Lot 4022* - A209 Out of This World - Montag, 17. Juni 2024, 16.00 Uhr
GEGABELTER FULGURIT
Ägypten, Westliche Wüste.
72 × 6,5 (breiteste Stelle) × 2,7 cm (Masse nicht inklusive Ständer).
Sogenannte "Blitzbündel" dienten schon in der Kunst der Römer und Griechen als Sinnbild für den Himmelsgott, der als Blitzeschleuderer über Götter und Menschen herrschte. Sowohl im Aussehen als auch in der Art ihrer Entstehung könnte man Fulgurite als das natürliche Äquivalent dieser meist aus Stein gemeisselten und aus stilisierten Blitzstrahlen bestehenden Symbole bezeichnen. Die "Versteinerung" von Blitzen findet allerdings so selten statt, dass man sie Königen, wie zum Beispiel Friedrich August von Sachsen im Jahr 1822, zum Geschenk machte.
Der Leipziger Professor für Physik und Chemie L. W. Gilbert bemerkte um 1800, er halte Fulgurite "bei weitem für die interessanteste und grösste Naturmerkwürdigkeit". Denn bedingt durch die aussergewöhnlich hohen Temperaturen, die durch den einschlagenden Blitz im Gestein entstehen, ist eine weitere, wissenschaftlich hoch interessante Besonderheit der Fulgurite das Vorhandensein von sehr seltenen Mineralen wie dem Lechatelierit, eines natürlichen Kieselglases. Dieses Mineral kommt ansonsten nur noch in Impaktkratern von Meteoriten und tektonisch stark zerscherbten Gesteinen (Mylonite) vor.
Das hier präsentierte Exemplar wurde am Fuss von Dünen des grossen Sandmeers in der westlichen Wüste Ägyptens gefunden. Die röhrenförmige Form ist typisch für Blitze, die in Sand einschlugen. Da Fulgurite meist nur in Bruchstücken von 10 bis 15 Zentimetern Länge ausgegraben werden können, ist dieses Exemplar aufgrund seiner Grösse und seiner einzigartigen Form eine wahre Rarität. Mit seiner dunklen Farbe und seinen detailreichen, filigranen Verzweigungen ein mysteriös anmutendes, faszinierendes Produkt eines aussergewöhnlichen Naturphänomens.
LIGHTNING TURNED TO GLASS
FORKED FULGURITE
When lightning strikes sand, it very rarely turns it into glass, in a shape which the ancients called 'Zeus's beard'. Yolanda Schicker-Siber and Christian Link discuss a piece that is extremely rare due to its large size.
CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)
Verkauft für CHF 10 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr