Lot 3031 - A203 Schweizer Kunst - Freitag, 02. Dezember 2022, 14.00 Uhr
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Die Wahrheit. 1913.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: CA 13.
103 × 114 cm.
Provenienz:
- Auktion Galerie Jürg Stuker, Bern, 26.6.1958, Los 1284, als "Frauenakt".
- Schweizer Privatbesitz.
- Auktion Christie's Zürich, 19.3.2007, Los 75.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben.
Ausstellung:
Wohl Zürich 1914, Januar-Ausstellung, Kunsthaus Zürich, 8.1.–1.2.1914, Nr. 88, als "kniender Akt, orange".
Literatur:
- Gotthard Jedlicka: Amiet, Bern 1948, als "Mädchenakt" (Abb. 27).
- Franz Müller und Viola Radlach: Cuno Amiet. Die Gemälde 1883–1919, Hrsg. Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich 2014, Bd. II, S. 426, Nr. 1913.39 (mit Abb.).
Als Motiv für das mittlere Bild der mehrteiligen Komposition für das neue Zürcher Kunsthaus konzipiert und in mehreren Versionen verfeinert, wird "die Wahrheit" im vorliegenden Gemälde zum eigenständigen, in sich selbst geschlossenen Bildgegenstand. Der Einfluss Hodlers, der Amiets Entwicklung nicht nur beflügelte, sondern hin und wieder in zu starker Anlehnung auch hemmte, wirkt augenscheinlich nach, wird in der Strenge der Komposition und in der monochromen Farbigkeit aber gleichzeitig überwunden. Cuno Amiet schafft hier ein Gemälde, das in seiner Einfachheit und Symmetrie an buddhistische Götterfiguren erinnert und als zeitlose Darstellung der Wahrheit verstanden werden will.
Georg Mauner charakterisierte den ikonischen weiblichen Akt der "Kunst" oder der "Wahrheit" wegen seiner offensichtlichen Bedeutung im Oeuvre des Malers als "Amiets Talisman. Kunst und Wahrheit stellten für Amiet weitgehend kongruente Kategorien dar." So wurde aus dem vorliegenden Motiv erst nach einigen Jahren eine Allegorie der Wahrheit. Zuvor wollte sie Amiet im Zusammenhang mit seinem Loggia-Projekt als "Kunst" verstanden wissen.
Es existieren von Amiet weitere Varianten dieses Motivs, so eine Lithographie von 1912 mit dem Titel "Die Kunst" oder eine Statuette auf einem Stillleben von 1918. Die vielfältige Verwendung dieser knienden Figur in der Rolle der Kunst oder der Wahrheit zeigt, wie bedeutend sie für Amiet gewesen ist.
- Auktion Galerie Jürg Stuker, Bern, 26.6.1958, Los 1284, als "Frauenakt".
- Schweizer Privatbesitz.
- Auktion Christie's Zürich, 19.3.2007, Los 75.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben.
Ausstellung:
Wohl Zürich 1914, Januar-Ausstellung, Kunsthaus Zürich, 8.1.–1.2.1914, Nr. 88, als "kniender Akt, orange".
Literatur:
- Gotthard Jedlicka: Amiet, Bern 1948, als "Mädchenakt" (Abb. 27).
- Franz Müller und Viola Radlach: Cuno Amiet. Die Gemälde 1883–1919, Hrsg. Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich 2014, Bd. II, S. 426, Nr. 1913.39 (mit Abb.).
Als Motiv für das mittlere Bild der mehrteiligen Komposition für das neue Zürcher Kunsthaus konzipiert und in mehreren Versionen verfeinert, wird "die Wahrheit" im vorliegenden Gemälde zum eigenständigen, in sich selbst geschlossenen Bildgegenstand. Der Einfluss Hodlers, der Amiets Entwicklung nicht nur beflügelte, sondern hin und wieder in zu starker Anlehnung auch hemmte, wirkt augenscheinlich nach, wird in der Strenge der Komposition und in der monochromen Farbigkeit aber gleichzeitig überwunden. Cuno Amiet schafft hier ein Gemälde, das in seiner Einfachheit und Symmetrie an buddhistische Götterfiguren erinnert und als zeitlose Darstellung der Wahrheit verstanden werden will.
Georg Mauner charakterisierte den ikonischen weiblichen Akt der "Kunst" oder der "Wahrheit" wegen seiner offensichtlichen Bedeutung im Oeuvre des Malers als "Amiets Talisman. Kunst und Wahrheit stellten für Amiet weitgehend kongruente Kategorien dar." So wurde aus dem vorliegenden Motiv erst nach einigen Jahren eine Allegorie der Wahrheit. Zuvor wollte sie Amiet im Zusammenhang mit seinem Loggia-Projekt als "Kunst" verstanden wissen.
Es existieren von Amiet weitere Varianten dieses Motivs, so eine Lithographie von 1912 mit dem Titel "Die Kunst" oder eine Statuette auf einem Stillleben von 1918. Die vielfältige Verwendung dieser knienden Figur in der Rolle der Kunst oder der Wahrheit zeigt, wie bedeutend sie für Amiet gewesen ist.
CHF 800 000 / 1 200 000 | (€ 824 740 / 1 237 110)
Verkauft für CHF 890 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr