Lot 3614* - A208 Alte Grafik - Freitag, 22. März 2024, 10.00 Uhr
HANS BURGKMAIR
(1473 Augsburg 1531)
Adam und Eva. Um 1525.
Holzschnitt über acht montierte Bögen auf Bütten wohl ohne Wz.
ACHTUNG: STEHT IM BILDERLAGER DER SCHREINEREI!
ACHTUNG: STEHT IM BILDERLAGER DER SCHREINEREI!
Im Druckstock am unteren Rand mittig monogrammiert: HB. Darunter im Druckstock mit drei-zeiligem Text bezeichnet: Und got gesegnet Sy und sprach zu In Seient fruchtbar und meret Euch und erfüllet die erde...
95,9 x 66,3 cm. Gerahmt.
Hervorragender, tiefschwarzer und gleichmässiger Druck mit Rand um die Einfassungslinie. Mit kleineren und grösseren überwiegend hinterlegten Läsuren in den Rändern und innerhalb der Darstellung. Die aneinander montierten und sich überlappenden Ränder der einzelnen Bögen teils mit Montierungsband von der Rückseite verstärkt. In den Randbereichen mit einigen restaurierten Wurmlöchlein. Das Papier ist etwas gewellt, partiell leicht gebräunt. Mit Gebrauchs- und Alterungsspuren. Die Rückseite mit älteren Montierungsresten. Trotz der genannten Mängel insgesamt noch gut erhalten und von sehr schönem Gesamteindruck. - Von grosser Seltenheit.
Provenienz:
- Antiquariat Hans Marcus, Düsseldorf.
- Privatbesitz Niederlande.
Der von acht Stöcken gedruckte Riesenholzschnitt "Adam und Eva" von Hans Burgkmair d. Ä. trug ursprünglich in der Mitte die Jahreszahl 1525 und als Ortsangabe "augspurg", den Geburts- und Wirkungsort des Künstlers. Diese beiden Angaben fehlen in den wohl noch zu Lebzeiten Burgkmairs angefertigten Kopien der Druckstöcke, die sich bis heute erhalten haben und im Kupferstichkabinett in Berlin aufbewahrt werden.
Nach dem Sündenfall werden Adam und Eva sich ihrer Nacktheit bewußt und zur Arbeit verurteilt. In Burgkmairs Bild werden mehrere Szenen des Adam- und Eva Zyklus gleichzeitig verarbeitet: Leben im Paradies, Adam als Herrscher über die Tiere, Gott führt Eva mit Adam zusammen, Sündenfall, Entdeckung des Ungehorsams durch Gott und Vertreibung aus dem Paradies. Die ursprüngliche Version der Darstellung zeigt Evas Scham noch unbedeckt, wie ein höchst seltener Abzug im Metropolitan Museum in New York belegt. In den kopierten Stöcken, von denen der hier angebotene, ebenfalls äusserst seltene Holzschnitt stammt, ragt dagegen ein verdeckender Ast wie ein Fremdkörper ins Bild. Sowohl die Textpassage aus der Genesis im unteren Bildrand als auch die Unverhülltheit Evas in der ersten Version weisen darauf hin, daß Burgkmairs ursprüngliche Intention in der Betonung des paradiesischen Zustandes lag. Erst durch das Einschreiten einer heute nicht mehr bekannten höheren Instanz erfolgte die Veränderung der Komposition.
Provenienz:
- Antiquariat Hans Marcus, Düsseldorf.
- Privatbesitz Niederlande.
Der von acht Stöcken gedruckte Riesenholzschnitt "Adam und Eva" von Hans Burgkmair d. Ä. trug ursprünglich in der Mitte die Jahreszahl 1525 und als Ortsangabe "augspurg", den Geburts- und Wirkungsort des Künstlers. Diese beiden Angaben fehlen in den wohl noch zu Lebzeiten Burgkmairs angefertigten Kopien der Druckstöcke, die sich bis heute erhalten haben und im Kupferstichkabinett in Berlin aufbewahrt werden.
Nach dem Sündenfall werden Adam und Eva sich ihrer Nacktheit bewußt und zur Arbeit verurteilt. In Burgkmairs Bild werden mehrere Szenen des Adam- und Eva Zyklus gleichzeitig verarbeitet: Leben im Paradies, Adam als Herrscher über die Tiere, Gott führt Eva mit Adam zusammen, Sündenfall, Entdeckung des Ungehorsams durch Gott und Vertreibung aus dem Paradies. Die ursprüngliche Version der Darstellung zeigt Evas Scham noch unbedeckt, wie ein höchst seltener Abzug im Metropolitan Museum in New York belegt. In den kopierten Stöcken, von denen der hier angebotene, ebenfalls äusserst seltene Holzschnitt stammt, ragt dagegen ein verdeckender Ast wie ein Fremdkörper ins Bild. Sowohl die Textpassage aus der Genesis im unteren Bildrand als auch die Unverhülltheit Evas in der ersten Version weisen darauf hin, daß Burgkmairs ursprüngliche Intention in der Betonung des paradiesischen Zustandes lag. Erst durch das Einschreiten einer heute nicht mehr bekannten höheren Instanz erfolgte die Veränderung der Komposition.
CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)
Verkauft für CHF 55 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr