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Lot 3010 - A202 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. September 2022, 14.00 Uhr

LUZERNER MEISTER, UM 1513

Altartafel der Mantzet-Familie mit Kreuzigung. 1513.
Öl auf Holz.
Unten mittig datiert und bezeichnet: 1513. ICH WAR DER STUND.
86 × 67 cm.

Provenienz:
- Sammlung "Maler Egli", Luzern, wohl Karl Martin Eglin (1787–1850), bis ca. 1825.
- Sammlung Schultheiss Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833).
- Auktion Svensk-Franska, Stockholm, 6.12.1922, Los 102 (als Kölnische Schule).
- An obiger Auktion erworben vom Kunsthistoriker Dr. Hans Schneider-Christ (1888–1953), Basel, für seine Schwiegereltern, Privatsammlung Hans Christ-Merian und Mathilde Christ-Merian, bis 1954 (verso mit Etikett).
- Durch Erbschaft, Schweizer Privatbesitz.

Ausstellungen:
- Malmö 1926, Utställing av en Samlin äldre Malningar, Museum malmö, 1926, Nr. 24.
- Basel 1928, Ausstellung von Kunstwerken des 15. bis 18. Jhs. aus Basler Privatbesitz, Kunstverein Basel, 15.4–28.5.1928, Nr. 18, Tafel VIII.
- Basel 1957, Basler Privatbesitz, Kunstverein Basel, 4.7.–29.9.1957, Nr. 27.

Literatur:
- Ulrich Hegner: Hans Holbein d. J., 1828, S. 121ff.
- Walter Hugelshofer: Einige Luzerner Maler im 1. Viertel des 16. Jahrhunderts, in: Festschrift für Robert Durrer, Bd. 83, 1928, S. 321–325, Tafel XXIII.
- R. Durrer und P. Hilber: Diepold Schilling Luzerner Bildchronik 1513, Genf 1932, S. 229–231, Tafel 405 (als Meister Hans von Arx).
- Alfred A. Schmid: Luzerner Malerei, in: Journal des Arts, XI, 1946 (mit Abb.).
- Uta Bergmann: Jörg Keller. Ein Luzerner Bildschnitzer der Spätgotik, Luzerner Historische Veröffentlichungen, Bd. 28, Luzern/Stuttgart 1994, Text S. 308–312, Abb. 276 (als Christoph Bockstorffer (?), 1513).

Die hier angebotene Altartafel konnte aufgrund der dargestellten Stifter und ihrer Wappen, die als jene des Philipp von Mantzet und seiner Frau Elisabeth Feer von Kasteln erkannt wurden, eindeutig als luzernisch identifiziert werden. Dargestellt ist unterhalb des Kreuzes eine Anna Selbdritt sowie links die Heiligen Georg und Jakobus d. Ä. und rechts die Heiligen Achatius und Christophorus.

Die Altartafel wurde in der Vergangenheit aufgrund eines angeblichen, heute nicht mehr auszumachenden Monogramms vHA dem Maler Hans von Arx, genannt Schlegel zugeschrieben. Dieser ist jedoch erst 1522 in Luzern nachweisbar. Stilistisch verwandt sind unter anderen Werken zwei Tafeln im Nidwaldner Museum in Stans, sowohl in den Figuren als auch in der Hintergrundlandschaft (siehe Bergmann 1994, Abb. 274–275). Uta Bergmann (siehe Literatur) bringt diese Tafeln, wie auch unsere, in Zusammenhang mit einem 1512 datierten Wandgemälde aus dem Sautierhaus in Luzern, heute im Schweizerischen Landesmuseum, und schreibt diese Werke gesamthaft dem in Luzern und Konstanz tätigen Maler Christoph Bockstorffer zu (siehe zu dem Künstler Bernd Konrad: Christoph Bockstorffer, Maler der Frührenaissance in Luzern und Konstanz, Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern, 10/1992).

Der in Basel geborene, bekannte Kunsthistoriker Hans Schneider, der 1915 als Direktor des Mauritshuis und 1930 des RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie) in Den Haag tätig war, erwarb diese Altartafel 1922 für seine Schwiegereltern, wo sie seither über mehrere Generationen bis zu den heutigen Besitzern weitergegeben wurde. Schneider, der 1941 zurück in die Schweiz kehrte, war für die Publikationsreihe "Die Kunstdenkmäler der Schweiz" verantwortlich.

CHF 25 000 / 35 000 | (€ 25 770 / 36 080)


Verkauft für CHF 30 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr