Lot 3443 - A211 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 28. November 2024, 16.00 Uhr
JOHN M. ARMLEDER
(Genf 1948–lebt und arbeitet in Genf)
Ohne Titel. 2002.
Öl, Kunstharzlack, Aluminiumfarbe, Glitzer und Klebstoff auf Leinwand.
Auf der Überlappung signiert und datiert: John Armleder 2002.
100,5 × 100,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Bruun Rasmussen, Kopenhagen, 6.6.2018, Los 1341.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben.
Der Schweizer Künstler John M. Armleder hat im Laufe seiner erfolgreichen Künstlerlaufbahn eine Vielzahl an verschiedenen Techniken und Stilen erprobt – sein polymorphes Werk umfasst Performances ebenso wie Zeichnungen, Skulpturen und Gemälde. Innerhalb Armleders Œuvre verdeutlichen die "Pour Paintings" seine inhaltliche Nähe zur Fluxus-Bewegung und stellen seine generelle Experimentierfreude in Bezug auf verwendete Materialien und Techniken besonders in den Vordergrund.
Armleders Gussbilder verkörpern dabei wie kaum eine andere seiner Werkgruppen den Fluxus-Grundsatz, den Schaffensprozess stärker zu gewichten, als das Endergebnis der künstlerischen Praxis. Sie thematisieren darüber hinaus auch die Hinterfragung des althergebrachten Konzepts des künstlerischen Genies. Die Arbeiten verbergen nicht die Strategie ihrer Herstellung, sondern stellen ihren zum Teil dem Zufall überlassenen Herstellungsprozess ganz explizit ins Zentrum der Wahrnehmung.
Die Kombination aus Farben, Lacken und Glitzerpartikeln sowie die variierende Transparenz oder Opazität der verwendeten Farbmittel in der vorliegenden Arbeit sorgen in Kombination mit der sehr intuitiven und dem Zufall verschriebenen Technik aus gegossenem oder gespritztem Farbauftrag für Farbverläufe, die das Auge der Betrachtenden auf die Suche schicken. Zunächst noch ganz typisch und traditionell auf der Jagd nach verborgenen Landschaften oder versteckten Figuren zwischen den fliessenden und tropfenden Formen, so treten schnell Fragen rund um die Herstellung des Werkes in den Vordergrund. Wie wurden die sichtbaren Effekte erzielt? Welche Wirkungen entfaltet eine nicht-gegenständliche Arbeit in der Betrachtung. Welche Aussage erschafft die künstlerische Entscheidung zur Abkehr von Kontrolle und zur bewussten Hinwendung und Thematisierung des kreativen Prozesses?
Das hier zur Auktion kommende Werk betont den Dialog zwischen Farbe und Form und lädt zur Reflexion künstlerischer Prozesse ein. Armleder demonstriert in der vorliegenden Arbeit einmal mehr seine Fähigkeit, konzeptionelle Tiefe in die visuelle Erfahrung zu integrieren: Das Werk animiert die Betrachtenden zur Auseinandersetzung mit Fragen der Autorschaft, des Zufalls und der Materialität und lotet in der Erkundung des Potenzials des Materials die Grenzen der Malerei neu aus.
Armleders Gussbilder verkörpern dabei wie kaum eine andere seiner Werkgruppen den Fluxus-Grundsatz, den Schaffensprozess stärker zu gewichten, als das Endergebnis der künstlerischen Praxis. Sie thematisieren darüber hinaus auch die Hinterfragung des althergebrachten Konzepts des künstlerischen Genies. Die Arbeiten verbergen nicht die Strategie ihrer Herstellung, sondern stellen ihren zum Teil dem Zufall überlassenen Herstellungsprozess ganz explizit ins Zentrum der Wahrnehmung.
Die Kombination aus Farben, Lacken und Glitzerpartikeln sowie die variierende Transparenz oder Opazität der verwendeten Farbmittel in der vorliegenden Arbeit sorgen in Kombination mit der sehr intuitiven und dem Zufall verschriebenen Technik aus gegossenem oder gespritztem Farbauftrag für Farbverläufe, die das Auge der Betrachtenden auf die Suche schicken. Zunächst noch ganz typisch und traditionell auf der Jagd nach verborgenen Landschaften oder versteckten Figuren zwischen den fliessenden und tropfenden Formen, so treten schnell Fragen rund um die Herstellung des Werkes in den Vordergrund. Wie wurden die sichtbaren Effekte erzielt? Welche Wirkungen entfaltet eine nicht-gegenständliche Arbeit in der Betrachtung. Welche Aussage erschafft die künstlerische Entscheidung zur Abkehr von Kontrolle und zur bewussten Hinwendung und Thematisierung des kreativen Prozesses?
Das hier zur Auktion kommende Werk betont den Dialog zwischen Farbe und Form und lädt zur Reflexion künstlerischer Prozesse ein. Armleder demonstriert in der vorliegenden Arbeit einmal mehr seine Fähigkeit, konzeptionelle Tiefe in die visuelle Erfahrung zu integrieren: Das Werk animiert die Betrachtenden zur Auseinandersetzung mit Fragen der Autorschaft, des Zufalls und der Materialität und lotet in der Erkundung des Potenzials des Materials die Grenzen der Malerei neu aus.
CHF 16 000 / 24 000 | (€ 16 490 / 24 740)
Verkauft für CHF 24 000 (exkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr