Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3716* - A209 Grafik & Multiples - Donnerstag, 20. Juni 2024, 10.00 Uhr

ANDY WARHOL

(Pittsburgh 1928–1987 New York)
Goethe. 1982.
Farbserigrafie. 55/100. Unten links mit Bleistift signiert: Andy Warhol. Verso mit dem roten Copyright-Stempel: Andy Warhol 1982 und den Angaben zu den Herausgebern. Blattmass 96,5 × 96,5 cm auf Lenox Museum Board. Erschienen bei Edition Schellmann & Klüser, München/Denise René & Hans Mayer, Düsseldorf. Gedruckt bei Rupert Smith, New York (mit dem Blindstempel).
Aus der gleichnamigen 4-teiligen Serie.


Provenienz:
- Ehemals Galerie Hete Hünermann, Düsseldorf.
- Privatsammlung Deutschland, bei obiger Galerie 1989 erworben.

Werkverzeichnis:
Feldmann/Schellmann, Nr. II.273.

1981 besucht Andy Warhol das Städel Museum in Frankfurt am Main und sieht dort auch das berühmte Gemälde Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins "Goethe in der römischen Campagna". Andy Warhol reflektiert wie kein anderer die Gesellschaft und deren Ikonen und so verwundert es nicht, dass dieses Gemälde ihn im darauffolgenden Jahr zu einer Serie grossformatiger Farbserigrafien von Goethe inspiriert hat. Wie so typisch für ihn, nimmt er nur einen Ausschnitt – den Kopf im Halbprofil mit Hut – und schafft durch die Serialität ein "Star-Porträt". Oftmals nutzt er für dieses Vorgehen Fotos oder Zeitdokumente als Vorlage wie z.B. bei den Serien von Mick Jagger, Mao, Marilyn oder Elizabeth II., gleichzeitig dienen ihm aber auch immer wieder Ikonen der Kunstgeschichte als Vorlage, wie z.B. Botticellis "Geburt der Venus" oder eben das Gemälde Tischbeins. Sein Anspruch, die sogenannte Popkultur zu bedienen, wird auch in diesem Werk offenkundig. Ein Ausschnitt aus einem altmeisterlichen Gemälde, geadelt durch ein Museum, von einem der bekanntesten und einflussreichsten Dichter Deutschlands, Goethe wird von seinem Sockel der Einzigartigkeit in die Konsumgesellschaft herabgeholt und dort Teil der Populärkultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

CHF 60 000 / 90 000 | (€ 61 860 / 92 780)

Verkauft für CHF 75 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr