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Lot 3074 - A208 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. März 2024, 14.00 Uhr

ANTON RAPHAEL MENGS

(Böhmen 1728–1779 Rom)
Maria Antonia Walpurgis Symphorosa von Bayern, Kurprinzessin von Sachsen (1724–1780).
Öl auf Leinwand.
54,2 × 42,7 cm.

Gutachten:
Prof. Dr. Steffi Roettgen, 20.1.2024.

Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.

Das hier vorliegende Porträt zeigt die Prinzessin und Kurprinzessin Maria Antonia Walpurgis Symphorosa im Alter von 27 Jahren. Sie trägt den österreichischen Sternkreuzorden an schwarzer Schleife (1737) und den Bruststern des russischen Katharinen-Ordens (1748). Maria Antonia war Prinzessin von Bayern und wurde durch ihre Ehe mit dem sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian (1722–1763) im Jahr 1747 zur Kurprinzessin von Sachsen. Nach dem frühen Tod ihres Mannes übernahm sie zwischen 1763 und 1768 für ihren Sohn die Regentschaft von Sachsen. Neben ihren politischen Tätigkeiten war Maria Antonia künstlerisch sehr begabt und widmete sich der Musik und der Malerei.

Das Gemälde stammt aus dem Jahr 1751 und geht auf ein Pastell-Bildnis der Kurprinzessin von Raphael Mengs zurück, welches sich in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befindet (Inv.-Nr. P 175) und wohl als vorbereitende Arbeit für das grosse Staatsporträt diente, welches sich ebenfalls in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden befindet (Inv.-Nr. 2163; Roettgen, S. 235–237, Abb. 163 und 164). Unsere Version weist insbesondere bei der Modellierung der Augen sowie der Darstellung der Spitze und der elaborierten Schmuckgarnitur die für Mengs typische hohe malerische Qualität auf und hebt sich somit deutlich von den bisher bekannten Repliken und Kopien ab.

Dass auch Mengs’ Werkstatt an diesem Bildnis beteiligt gewesen sein könnte, ist aufgrund der zeitlichen Nachbarschaft zum Staatsporträt und zum Pastell nicht auszuschliessen, zumal seine Werkstatt oft an offiziellen Bildnissen mitwirkte. Zu dieser Zeit gehörten unter anderem seine Schwestern Therese und Julia, sowie der italienische Maler Sante Leoncini (1723–1753), der 1750 in Dresden zum Hofmaler ernannt worden sein soll, zu Mengs’ Werkstatt.

Auf das Büstenformat reduzierte Bildnisse waren zu dieser Zeit meist für einen halboffiziellen bzw. privaten Kontext geeignet, weshalb dieses Porträt für ein Mitglied der kurfürstlichen Familie oder des engeren höfischen Umfelds bestimmt gewesen sein dürfte. Ebenso wie das Staatsporträt und das Pastell wurde wohl auch dieses Gemälde durch ein Pendant des Kurprinzen ergänzt. Hierbei könnte es sich um ein seit 1990 bekanntes Brustbildnis von Friedrich Christian handeln (Abb. 1, entnommen aus: Gutachten Prof. Dr. Steffi Roettgen, 20.1.2024).

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)


Verkauft für CHF 62 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr