Lot 1054 ♣ - A210 Decorative Arts - Donnerstag, 19. September 2024, 14.00 Uhr
ELFENBEINGRUPPE EINER PIETÀ MIT ENGELN
Wohl deutsch, um 1680/1700.
Mehrteiliges Elfenbein im Hochrelief geschnitzt. Zentrale Figur mit dem Leichnam Christi auf den Knien der Muttergottes Maria, flankiert von zwei stehenden, drapierten Engeln sowie zwei weiteren sitzenden Amoretten, der eine hält die Hand Christi. Ausdrucksstarke Posen und fein ausgearbeitete Faltenwürfe. Mittig oben ein kleines Befestigungsloch.
20 × 20 cm.
Für den Export dieses Objekts ist eine CITES-Bescheinigung notwendig. Bitte informieren Sie sich vor der Auktion über die Importbestimmungen des Ziellandes. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Fach-Abteilung.
Flügel der stehenden Engel angenagelt. Fehlstellen an den Fingern der Maria, an der rechten Hand des rechten Engels, an der rechten Hand des linken Engels. Risse, Bereibungen und kleinere Bestossungen.
Provenienz:
- Maria Baer, London, 1. Februar 1978.
- Sammlung Dr. E. Boehlen, Bern, bei obiger Galerie erworben.
Obwohl kein direktes Vorbild für diese Figurengruppe bekannt und die geografische Zuschreibung auch nicht eindeutig ist, erinnert die Volumetrie und Fülle unserer Marienfigur an Michelangelos Pietà von 1498/99, wobei die Christusfigur eher an nordeuropäische Arbeiten erinnert. Auch wenn die vom verstorbenen Sammler Dr. E. Boehlen vorgeschlagene Zuschreibung an den Bildhauer Georg Petel nach heutigem Wissenstand nicht haltbar ist, erinnert die Gesichtsphysiognomie und die Schnitzerei der Behaarung der Christusfigur entfernt an Arbeiten letzteren (Vgl. Norbert Lieb & Theodor Müller: Georg Petel. Berlin 1973, Kat. 3, Abb. 6,7 bzw. Kat. 13, Abb. 49,50). Die bisherige Absenz einer Zuschreibung tut dem Werk in keiner Weise Abbruch, besticht die Schnitzerei doch durch ihre Expressivität, der tragischen Gestik und Mimik der Protagonisten.
Aufgrund der Verarbeitung von artengeschützten Materialien und fehlenden Dokumenten kann dieses Objekt nicht von der Schweiz ins Ausland exportiert werden.
Provenienz:
- Maria Baer, London, 1. Februar 1978.
- Sammlung Dr. E. Boehlen, Bern, bei obiger Galerie erworben.
Obwohl kein direktes Vorbild für diese Figurengruppe bekannt und die geografische Zuschreibung auch nicht eindeutig ist, erinnert die Volumetrie und Fülle unserer Marienfigur an Michelangelos Pietà von 1498/99, wobei die Christusfigur eher an nordeuropäische Arbeiten erinnert. Auch wenn die vom verstorbenen Sammler Dr. E. Boehlen vorgeschlagene Zuschreibung an den Bildhauer Georg Petel nach heutigem Wissenstand nicht haltbar ist, erinnert die Gesichtsphysiognomie und die Schnitzerei der Behaarung der Christusfigur entfernt an Arbeiten letzteren (Vgl. Norbert Lieb & Theodor Müller: Georg Petel. Berlin 1973, Kat. 3, Abb. 6,7 bzw. Kat. 13, Abb. 49,50). Die bisherige Absenz einer Zuschreibung tut dem Werk in keiner Weise Abbruch, besticht die Schnitzerei doch durch ihre Expressivität, der tragischen Gestik und Mimik der Protagonisten.
Aufgrund der Verarbeitung von artengeschützten Materialien und fehlenden Dokumenten kann dieses Objekt nicht von der Schweiz ins Ausland exportiert werden.
CHF 14 000 / 24 000 | (€ 14 430 / 24 740)