noch grösseren Projekts, der Internationalen Raumstation ISS. Der Bau der ISS begann Ende der 1980er-Jahre in den USA, Kanada, Japan und Europa.
Der hier vorgestellte Raumanzug «Orlan-M» ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, das speziell für Aussenbordeinsätze (EVA) entwickelt wurde. Der Orlan ist ein Zeugnis menschlicher Innovationskraft und internationaler Zusammenarbeit in der Weltraumforschung. Ursprünglich von der Sowjetunion entwickelt und später sowohl auf der Raumstation Mir als auch auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt, ermöglichte der Orlan-M Kosmonauten und Astronauten, ausserhalb ihres Raumfahrzeugs zu arbeiten und in der lebensfeindlichen Umgebung des Weltraums zu überleben.
Der erste Aussenbordeinsatz mit einem ORLAN-Anzug fand 1977 auf der Raumstation Saljut 6 statt. Für Aussenbordeinsätze auf der Mir wurden die Anzüge Orlan-DMA und Orlan-M verwendet. Das M-Modell wurde ab 1997 bis zum Ende der Betriebszeit der Mir eingesetzt und wird heute noch auf der ISS verwendet. Die Anzüge wurden von NPP Zvezda entwickelt und gebaut und von amerikanischen, europäischen, kanadischen und chinesischen Astronauten verwendet.
Der Einstieg in den Raumanzug erfolgt von hinten: Das Rückenteil wird geöffnet, der Kosmonaut steigt ein, schliesst die Tür mit einem überraschend einfachen, aber äusserst effektiven Scharnier und führt dann Kopf, Arme und Beine in die entsprechenden Teile des Anzugs ein. Diese Raumanzüge bestehen aus einem Aluminium-Oberteil, einer mit Polyurethan beschichteten Nylon-Druckblase, Ortho-Gewebe und einer Aussenhaut aus aluminiumbeschichtetem Mylar sowie einem Helm aus Polycarbonat. Unter dem Anzug wird flüssigkeitsgekühlte und belüftete Unterwäsche getragen. Die flexiblen Kühlrohre sind in das Textilgewebe eingearbeitet, das für jeden Kosmonauten oder Astronauten individuell angepasst wird. Die Schläuche sind mit dem Wassertank im Rückenteil des Anzugs verbunden. Dadurch können die Anzüge besonders kompakt gestaltet werden, da sich keine Schläuche oder Kabel ausserhalb des Anzugs befinden.
Die Entwicklung des Anzugs, von seinem Einsatz auf der Mir-Station bis zu seiner weiteren Verwendung auf der ISS, ist ein Beispiel für die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen Nationen, die zwar in unterschiedliche politische Lager gespalten sind, aber durch das gemeinsame Streben nach wissenschaftlichem Fortschritt vereint werden.
In diesem Zusammenhang ist der Raumanzug «Orlan-M» nicht nur ein technologisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol der Hoffnung, das den gemeinsamen menschlichen Traum von friedlicher Erforschung und Entdeckung über nationale Grenzen hinweg verkörpert.
- Zvezda
- Spanische Privatsammlung
- US-amerikanische Privatsammlung
- Deutsche Privatsammlung
Die Raumstation Mir, deren russischer Name Frieden oder Welt bedeutet, war von 1986 bis 2001 im erdnahen Orbit in Betrieb. Sie wurde zwischen 1986 und 1996 im Weltraum montiert und war die erste modulare Raumstation. Sie war damals der mit Abstand grösste künstliche Satellit in der Umlaufbahn. Die Mir sollte die Grundlage für den Aufbau einer dauerhaften Präsenz im Weltraum bilden. Zwischen 1988 und 1999 flogen insgesamt 105 Kosmonauten und 82 Astronauten aus elf Nationen zur Mir. Die bei diesen Missionen gesammelten Erfahrungen dienten der Vorbereitung des nächsten, noch grösseren Projekts, der Internationalen Raumstation ISS. Der Bau der ISS begann Ende der 1980er-Jahre in den USA, Kanada, Japan und Europa.
Der hier vorgestellte Raumanzug «Orlan-M» ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk, das speziell für Aussenbordeinsätze (EVA) entwickelt wurde. Der Orlan ist ein Zeugnis menschlicher Innovationskraft und internationaler Zusammenarbeit in der Weltraumforschung. Ursprünglich von der Sowjetunion entwickelt und später sowohl auf der Raumstation Mir als auch auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt, ermöglichte der Orlan-M Kosmonauten und Astronauten, ausserhalb ihres Raumfahrzeugs zu arbeiten und in der lebensfeindlichen Umgebung des Weltraums zu überleben.
Der erste Aussenbordeinsatz mit einem ORLAN-Anzug fand 1977 auf der Raumstation Saljut 6 statt. Für Aussenbordeinsätze auf der Mir wurden die Anzüge Orlan-DMA und Orlan-M verwendet. Das M-Modell wurde ab 1997 bis zum Ende der Betriebszeit der Mir eingesetzt und wird heute noch auf der ISS verwendet. Die Anzüge wurden von NPP Zvezda entwickelt und gebaut und von amerikanischen, europäischen, kanadischen und chinesischen Astronauten verwendet.
Der Einstieg in den Raumanzug erfolgt von hinten: Das Rückenteil wird geöffnet, der Kosmonaut steigt ein, schliesst die Tür mit einem überraschend einfachen, aber äusserst effektiven Scharnier und führt dann Kopf, Arme und Beine in die entsprechenden Teile des Anzugs ein. Diese Raumanzüge bestehen aus einem Aluminium-Oberteil, einer mit Polyurethan beschichteten Nylon-Druckblase, Ortho-Gewebe und einer Aussenhaut aus aluminiumbeschichtetem Mylar sowie einem Helm aus Polycarbonat. Unter dem Anzug wird flüssigkeitsgekühlte und belüftete Unterwäsche getragen. Die flexiblen Kühlrohre sind in das Textilgewebe eingearbeitet, das für jeden Kosmonauten oder Astronauten individuell angepasst wird. Die Schläuche sind mit dem Wassertank im Rückenteil des Anzugs verbunden. Dadurch können die Anzüge besonders kompakt gestaltet werden, da sich keine Schläuche oder Kabel ausserhalb des Anzugs befinden.
Die Entwicklung des Anzugs, von seinem Einsatz auf der Mir-Station bis zu seiner weiteren Verwendung auf der ISS, ist ein Beispiel für die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen Nationen, die zwar in unterschiedliche politische Lager gespalten sind, aber durch das gemeinsame Streben nach wissenschaftlichem Fortschritt vereint werden.
In diesem Zusammenhang ist der Raumanzug «Orlan-M» nicht nur ein technologisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol der Hoffnung, das den gemeinsamen menschlichen Traum von friedlicher Erforschung und Entdeckung über nationale Grenzen hinweg verkörpert.
Astronaut Demonstrates How A Space Suit Works
CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)