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Lot 3415* - A205 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 22. Juni 2023, 14.00 Uhr

GEORG KARL PFAHLER

(1926 Emetzheim 2002)
SP.O.R. "RECOND". 1964/65.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt: G.K. PFAHLER SP.O.R. "RECOND" 1964/65 Pfahler.
180 × 160 cm.

Mit dem Zertifikat des Pfahler Archive, Weissenburg, 12. März 2023. Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen Catalogue Raisonné der Gemälde aufgenommen. Wir danken Florian Pfahler für die freundliche Unterstützung.

Provenienz: Vom heutigen Besitzer 1965 direkt beim Künstler erworben, seitdem Privatsammlung Deutschland.

"Für mich bringt die Konzentration auf die Farbe ein besonderes Lebensgefühl zum Ausdruck. Insofern ist die Farbe, wie die Kunst selbst, ein inneres Bedürfnis, das heisst, ich gebe der Farbe einen Wert, den der Gegenstand ihr sonst nimmt, vor allem, wenn er der Darstellung verpflichtet ist." Georg Karl Pfahler

Die vorliegende Arbeit, die zur Serie "Spirit of Reality" gehört und in den Jahren 1964/65 entsteht, versieht Pfahler mit für ihn charakteristisch blockhaften Formen und scharf abgegrenzten Farbflächen. Augenfällig und dominant trägt er die Signalfarbe Blau in verschiedenen Tönen auf und komplementiert diese mit den Farben Orange, Rot, Grün, Braun und Weiss. Die abgerundeten Formen, die das Verhältnis zwischen den harten Kanten und den kräftigen Farben mildern, können als visuelle Darstellung der Folgen weltverändernder Ereignisse interpretiert werden. Durch das durchdachte Farbkonzept, das vom Gegen- und Miteinanderspiel der Farben lebt, verleiht der Maler "SP.O.R. Recond" eine eigene Farbräumlichkeit und stattet das Gemälde mit scheinbar tiefenräumlichen Illusionseffekten aus. "Die Fläche wird gesprengt, die Farbe flutet in den Raum", erklärt Pfahler seine Kunst.

Der 1926 in Emetzheim geborene international anerkannte Künstler Georg Karl Pfahler, der für seine lebhaften und farbenfrohen Werke bekannt ist, zählt neben Günther Fruhtrunk zu den wesentlichen Interpreten und Wegweisern der Hard-Edge Kunstbewegung in Deutschland. Die unter seinem Lehrer Willi Baumeister gesammelten Erfahrungen an der Kunstakademie in Stuttgart beeinflussen Pfahler stark und entwickeln seinen Sinn für die Einheit von Farbe und Raum sowie die Vereinfachung von Formen. Zunächst als Bildhauer tätig, widmet er sich später der Malerei. Auf die das Informel aufgreifenden Werke aus den frühen 1950er Jahren entstehen schon bald "formative" Arbeiten, in denen sich die malerischen Strukturen zu scharfen konturierten Farbblöcken und -flächen verdichten. Mit der zunehmenden Reduktion seiner Bildsprache auf geometrische abstrakte Formen und blockartige Farbblöcke findet Pfahler in den 60er Jahren seinen prägnantesten Ausdruck. Seine Bilder werden im Aufbau und der Formgebung immer klarer, und die Formblöcke wandeln sich zu scharf abgrenzenden Farbflächen. Viele positive Erlebnisse in New York, Begegnungen mit wichtigen Vertretern des Color Field Painting und Freundschaften mit führenden Hard-Edge Künstlern, darunter Leon Polk Smith und Barnett Newman, der 1966 seine erste Ausstellung in den Vereinigten Staaten in der Fischbach Gallery in New York hängt, prägen Pfahlers Œuvre nachhaltig.

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)


Verkauft für CHF 19 820 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr