Lot 1003* - A211 Glanz und Raffinesse. Pariser Luxus im 19. Jahrhundert - Donnerstag, 28. November 2024, 10.00 Uhr
MONUMENTALE KAMINPENDULE MIT ALLEGORIEN VON TAG UND NACHT
Napoléon III, Paris, letztes Viertel 19. Jh. Das Uhrwerk gemarkt Jappy & Cie.
"Rouge de France"-Marmor und vergoldete sowie dunkelgrün patinierte Bronze. Architektonisches, gestuftes Gehäuse mit Deckelvasenaufsatz flankiert von zwei sitzenden Bronzefiguren, Allegorien von Tag und Nacht nach Entwürfen von Michelangelo für das Grabepitaph des Giuliano de Medici. Die Deckelvase mit drei Bocksbeinen und Widderköpfen sowie Weinranken. Auf rechteckigem, seitlich gerundetem Marmorsockel mit Mittelrisalit, auf gequetschten godronierten Füssen. Dekor in Form von Füllhörnern, Draperie sowie Reliefs mit spielenden Putten. Weisses Emaille-Zifferblatt bemalt mit Blumengirlande. Pariserwerk mit Halbstundenschlag auf Glocke (Pendel fehlt).
H 67 cm.
Vergoldung teils überarbeitet. Werk zu prüfen.
Die beiden Bronzefiguren, welche diese Pendule prägnant zieren, gehen auf Arbeiten von Michelangelo Buonarroti (1475–1564) zurück, die dieser um 1530 für das Grabmal des Giuliano di Lorenzo de Medici in der Medici Kapelle in Florenz schuf. Die weibliche Figur symbolisiert dabei die Nacht, während der ruhende Gigant den Tag darstellt.
Solche allegorischen Darstellungen von Tag und Nacht waren als Schmuck für eine Uhr prädestiniert. So finden sich Adaptionen der Figuren Michelangelos etwa auf einer Pendule, dem Pariser Ebenisten André-Charles Boulle zugeschrieben, die aus dem Besitz des Prinzen von Condé auf Schloss Chantilly stammt. Diese Uhr hatte ursprünglich ein Werk von Claude Dugrand-Mesnil, welches in den 1780er Jahren durch eines von Jean-Baptiste Lepaute ersetzt wurde. Sie ist ursprünglich 1720 im Auftrag des Herzogs von Bourbon entstanden, der bei Boulle eine gesamte Einrichtung bestellte (Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. I, S. 45, Nr. 1.4.4.; Jean-Dominique Augarde: Les ouvriers du temps. Genf 1996, S. 197, Nr. 158). In den Archiven finden sich verschiedene Hinweise auf die Arbeit Boulles mit diesem Figurenpaar. So zum Beispiel auf einer Entwurfszeichnung für einen Kabinettschrank von Boulle (Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. II, S. 481, Nr. 10.)
Ähnliche Pendulen wurden verkauft bei Christie's London, The opulent Eye, 14. März 2013, Lot 171 sowie Christie's London, The opulent Eye & Carpets, 26. November 2013, Lot 389.
Die beiden Bronzefiguren, welche diese Pendule prägnant zieren, gehen auf Arbeiten von Michelangelo Buonarroti (1475–1564) zurück, die dieser um 1530 für das Grabmal des Giuliano di Lorenzo de Medici in der Medici Kapelle in Florenz schuf. Die weibliche Figur symbolisiert dabei die Nacht, während der ruhende Gigant den Tag darstellt.
Solche allegorischen Darstellungen von Tag und Nacht waren als Schmuck für eine Uhr prädestiniert. So finden sich Adaptionen der Figuren Michelangelos etwa auf einer Pendule, dem Pariser Ebenisten André-Charles Boulle zugeschrieben, die aus dem Besitz des Prinzen von Condé auf Schloss Chantilly stammt. Diese Uhr hatte ursprünglich ein Werk von Claude Dugrand-Mesnil, welches in den 1780er Jahren durch eines von Jean-Baptiste Lepaute ersetzt wurde. Sie ist ursprünglich 1720 im Auftrag des Herzogs von Bourbon entstanden, der bei Boulle eine gesamte Einrichtung bestellte (Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. I, S. 45, Nr. 1.4.4.; Jean-Dominique Augarde: Les ouvriers du temps. Genf 1996, S. 197, Nr. 158). In den Archiven finden sich verschiedene Hinweise auf die Arbeit Boulles mit diesem Figurenpaar. So zum Beispiel auf einer Entwurfszeichnung für einen Kabinettschrank von Boulle (Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. II, S. 481, Nr. 10.)
Ähnliche Pendulen wurden verkauft bei Christie's London, The opulent Eye, 14. März 2013, Lot 171 sowie Christie's London, The opulent Eye & Carpets, 26. November 2013, Lot 389.
CHF 6 000 / 8 000 | (€ 6 190 / 8 250)