Lot 1020* - A211 Glanz und Raffinesse. Pariser Luxus im 19. Jahrhundert - Donnerstag, 28. November 2024, 10.00 Uhr
PAAR LYRA-APPLIKEN "AUX SERPENTS"
Louis XVI-Stil, Paris, Ende 19. Jh. Rückseitig monogrammiert BY (Maison Beurdeley, wohl Louis-Auguste-Alfred Beurdeley, 1808–1882)
Matt- und glanzvergoldete sowie ziselierte Bronze. Lyraförmige Wandplatte, innenseitig mit gebläutem Metall. Schlangen-, Girlanden- und Maschenabschluss, im unteren Bereich üppiger Dekor in Form einer Satyrmaske, Weinranken, Rosette und Musiktrophäe. Zwei durch Früchtegirlanden verbundene geschweifte, akanthusblättrige Lichtarme mit Tropftellern in Form von Früchtestillleben und vasenförmige Tülle sowie ein zentraler aus dem Schlangenmund ragender Lichtarm.
H 69 cm, L 32,5 cm.
1 Applike restauriert. Teils verbogene Lyra-Saiten. Vergoldung teils berieben.
Der Schlangenabschluss eines sehr ähnlichen, zweiarmigen Wandleuchters geht auf ein Pariser Vorbild von 1780 zurück, welches sich heute im Schloss Aschaffenburg befindet (Vgl. Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. I, S. 242, Abb. 4.5.8). Der Trophäendekor mit Satyrmaske und Weintraubendekor lässt sich an einem Exemplar (Paris, um 1780) aus der Wrightsman Collection beobachten (Vgl. Ebd. Abb. 4.5.10.). Ein weiteres Vorbild aus der Zeit um 1780/1790 ist aus dem Metropolitan Museum bekannt (Inv.-Nr. 52.206.7.8). Das dortige Exemplar weist ebenfalls einen Schlangenabschluss auf, hat jedoch nur zwei Lichtarme und das Trophäendekor ist ebenfalls abwesend. Ein weiteres Beispiel mit zwei Lichtarmen und ohne Trophäendekor ist aus der Sammlung Alfred de Rothschild bekannt (abgebildet in: Seymour de Ricci: Louis XVI Furniture. Stuttgart 1913, S. 270). Dass dieser aussergewöhnliche Appliken-Typus im 19. Jh. wieder aufgegriffen wurde, sieht man an einem Exemplar von Maison Millet um 1890 (Vgl. Auktion Christie’s New York, 9. April 2009, Lot 106).
Der Schlangenabschluss eines sehr ähnlichen, zweiarmigen Wandleuchters geht auf ein Pariser Vorbild von 1780 zurück, welches sich heute im Schloss Aschaffenburg befindet (Vgl. Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen. München 1986, Bd. I, S. 242, Abb. 4.5.8). Der Trophäendekor mit Satyrmaske und Weintraubendekor lässt sich an einem Exemplar (Paris, um 1780) aus der Wrightsman Collection beobachten (Vgl. Ebd. Abb. 4.5.10.). Ein weiteres Vorbild aus der Zeit um 1780/1790 ist aus dem Metropolitan Museum bekannt (Inv.-Nr. 52.206.7.8). Das dortige Exemplar weist ebenfalls einen Schlangenabschluss auf, hat jedoch nur zwei Lichtarme und das Trophäendekor ist ebenfalls abwesend. Ein weiteres Beispiel mit zwei Lichtarmen und ohne Trophäendekor ist aus der Sammlung Alfred de Rothschild bekannt (abgebildet in: Seymour de Ricci: Louis XVI Furniture. Stuttgart 1913, S. 270). Dass dieser aussergewöhnliche Appliken-Typus im 19. Jh. wieder aufgegriffen wurde, sieht man an einem Exemplar von Maison Millet um 1890 (Vgl. Auktion Christie’s New York, 9. April 2009, Lot 106).
CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)