Lot 3206* - A207 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Dezember 2023, 16.30 Uhr
GUSTAVE LOISEAU
(1865 Paris 1935)
Impression de gelée, le matin au soleil levant, Tournedos-sur-Seine. Um 1899.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: G. Loiseau.
Verso auf dem Keilrahmen betitelt: Impression de gelée, le matin au soleil levant, Tournedos sur Seine.
Verso auf dem Keilrahmen betitelt: Impression de gelée, le matin au soleil levant, Tournedos sur Seine.
54,5 × 65 cm.
Provenienz:
- Paul Durand Ruel, Paris, am 25.11.1899 direkt beim Künstler erworben.
- Galerie Charpentier, Paris, am 28.6.1945 bei Obigem erworben.
- Galerie Ary Jan, Paris.
- Privatsammlung Frankreich, in obiger Galerie erworben.
Als der "französische Post-Impressionist" schlechthin bleibt Gustave Loiseau dem Impressionismus zeitlebens treu und entwickelt unerschüttert von parallelen modernistischen Kunstströmungen seine eigene Bildsprache innerhalb der impressionistischen Malerei. Nach seinem abgeschlossenen Studium an der École des Arts Décoratifs in Paris geht Gustave Loiseau in die Bretagne nach Pont-Aven, wo er in Berührung mit der Plein-Air Malerei kommt. Anfänglich noch von Georges Seurats und Paul Signacs Malstil angeregt, emanzipiert er sich nach und nach von deren Einflüssen und entwickelt eine eigene Technik des Pointillismus. Sein Malduktus besteht nicht wie bei Signac aus streng gesetzten, gleichförmigen Punkten, sondern aus unterschiedlichen, impulsiven Strichen, welche die meteorologischen, atmosphärischen Gegebenheiten der gemalten Landschaften wiedergeben. Loiseau entfernt sich somit vom rationalisierten, auf den Gesetzen der Optik basierenden Pointillismus und plädiert für eine gefühlsbetonte, intuitivere Malerei, welche seinem schüchternen Gemüt besser entspricht. Die Striche, genannt "touche croisée" oder auch "en treillis", in Verbindung mit leuchtenden Farben und einem pastosen Farbauftrag ergeben wunderbare impressionistische Landschaftsgemälde. Seine Vorliebe für Flusslandschaften, in denen Loiseau verschiedene Tages- und Jahreszeiten oder Wetterlagen durchexerziert, exemplifiziert er insbesondere in vorliegendem Gemälde. Es zeichnet sich durch einen weiten Himmel aus, der aus konzentrisch angeordneten Pinselstrichen besteht und einen Haloeffekt hervorruft. Im klaren Wasser des breiten Flusses spiegelt sich das Himmelsphänomen. Entlang der Horizontlinie verstärkt der Einsatz von Violett- und Fliedertönen die zärtliche Herbststimmung. Die klare, lichtdurchflutete Szenerie ermöglicht den Betrachtenden die Konturen der Häuser am anderen Flussufer stechend scharf zu sehen. Es entsteht somit eine heitere, stimmungsvolle und atmosphärische Idylle.
Loiseaus Erfolg und Beliebtheit zeigt sich früh. Schon 1895 kann er im Salon des Indépendants in Paris ausstellen. Seine Werke werden von der Pariser Gesellschaft und den Kunstkritikern hoch gelobt. Paul Durand-Ruel, seines Zeichens berühmter Galerist und wichtigster Förderer impressionistischer Künstler, ist von seinen Arbeiten begeistert und nimmt ihn unter Vertrag.
- Paul Durand Ruel, Paris, am 25.11.1899 direkt beim Künstler erworben.
- Galerie Charpentier, Paris, am 28.6.1945 bei Obigem erworben.
- Galerie Ary Jan, Paris.
- Privatsammlung Frankreich, in obiger Galerie erworben.
Als der "französische Post-Impressionist" schlechthin bleibt Gustave Loiseau dem Impressionismus zeitlebens treu und entwickelt unerschüttert von parallelen modernistischen Kunstströmungen seine eigene Bildsprache innerhalb der impressionistischen Malerei. Nach seinem abgeschlossenen Studium an der École des Arts Décoratifs in Paris geht Gustave Loiseau in die Bretagne nach Pont-Aven, wo er in Berührung mit der Plein-Air Malerei kommt. Anfänglich noch von Georges Seurats und Paul Signacs Malstil angeregt, emanzipiert er sich nach und nach von deren Einflüssen und entwickelt eine eigene Technik des Pointillismus. Sein Malduktus besteht nicht wie bei Signac aus streng gesetzten, gleichförmigen Punkten, sondern aus unterschiedlichen, impulsiven Strichen, welche die meteorologischen, atmosphärischen Gegebenheiten der gemalten Landschaften wiedergeben. Loiseau entfernt sich somit vom rationalisierten, auf den Gesetzen der Optik basierenden Pointillismus und plädiert für eine gefühlsbetonte, intuitivere Malerei, welche seinem schüchternen Gemüt besser entspricht. Die Striche, genannt "touche croisée" oder auch "en treillis", in Verbindung mit leuchtenden Farben und einem pastosen Farbauftrag ergeben wunderbare impressionistische Landschaftsgemälde. Seine Vorliebe für Flusslandschaften, in denen Loiseau verschiedene Tages- und Jahreszeiten oder Wetterlagen durchexerziert, exemplifiziert er insbesondere in vorliegendem Gemälde. Es zeichnet sich durch einen weiten Himmel aus, der aus konzentrisch angeordneten Pinselstrichen besteht und einen Haloeffekt hervorruft. Im klaren Wasser des breiten Flusses spiegelt sich das Himmelsphänomen. Entlang der Horizontlinie verstärkt der Einsatz von Violett- und Fliedertönen die zärtliche Herbststimmung. Die klare, lichtdurchflutete Szenerie ermöglicht den Betrachtenden die Konturen der Häuser am anderen Flussufer stechend scharf zu sehen. Es entsteht somit eine heitere, stimmungsvolle und atmosphärische Idylle.
Loiseaus Erfolg und Beliebtheit zeigt sich früh. Schon 1895 kann er im Salon des Indépendants in Paris ausstellen. Seine Werke werden von der Pariser Gesellschaft und den Kunstkritikern hoch gelobt. Paul Durand-Ruel, seines Zeichens berühmter Galerist und wichtigster Förderer impressionistischer Künstler, ist von seinen Arbeiten begeistert und nimmt ihn unter Vertrag.
CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)
Verkauft für CHF 125 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr