Lot 3432 - A203 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Dezember 2022, 14.00 Uhr
ARNALDO POMODORO
(Morciano di Romagna 1926–lebt und arbeitet in Mailand)
SFERA. 1966.
Bronze mit Goldpatina.
Auf dem Plexiglassockel mit der eingeritzten Signatur, Titel, Datierung und Nummerierung: Arnaldo Pomodoro "SFERA" 1966 - 1/2.
Durchmesser 30 cm.
Professionell gereinigt.
Professionell gereinigt.
Provenienz:
- Semiha Huber, Zürich.
- Privatsammlung Schweiz.
Literatur: Gualdoni, Flamino: Arnaldo Pomodoro. Catalogo ragionato della scultura, Bd. II, Mailand 2007, Nr. 393 (mit s/w Abb.).
Webseite: www.arnaldopomodoro.it/catalogue_raisonne/, Nr. 393.
„The sphere is a marvelous object, from the world of magic, wizards, whether it is of crystal or bronze, or full of water ; it is also the mother’s womb, I think… “ Arnaldo Pomodoro
Der Italiener Arnaldo Pomodoro gehört zu den einflussreichsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Er hat eine einzigartige, charakteristische Bildsprache entwickelt, die seine Werke auf den ersten Blick unverkennbar als seine Arbeiten identifizieren.
Er nutzt universelle, geometrische Formen wie Säulen, Scheiben und Kugeln als Ausgangspunkt und „verletzt“ diese mit einer eigenen poetischen, lebendigen Formensprache, um die Imperfektion im sonst so kontrollierten Universum der Abstraktion aufzuzeigen.
Der wohl bekannteste Werkkomplex sind die sogenannten „Spheren“. Zu Beginn dekonstruiert er die zugrundeliegende Kugel, so dass die Oberfläche vollständig aus aufgebrochenen Elementen besteht. Mit der Zeit beginnt er, seine Werke wieder zu ummanteln.
Die vorliegende Arbeit aus dem Jahr 1966 besteht unten und oben aus einer perfekt polierten, spiegelnden Kugel. Dazwischen öffnet sich das ausgehöhlte Innere mit einzelnen herausgearbeiteten Elementen, die an Maschinen oder technische Bestandteile erinnern. Betrachtet man seine Werke, auch die Säulen oder Scheiben, greift Pomodoro immer wieder auf dieselben Formen und Strukturen zurück, die seine Faszination für alles Technische, aber auch seine Liebe zum Theater widerspiegeln. Sie sind wie ein Alphabet ohne Übersetzung. Auch der Künstler kann diese Zeichen nicht entziffern, und so bleiben sie mysteriös und gleichzeitig poetisch. Durch ihre stetige Wiederholung scheint dieses Alphabet aber Geschichten zu erzählen, die jedoch ins Ungewisse führen.
Arnaldo Pomodoros Spheren entstehen im Spannungsfeld zwischen dem perfekten Äusseren und den Verletzungen und Aushöhlungen im Inneren. Die ungewöhnliche Komplexität des Inneren steht im Gegensatz zum makellosen Mantel. Die Einzelheiten stehen im Konflikt mit dem Ganzen. Der Künstler selbst beschreibt es so: „For me the sphere is a perfect, almost magical form. Then you try to break the surface, go inside and give life to the form“.
- Semiha Huber, Zürich.
- Privatsammlung Schweiz.
Literatur: Gualdoni, Flamino: Arnaldo Pomodoro. Catalogo ragionato della scultura, Bd. II, Mailand 2007, Nr. 393 (mit s/w Abb.).
Webseite: www.arnaldopomodoro.it/catalogue_raisonne/, Nr. 393.
„The sphere is a marvelous object, from the world of magic, wizards, whether it is of crystal or bronze, or full of water ; it is also the mother’s womb, I think… “ Arnaldo Pomodoro
Der Italiener Arnaldo Pomodoro gehört zu den einflussreichsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Er hat eine einzigartige, charakteristische Bildsprache entwickelt, die seine Werke auf den ersten Blick unverkennbar als seine Arbeiten identifizieren.
Er nutzt universelle, geometrische Formen wie Säulen, Scheiben und Kugeln als Ausgangspunkt und „verletzt“ diese mit einer eigenen poetischen, lebendigen Formensprache, um die Imperfektion im sonst so kontrollierten Universum der Abstraktion aufzuzeigen.
Der wohl bekannteste Werkkomplex sind die sogenannten „Spheren“. Zu Beginn dekonstruiert er die zugrundeliegende Kugel, so dass die Oberfläche vollständig aus aufgebrochenen Elementen besteht. Mit der Zeit beginnt er, seine Werke wieder zu ummanteln.
Die vorliegende Arbeit aus dem Jahr 1966 besteht unten und oben aus einer perfekt polierten, spiegelnden Kugel. Dazwischen öffnet sich das ausgehöhlte Innere mit einzelnen herausgearbeiteten Elementen, die an Maschinen oder technische Bestandteile erinnern. Betrachtet man seine Werke, auch die Säulen oder Scheiben, greift Pomodoro immer wieder auf dieselben Formen und Strukturen zurück, die seine Faszination für alles Technische, aber auch seine Liebe zum Theater widerspiegeln. Sie sind wie ein Alphabet ohne Übersetzung. Auch der Künstler kann diese Zeichen nicht entziffern, und so bleiben sie mysteriös und gleichzeitig poetisch. Durch ihre stetige Wiederholung scheint dieses Alphabet aber Geschichten zu erzählen, die jedoch ins Ungewisse führen.
Arnaldo Pomodoros Spheren entstehen im Spannungsfeld zwischen dem perfekten Äusseren und den Verletzungen und Aushöhlungen im Inneren. Die ungewöhnliche Komplexität des Inneren steht im Gegensatz zum makellosen Mantel. Die Einzelheiten stehen im Konflikt mit dem Ganzen. Der Künstler selbst beschreibt es so: „For me the sphere is a perfect, almost magical form. Then you try to break the surface, go inside and give life to the form“.
CHF 150 000 / 200 000 | (€ 154 640 / 206 190)
Verkauft für CHF 158 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr