Lot 3247 - A209 Impressionismus & Moderne - Freitag, 21. Juni 2024, 17.00 Uhr
GABRIELE MÜNTER
(Berlin 1877–1962 Murnau)
Haus am See mit blauen Bergen. 1933–35.
Öl auf Karton.
Verso mit dem Nachlassstempel.
38 × 40 cm.
Provenienz:
- Sammlung Bühler, Landhaus Waldbühl, Uzwil, am 16.11.1971 in obiger Galerie erworben.
Das Werk ist im Nachlass der Künstlerin unter der Nummer 606 registriert (verso mit Etikett).
"[…] nirgends hatte ich eine solche Fülle von Ansichten vereint gesehen, wie hier […], zwischen See und Hochgebirge, zwischen Hügelland und Moos" (Isabelle Jansen und Matthias Mühling: Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife, München 2017).
Auf ihrer Suche nach einem geeigneten Ort zur Niederlassung entdecken Gabriele Münter und Wassily Kandinsky im Jahr 1908 das malerische Murnau am Staffelsee. Auf Münter übt die bezaubernde Ortschaft um den "Blauen See" mit den umliegenden Bergen und dem fruchtbaren Moor eine magische Anziehungskraft aus. Ihr Malstil unterzieht sich dort einer radikalen Veränderung. Sie verabschiedet sich vom impressionistischen Duktus der Vorjahre und vertieft sich in Flächen, Linien und Farben, wodurch sie zu ihrem eigenen Expressionismus findet. Im Jahr 1909 erwirbt Münter ein Haus in Murnau. Heute als "Münter Haus" bekannt, nennt man es damals "Russenhaus", da neben Münter vor allem Kandinsky, Jawlensky und Werefkin dort verkehren. Diese vierteilige Künstlergemeinschaft wird genährt von einem regen Austausch und durch gegenseitige Förderung und Inspiration. Es beginnen Monate des produktiven Schaffens. Die Umgebung entwickelt sich zu Münters Lieblingsmotiv, das sie während ihrer gesamten Karriere immer wieder aufgreift. In der ländlichen Umgebung entdeckt Münter ausserdem die böhmische und bayrische Hinterglasmalerei, die mit ihren einfachen Formen und schwarzen Linien wichtige Impulse für ihren weiteren Schaffensweg liefert.
Auch nach der Trennung von Kandinsky kehrt sie wiederholt nach Murnau zurück, wo sie schliesslich 1931 mit ihrem neuen Partner Johannes Eichner sesshaft wird. Von den umliegenden Hügeln aus malt sie wiederholt die facettenreiche Landschaft, die je nach Tageszeit und Wetterlage verschiedene Farbnuancen zeigt. "Haus am See mit blauen Bergen" ist ein wunderbares Beispiel für diese ausgereiften Darstellungen der Landschaft rund um den Staffelsee. Von einer Erhöhung aus fängt sie die vom Abendrot eingehüllte Gegend ein, indem sie die Bildelemente durch klar abgegrenzte Farbflächen darstellt. Die Landschaft wirkt durch diese Reduktion und die Wahl der Farben besonders raffiniert und stimmungsvoll.
"[…] nirgends hatte ich eine solche Fülle von Ansichten vereint gesehen, wie hier […], zwischen See und Hochgebirge, zwischen Hügelland und Moos" (Isabelle Jansen und Matthias Mühling: Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife, München 2017).
Auf ihrer Suche nach einem geeigneten Ort zur Niederlassung entdecken Gabriele Münter und Wassily Kandinsky im Jahr 1908 das malerische Murnau am Staffelsee. Auf Münter übt die bezaubernde Ortschaft um den "Blauen See" mit den umliegenden Bergen und dem fruchtbaren Moor eine magische Anziehungskraft aus. Ihr Malstil unterzieht sich dort einer radikalen Veränderung. Sie verabschiedet sich vom impressionistischen Duktus der Vorjahre und vertieft sich in Flächen, Linien und Farben, wodurch sie zu ihrem eigenen Expressionismus findet. Im Jahr 1909 erwirbt Münter ein Haus in Murnau. Heute als "Münter Haus" bekannt, nennt man es damals "Russenhaus", da neben Münter vor allem Kandinsky, Jawlensky und Werefkin dort verkehren. Diese vierteilige Künstlergemeinschaft wird genährt von einem regen Austausch und durch gegenseitige Förderung und Inspiration. Es beginnen Monate des produktiven Schaffens. Die Umgebung entwickelt sich zu Münters Lieblingsmotiv, das sie während ihrer gesamten Karriere immer wieder aufgreift. In der ländlichen Umgebung entdeckt Münter ausserdem die böhmische und bayrische Hinterglasmalerei, die mit ihren einfachen Formen und schwarzen Linien wichtige Impulse für ihren weiteren Schaffensweg liefert.
Auch nach der Trennung von Kandinsky kehrt sie wiederholt nach Murnau zurück, wo sie schliesslich 1931 mit ihrem neuen Partner Johannes Eichner sesshaft wird. Von den umliegenden Hügeln aus malt sie wiederholt die facettenreiche Landschaft, die je nach Tageszeit und Wetterlage verschiedene Farbnuancen zeigt. "Haus am See mit blauen Bergen" ist ein wunderbares Beispiel für diese ausgereiften Darstellungen der Landschaft rund um den Staffelsee. Von einer Erhöhung aus fängt sie die vom Abendrot eingehüllte Gegend ein, indem sie die Bildelemente durch klar abgegrenzte Farbflächen darstellt. Die Landschaft wirkt durch diese Reduktion und die Wahl der Farben besonders raffiniert und stimmungsvoll.
CHF 120 000 / 200 000 | (€ 123 710 / 206 190)
Verkauft für CHF 250 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr