Lot 3059 - A202 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. September 2022, 14.00 Uhr
JOHANN BOECKHORST
(Münster 1604–1668 Antwerpen)
Maria mit Kind und Johannesknaben. 1646.
Öl auf Leinwand.
Oben rechts schwer leserlich signiert und datiert: Jo Bockhorst. F. 1646.
102,5 × 94 cm.
Provenienz:
- Sammlung F. Beedham (verso in Keilrahmen eingeritzt).
- Sammlung Dr. Fritz Rotmann, London.
- Galerie Kurt Meissner, Zürich, 1954.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
- Nelly Foulon: Johan Boeckhorst 1605-1668. Zijn Leven en zijn Werk. Licentiaatsarbeit Reichsuniversität Gent 1971–72, S. 33, Nr. S 1.
- J. E. Ostrand: Johann Boeckhorst: His Life and Work, Diss. University of Missouri-Columbia 1975, S. 175, Nr. A 29.
- Helmut Lahrkamp: Der "Lange Jan". Leben und Werk des Barockmalers Johann Bockhorst aus Münster, in: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde, LX, Münster 1982, S. 40, Nr. 12.
- Gerhard Langemeyer: Kunsthistorische Nachbetrachtungen zum Katalog der Werke Johann Boeckhorsts, in: Westfalen LX, 1982, S. 192–193.
- Hans Vlieghe: Stilentwicklung in Boeckhorsts Oeuvre, in: Ausst.-Kat. Jan Boeckhorst (1604–1668) Maler der Rubenszeit, Rubenshaus Antwerpen, 7.7.–2.9.1990 / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, 16.9.–11.11.1990, S. 64.
- Maria Galen: Johann Boeckhorst. Gemälde und Zeichnungen, Hamburg 2012, S. 98, Kat.-Nr. 19.
Das hier angebotene Gemälde ist das früheste bekannte, von Boeckhorst signierte und datierte Werk und zudem das einzige, das er mit vollem Namen signierte. Es bildete den Grundtypus für drei Marienbilder von Boeckhorst, die alle auf die Darstellung des Johannesknaben verzichten, unter anderem eine Version im Städtischen Gustav-Lübcke-Museum in Hamm (siehe Ausst.-Kat. Jan Boeckhorst (1604–1668) Maler der Rubensziet, Rubenshaus Antwerpen, 7.7.–2.9.1990 / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, 16.9.–11.11.1990, S. 146–147, Kat.-Nr. 3).
Die Existenz von mehreren eigenhändigen Repliken lässt vermuten, dass der Maler zu diesem Zeitpunkt bereits an der Spitze eines gut etablierten Ateliers gewesen sein muss. Die monumentale, die Bildfläche ausfüllende Madonnenfigur schliesst sich dabei als Typus und als Komposition an Rubens' spätes, ab 1630 entstandenes Œuvre an, wie zum Beispiel an die Heilige Familie im Prado in Madrid (Inv.-Nr. P001639). Die sehr plastisch und lebendig wiedergegebenen Gesichter lassen annehmen, dass Boeckhorst mit Rubens' Technik, nach dem Leben zu skizzieren, vertraut gewesen sein muss und für seine grösseren Kompositionen auf Kopfstudien zurückgegriffen hat. Die Studie eines nach links blickenden Frauenkopfes, ehemals aus der Sammlung Inchbald in London, diente für die hier angebotene Darstellung wahrscheinlich als Vorlage (siehe Maria Galen ebd., Kat.-Nr. Z13).
- Sammlung F. Beedham (verso in Keilrahmen eingeritzt).
- Sammlung Dr. Fritz Rotmann, London.
- Galerie Kurt Meissner, Zürich, 1954.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
- Nelly Foulon: Johan Boeckhorst 1605-1668. Zijn Leven en zijn Werk. Licentiaatsarbeit Reichsuniversität Gent 1971–72, S. 33, Nr. S 1.
- J. E. Ostrand: Johann Boeckhorst: His Life and Work, Diss. University of Missouri-Columbia 1975, S. 175, Nr. A 29.
- Helmut Lahrkamp: Der "Lange Jan". Leben und Werk des Barockmalers Johann Bockhorst aus Münster, in: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde, LX, Münster 1982, S. 40, Nr. 12.
- Gerhard Langemeyer: Kunsthistorische Nachbetrachtungen zum Katalog der Werke Johann Boeckhorsts, in: Westfalen LX, 1982, S. 192–193.
- Hans Vlieghe: Stilentwicklung in Boeckhorsts Oeuvre, in: Ausst.-Kat. Jan Boeckhorst (1604–1668) Maler der Rubenszeit, Rubenshaus Antwerpen, 7.7.–2.9.1990 / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, 16.9.–11.11.1990, S. 64.
- Maria Galen: Johann Boeckhorst. Gemälde und Zeichnungen, Hamburg 2012, S. 98, Kat.-Nr. 19.
Das hier angebotene Gemälde ist das früheste bekannte, von Boeckhorst signierte und datierte Werk und zudem das einzige, das er mit vollem Namen signierte. Es bildete den Grundtypus für drei Marienbilder von Boeckhorst, die alle auf die Darstellung des Johannesknaben verzichten, unter anderem eine Version im Städtischen Gustav-Lübcke-Museum in Hamm (siehe Ausst.-Kat. Jan Boeckhorst (1604–1668) Maler der Rubensziet, Rubenshaus Antwerpen, 7.7.–2.9.1990 / Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, 16.9.–11.11.1990, S. 146–147, Kat.-Nr. 3).
Die Existenz von mehreren eigenhändigen Repliken lässt vermuten, dass der Maler zu diesem Zeitpunkt bereits an der Spitze eines gut etablierten Ateliers gewesen sein muss. Die monumentale, die Bildfläche ausfüllende Madonnenfigur schliesst sich dabei als Typus und als Komposition an Rubens' spätes, ab 1630 entstandenes Œuvre an, wie zum Beispiel an die Heilige Familie im Prado in Madrid (Inv.-Nr. P001639). Die sehr plastisch und lebendig wiedergegebenen Gesichter lassen annehmen, dass Boeckhorst mit Rubens' Technik, nach dem Leben zu skizzieren, vertraut gewesen sein muss und für seine grösseren Kompositionen auf Kopfstudien zurückgegriffen hat. Die Studie eines nach links blickenden Frauenkopfes, ehemals aus der Sammlung Inchbald in London, diente für die hier angebotene Darstellung wahrscheinlich als Vorlage (siehe Maria Galen ebd., Kat.-Nr. Z13).
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 49 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr