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Lot 3051 - A203 Schweizer Kunst - Freitag, 02. Dezember 2022, 14.00 Uhr

AUGUSTO GIACOMETTI

(Stampa 1877–1947 Zürich)
Rosen. 1933.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert: A.G.
96 × 100 cm.

Provenienz:
- Privatbesitz Schweiz, direkt vom Künstler erworben.
- Auktion Sotheby's Zürich, 31.5.2006, Nr. 76 (von Obigem eingeliefert).
- Bedeutende Schweizer Privatsammlung, an obiger Auktion erworben.

Ausstellungen:
- Paris 1934, L'art suisse contemporain depuis Hodler (peinture et sculpture), Musée du Jeu de Paume, 1.2.–1.3.1934.
- Chur 1935, Augusto Giacometti, Bündner Kunsthaus, 17.2.–10.3.1935.
- Bern 1959, Augusto Giacometti, Kunsthalle Bern, 8.5.–14.6.1959.

Literatur:
- Hans Hartmann: Augusto Giacometti. Pionier der abstrakten Malerei. Ein Leben für die Farbe, Chur 1981, S. 246, Nr. 1650.
- Caroline Kesser: Immer nur das Paradies. Augusto Giacometti – Die Tagebücher 1932–1937, Zürich 2020, S. 113–114.

In seinen Tagebucheinträgen vom 7., 8. und 9. August 1933 berichtet Augusto Giacometti über die Entstehung dieses Bildes: "Heute ein grosses Rosenbild begonnen auf dunklem Grund. Quadratisch. Am Abend y. Löwenstrasse. Sehr schön. Am Bild weiter gemalt (…). Das Rosenbild ist fertig geworden." (Kesser 2020).

Augusto Giacometti ist der grosse Kolorist unten den bedeutendsten Schweizer Malern im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Drei grosse Phasen strukturieren sein Schaffen. Nach Anfängen in Paris, während denen ihn der Jugendstil stark beeinflusste, schuf er in den Jahren nach 1910 erste mosaikartige Abstraktionen, die zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen. Das Gegenständliche bleibt gleichwohl gleichberechtigt und dringt in vielen dieser Bilder immer wieder durch. Die beiden Kräfte des Gegenständlichen und des Abstrakten, welche die ganze Phase der modernen Kunst begleiten, befinden sich in Augustos gesamtem Œuvre in einem stetigen Ringen nach Geltung.

Zunehmend wendet sich Augusto in den Zwanzigerjahren von der Technik der in kurzen Spachtelstrichen aufgetragenen, oft die Leinwandgrundierung dazwischen freilassenden Farben ab und einer malerischen, breiten und deckenden Malweise zu. Anfang der Zwanzigerjahre entstehen auch in diesem Stil einige wenige reine Abstraktionen, doch auch jetzt können diese sich nie ganz gegen die sichtbaren Gegenstände durchsetzen, die Augusto letztlich zu seinen Hymnen auf die Farbigkeit inspirieren. In den späten Jahren schafft Augusto eine breite Serie von prachtvollen, teils abstrakt, teils gegenständlich anmutenden Blumenbildern, von denen das hier angebotene Gemälde einer der Höhepunkte ist.

CHF 180 000 / 280 000 | (€ 185 570 / 288 660)


Verkauft für CHF 219 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr