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Lot 3203 - A208 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 22. März 2024, 15.30 Uhr

HENDRIK WILHELM MESDAG

(Groningen 1831–1915 Haag)
Weite See mit Segelbooten.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: H W Mesdag.
30,5 × 41,7 cm.

Provenienz:
- Sammlung P. de Koning (ehemaliger Konsul von Neuseeland).
- Niederländische Privatsammlung, Breda, bis mindestens 1984.
- Schweizer Privatsammlung.

Die weite See, die uns Hendrik Willem Mesdag in diesem stimmungsvollen Gemälde zeigt, ist tief ins abendliche Licht der Nordsee getaucht. Der Himmel scheint nach einem Wolkenbruch aufzuklären, lediglich einige schwere dunkle Wolken am Horizont zeugen noch von Sturm und Regen, die über die nun glatte Oberfläche des Wassers erst vor kurzem niedergegangen sein müssen. Schon bricht die Abendsonne durch die Wolken und stellenweise zeigt sich bereits der blaue Himmel hinter den grauen Wolken.

Auf eindrucksvolle Weise gelingt es Mesdag, das Abendlicht in Himmel und Wasser wiederzugeben. Insbesondere die spärlichen und dennoch wirkungsvollen Farbakzente, wie das leuchtende Rot der Horizontlinie und die Partien hellen Blaus im Himmel, verleihen der Komposition eine lebhafte Frische. Diese herausragende Behandlung von Farbe und Licht verdeutlichen, dass dieses Gemälde auf dem Zenit von Mesdags künstlerischem Schaffen entstanden ist. Die Malweise mit grobem, pastosem und dynamischem Pinselduktus im Himmel sowie feineren und regelmässigeren Pinselstrichen im Wasser, stellt zudem die beiden Naturgewalten kontrastreich gegenüber. Die kleinen Segelboote, die Mesdag zentral an den Horizont platziert, vermitteln uns eindrucksvoll die unendliche Weite der See. Der Bildausschnitt, den Mesdag für dieses Gemälde wählt, vermittelt dem Betrachter des Werkes den Eindruck, am Strand zu stehen, wobei das Fehlen einer Uferlinie im Vordergrund unseren Fokus direkt aufs Meer lenkt. So kommt die friedvolle Stimmung des Meeres hervorragend zur Geltung und Mesdags Liebe für die Schönheit der Nordsee wird umso deutlicher.

Hendrik Willem Mesdag war schon zu Lebzeiten ein höchst erfolgreicher, geschätzter und hochdekorierter Maler. Er stellte regelmässig im Salon in Paris aus und wurde dort bereits 1870 mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Von 1889 bis 1907 war er Vorsitzender des Künstlervereins Pulchri Studio in Den Haag, 1901 wurde ihm der Orden vom Niederländischen Löwen verliehen und 1906 erhielt er zudem die Goldene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft von Königin Wilhelmina von Oranien-Nassau.

Das vorliegende Werk ist im H. W. Mesdag Archiv des RKD in Den Haag registriert und dokumentiert.

Christiaan Lucht, M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken.

CHF 7 000 / 10 000 | (€ 7 220 / 10 310)


Verkauft für CHF 30 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr