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Lot 3469 - A209 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 20. Juni 2024, 14.00 Uhr

LOUISE NEVELSON

(Perejaslaw 1899–1988 New York)
Sky Gate VII. 1973.
Holz, bemalt.
50,7 × 48,2 × 5 cm.

Provenienz:
- The Pace Gallery, New York (verso mit dem Etikett, sowie auf dem Rahmen mit dem Etikett).
- Galerie hm, Brüssel (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
- Auktion Sotheby's, New York, 27.9.2010, Los 67.
- Privatsammlung Schweiz, bei obiger Auktion vom heutigen Besitzer erworben.

Ausstellung:
New York 1974, Nevelson: Sky Gates and Collages, The Pace Gallery, 4.5.–8.6.1974.

Als eine der wichtigsten US-Amerikanischen Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts hat Louise Nevelson einen einzigartigen Werkkomplex geschaffen, in dem vorgefundene Gegenstände, Holz, monochromes Schwarz und Schatten eine zentrale Rolle spielen.

Die Einzigartigkeit ihrer Werke tritt in der Radikalität der Reduktion zu Tage. Durch die pastose, meist schwarze Fassung der formal strengen und zum Teil monumentalen Holzreliefs und Assemblagen erreicht das Widerspiel der Formen eine fast kubistisch-abstrakte Wirkung. Die hier angebotene charakteristische Holz-Collage „Sky Gate“ von 1973 (Los 3469) ist dabei ähnlich einem Puzzle aufgebaut. Nevelson führt mehrere geschnittene und gefunden Holzteile zu einem Relief zusammen. Die Holzelemente und deren Monochromie betonen den Zusammenklang und die Spannungen von Licht und Schatten, Form und Zwischenraum, Kanten und Volumen. Holz war seit ihrer Kindheit ein vertrautes Material, da der Vater Holzhändler, bzw. später in den USA Holzfäller war. Der Einfluss des Kubismus undAfrikanischer Skulpturen sowie von Henri Matisse und Pablo Picasso, die sie erstmals während ihres Aufenthalts in Europa kennenlernt, klingt immer wieder deutlich in ihren Arbeiten an. Aber auch die Elemente des Abstrakten Expressionismus, der damals in New York vorherrschenden Kunstströmung, sind als Inspiration deutlich erkennbar. Obwohl sie in der Bildhauerei ihre Heimat gefunden hat, experimentiert sie immer wieder auch mit collagierten Papierarbeiten und findet wie in Los 3468 einen freieren Umgang in Form und Farbe.

Geboren 1899 in der heutigen Ukraine, emigriert Nevelson 1905 mit ihren Eltern in die USA nach Rockland, Maine. In den frühen 1930er Jahren besucht sie Kunstkurse an der Art Students League of New York, geht 1931, nach der Trennung von ihrem Mann Charles Nevelson, nach München, um Schülerin bei Hans Hofmann zu werden. 1941 hat sie ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Nierendorf New York. In Peggy Guggenheims wegweisender Ausstellung im Jahr 1943 „Exhibition by 31 Women“ ist Louise Nevelson neben Frida Kahlo und Dorothea Tanning vertreten. Die Teilnahme an der legendären Ausstellung „Sixteen Americans“ im Museum of Modern Art in New York 1959 bringt ihr den Durchbruch in den USA. Die internationale Anerkennung erhält sie 1962 auf der Biennale in Venedig sowie 1964 und 1968 auf der documenta in Kassel. Das Whitney Museum, New York, widmet ihr zum 80. Geburtstag eine Retrospektive, und heute ist ihr Werk in über 90 öffentlichen Sammlungen weltweit vertreten.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)


Verkauft für CHF 25 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr