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Lot 3443* - A209 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 20. Juni 2024, 14.00 Uhr

MANOLO VALDÉS

(Valencia 1942–lebt und arbeitet in New York City)
Dorothy IX. 2003.
Öl, Papier, Teer und Jute mit Garn und Heftklammern collagiert, auf Jute.
Verso signiert, datiert und mit Ortsangabe: VALDÉS NY 2003.
210 × 230 cm.


Provenienz:
- Marlborough Galerie, Zürich.
- Schweizer Sammlung, bei obiger Galerie 2003 erworben.

Wir danken dem Manolo Valdés Studio für die freundliche Unterstützung, 24.4.24.

“I must create something for which the materials are dominant, the subject is an excuse.“ Manolo Valdés

Der Künstler Manolo Valdés, 1942 in Valencia geboren, zählt heute zu den renommiertesten zeitgenössischen Künstlern Spaniens. Bereits im Alter von 15 Jahren beginnt er seine Ausbildung als Maler in seiner Heimatstadt an der Real Academia de Bellas Artes de San Carlos. Im Alter von 23 Jahren gründet er zusammen mit den valencianischen Künstlern Rafael Solbes und Juan Antonio Toledo die Künstlergruppe Equipo Crónica, eine spanische Manifestation der Pop Art, die Ironie und Humor nutzt, um den damaligen Diktator des Landes, Francisco Franco, zu kritisieren. Nach dem Tod von Solbes löst sich die Künstlergruppe 1981 auf. Zu dieser Zeit hat Valdés bereits sein politisch aufgeladenes Werk in über 60 Einzel- und zahlreichen Gruppenausstellungen präsentiert.

In seiner Solokarriere entwickelt er einen unverwechselbaren Stil, der sich auf die Aneignung und Neuinterpretation klassischer Meisterwerke konzentriert – die Quintessenz seiner Arbeit. Wie in einer Hommage an die Kunstgeschichte greift Manolo Valdés mal auf die griechische Geschichtsschreibung, mal auf Jan van Eyck, auf Diego Velázquez, Henri Matisse, Pablo Picasso, oder auch auf die amerikanischen Pop-Art-Künstler wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol zurück. So schöpft er aus einem umfangreichen künstlerischen Repertoire und produziert geistreiche, aber gleichzeitig historisch fundierte Werke, die die Vergangenheit durch seine künstlerische Neugestaltung in Erinnerung rufen.

Die visuelle Bildsprache von Manolo Valdés zeichnet sich vor allem durch grossformatige Wandarbeiten aus. In einem perfekten Gleichgewicht zwischen Licht, Farbe, Textur und Massstab wird die Empfindung von skulpturalen Leinwänden zum Schwerpunkt seines Werks. Ein wunderbares Beispiel dafür ist "Dorothy IX" aus dem Jahr 2003.

Wie uns das Studio von Manolo Valdés erklärt, ist die dargestellte Dorothy rein fiktiv. Der Fokus liegt auf der visuellen Materie. Die Konturen der Gesichtszüge der porträtierten Dorothy werden durch reduzierte schwarze Striche gekennzeichnet. Die dominierenden mandelförmigen Augen, die markanten Augenbrauen und die runde Mundpartie stehen im Mittelpunkt der Gesichtssilhouette. Betont durch die symmetrische Aufteilung der gleichmässigen Farbflächen in Gelb, Blau, Hellgrün und Dunkelgrün wirkt das Gesicht fast statisch und betont dadurch die ruhige, unerschütterliche Ausstrahlung der Porträtierten. Das Bildzentrum wird von einer dynamischen Kopfbedeckung gekrönt: Ihre Haare scheinen dank der voluminösen Jute-Collage und der kraftvollen, breiten Pinselstriche wie ein Ornament um ihr friedliches Gesicht zu tanzen. Eine Spannung entsteht in der Gegenüberstellung dieser beiden Bildebenen, dennoch funktionieren sie als harmonisches Ganzes, indem sie sich in ihren Unterschieden gegenseitig bereichern. Die Materialität verleiht dieser Arbeit eine sinnliche und skulpturale Note, wodurch eine beispiellose Modernität und Zeitlosigkeit zum Ausdruck kommen.

DOROTHY IX: MANOLO VALDÉS


EIN MONUMENTALES MEISTERSTÜCK

Clarisse Doge stellt uns die Technik und Philosophie hinter diesem monumentalen Werk eines der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler vor.


CHF 180 000 / 300 000 | (€ 185 570 / 309 280)

Verkauft für CHF 350 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr