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Lot 3424 - A203 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 01. Dezember 2022, 14.00 Uhr

RICHARD LIN

(1933 Taichung 2011)
Painting Relief 13 September 1965. 1965.
Öl, Aluminium und Plexiglas auf Leinwand.
Auf der überlappenden Leinwand signiert: LIN. Zudem auf dem Keilrahmen signiert, datiert, mit Mass - und Richtungsangaben: LIN 13-SEPTEMBER-1965 50×60.
127 × 152,5 cm.

Der Nachlass von Richard Lin Show Yu bestätigt, dass dieses Werk in den kommenden Catalogue Raisonné des Künstlers aufgenommen wird. Wir danken dem Nachlass des Künstlers für die freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Marlborough Gallery, London (verso mit dem Etikett).
- Vom Vorbesitzer bei obiger Galerie erworben, Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, ebenfalls Privatsammlung Schweiz.

Ausstellung:
London 1966, Richard Lin. Marlborough Fine Art Gallery, März-April 1966, S. 2, Nr. 18 (mit s/w-Abb.).

„White is the most mundane of colors, and the greatest of all colors: it is the most colorless and the most colorful: it is the most noble color and the most common color: it is the most tranquil color, and the saddest color too ... white in and of itself is many colors: it can be thicker, thinner, heavier, lighter, transparent, semi-transparent ... which means that with white and white, you can construct many strange and wonderful relationships of shapes and shapes, or spaces and spaces.“ Richard Lin

Berühmt wird Richard Lin durch seine überwiegend weissen „Relief Paintings“. Er malt diverse Schichten übereinander, lässt jede Schicht vor dem Auftrag der Nächsten trocknen, wodurch die weisse, monochrome Leinwand doch Farbunterschiede und -kanten aufweist. Auf der so präparierten Leinwand bringt er seine Reliefs an. Im vorliegenden Werk vom „13. September 1965“ befinden sich im oberen Drittel der Leinwand 2 vertikale Balken: links ein längliches Aluminiumstück, auf dessen rechter Seite ein schmaler schwarzer Streifen gemalt ist; rechts ein weisses Plexiglasstück, das rechts durch einen schmalen Aluminiumstreifen ergänzt ist. Sie grenzen rechts, links und unten an ein weisses Quadrat an, welches durch den mehrfachen Farbauftrag entstanden ist.

Eindrücklich spielt Lin mit der Wahrnehmung des Betrachters. Sowohl die nicht einheitliche weisse Leinwand als auch die unterschiedlichen Materialien der Reliefs irritieren uns und lassen uns unser angenommenes Seherlebnis überprüfen. Beim Betrachten des Werkes gehen wir davon aus, dass es sich um ein monochrom weisses Gemälde handelt und auch, dass die Reliefs identisch sind - beides trifft aber nicht zu. Die einzelnen Reliefs sind zwar gleich lang, aber abweichend in Breite, Höhe und Material. Die Erkenntnis dieser Beobachtung führt zur Irritation des Betrachters und fordert ihn heraus, seine vorgefasste Wahrnehmung zu kontrollieren und anzupassen.

„Relief Painting 13. September 1965“ ist ein herausragendes Beispiel für Richard Lins meisterhaften Umgang mit den gleichzeitigen Einflüssen von Malerei und Architektur und von westlicher und östlicher Kunsttradition.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)


Verkauft für CHF 49 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr