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Lot 3464* - A207 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 30. November 2023, 14.00 Uhr
CHRISTO (VLADIMIROV JAVACHEFF)
In Original-Plexiglasrahmen.
Provenienz:
- Galerie Guy Pieters, Knokke.
- Bei obiger Galerie vom heutigen Besitzer 2022 erworben, seitdem Besitz Schweiz.
Wie kaum ein anderes Gebäude hat der Reichstag in Berlin seine eigenen, kontinuierlichen Veränderungen erlebt: 1894 erbaut, 1933 niedergebrannt, 1945 beinahe zerstört, wurde er in den 1960er Jahren restauriert. Trotz all dieser einschneidenden Ereignisse bleibt er bis heute ein Symbol der Demokratie.
Als verbindendes Element während des Kalten Krieges und nach dessen Ende als Motiv von Hoffnung und demokratischer Überzeugung zieht der Reichstag das Künstlerduo Christo und Jeanne Claude bereits zu Beginn der 1970er Jahre in seinen Bann. Nach jahrzehntelangen Verhandlungen, 3 Absagen und über 30 Deutschland-Besuchen wird das Grossprojekt 1994 schlussendlich genehmigt: vom 24. Juni bis 7. Juli 1995 wird das Reichstaggebäude mit Unterstützung von 90 professionellen Kletterern und 120 Installateuren in über 100 000 Quadratmeter dick gewebtes Polypropylen verhüllt.
Das auf den ersten Blick starr und unflexible erscheinende Material offenbart sich durch den gekonnten Einsatz der Künstler als feines, facettenreiches Element, das im Zeitraum von dessen Verhüllung über 5 Millionen Besucher fasziniert. Die Drapierung des silbernen Stoffes geformt von blauen Seilen schafft einen üppigen Fluss von vertikalen Falten und Plissees, die die Merkmale und Proportionen der imposanten Struktur hervorheben und die Essenz des Reichstags enthüllen. Gleichzeitig folgt die Verwendung von Stoff am Reichstag der klassischen Tradition im kunsthistorischen Kontext: als zerbrechliches Element übersetzt dieser die einzigartige Qualität von Vergänglichkeit.
CHF 15 000 / 20 000 | (€ 15 460 / 20 620)
Verkauft für CHF 16 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr