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Lot 3217 - A207 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Dezember 2023, 16.30 Uhr

PABLO PICASSO

(Málaga 1881–1973 Mougins)
Portrait Françoise Gilot. 1949.
Tusche und Aquarell auf Papierbogen.
Unten links gewidmet, signiert und datiert: Pour / Elsa Triolet / et Louis / Aragon / Picasso / Paris le 31.5.49.
38 × 28,5 cm (Blatt gefalten; ganze Blattbreite 55,5 cm.).

Provenienz:
- Sammlung Louis Aragon und Elsa Triolet, am 31.5.1949 direkt vom Künstler als Geschenk erhalten.
- Galerie Nathan, Zürich.
- Schweizer Privatbesitz, wohl in obiger Galerie erworben.
- Schweizer Privatbesitz, 2010 von Obigem erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.

Pablo Picasso teilt die Bewunderung vieler seiner Zeitgenossen für die Lyrik des barocken Luis de Góngora y Argote, nachdem der mit Metaphern und Allegorien gespickte, sehr komplexe literarische Stil des Gongorismus benannt wurde. 1948 kopiert Picasso zwanzig seiner Gedichte, 1928 von Z. Milner ins Französische übersetzt und somit in Frankreich verbreitet, eigenhändig wieder ins Spanische, verziert sie mit Ornamenten und kleinen Zeichnungen und versieht sie mit vielen Anmerkungen. Dazu schafft er 20 ganzseitige Radierungen mit Porträts.

Es ist wohl kein Zufall, dass Picasso die hier vorliegende Zeichnung eines Frauenporträts, ein Jahr später entstanden, ausgerechnet auf die gedruckte Umschlagseite eines dieser "livres artistiques" malt, denn sie ist seinen Künstlerfreunden, der französisch-russischen Schriftstellerin Elsa Triolet und deren Ehemann, dem surrealistischen Dichter Louis Aragon, gewidmet, die beide bestens vertraut mit den Werken des Barockdichters sind. Zudem weist der Kopf eine besondere Ähnlichkeit mit dem Porträt zu der Sonete VXIII der Gongora-Mappe auf, das den Titel "auf ein junges Mädchen, das Blumen pflückte" trägt. In einer noch moderneren Umsetzung hebt sich in markanten Zügen ein Frauenkopf im Profil von der wuchtigen schwarzen Fläche aus Tusche ab. Mit grau-weissen, flüchtigen Aquarellstrichen werden einzelne Partien im Gesicht der Frau betont und die Blumen im Haar nur noch angedeutet. Laut Titel des Werks handelt es sich bei der Dargestellten um Françoise Gilot, die zur Zeit der Entstehung des Blattes noch Picassos Lebensgefährtin ist und damals fast immer Sujet seiner Portraits. Ob es sich jedoch tatsächlich um Gilot, um die Adressatin des Werkes, Elsa Triolet, oder auch einfach wieder um das "junge Blumenmädchen" von Góngora handelt, sei dahingestellt.

CHF 180 000 / 280 000 | (€ 185 570 / 288 660)


Verkauft für CHF 325 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr