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Lot 3230* - A201 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Juli 2022, 17.00 Uhr

JEAN-FRANÇOIS RAFFAËLLI

(1850 Paris 1924)
Le quai Malaquais, Paris.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: JF RAFFAËLLI.
70 × 80,5 cm.

Die Authentizität des Werks wurde von der Galerie Brame & Lorenceau bestätigt, Paris, 15.2.2021. Es wird in den sich in Vorbereitung befindenden digitalen Catalogue critique aufgenommen.

Provenienz:
- Bernhard Orthmann, Deutschland.
- Jessy Strassburger, USA/Vaduz, durch Erbschaft von Obigem.
- Privatsammlung Liechtenstein, als Geschenk von Obigem erhalten.
- Marianne und Dr. Egmond Frommelt, Vaduz, durch Erbschaft von Obigem.
- Auktion Dorotheum, Wien, 7.6.2021, Los 535.
- Deutscher Besitz, an obiger Auktion erworben.

Ausstellung:
Hamburg 1906, Grosse Kunstausstellung / Weihnachts-Ausstellung, Kunstverein in Hamburg, Dezember 1906, Nr. 85 (verso mit Etikett).

Der französische Maler Jean-François Raffaëlli gehört zu den bedeutsamsten Chronisten von Paris. Dem Realismus verpflichtet, versteht es der Autodidakt hervorragend, die Stadt als atmosphärischen Raum aufzufassen und sie mit charaktervollen Figuren auszustatten. Seine Szenen sprechen eine eigene Sprache, die sowohl das Vergängliche eines Momentes als auch die Schönheit des Alltäglichen darstellt. Diese Ästhetik erreicht der Künstler in einer Kombination von präzisem Duktus und skizzenhafter Komposition, die sich gleichermassen respektvoll vor der Architektur, der Natur, dem Offizier oder dem Hund verneigt. Besonders Letzterer, der kleine Hund mit schwarz-weissem Fell unten rechts, findet sich in mehreren Stadtbildern Raffaëllis wieder. Es scheint als führe der Hund den Betrachter über die verschiedenen Werke durch die Stadt Paris.

Im vorliegenden Werk blicken wir vom Quai Malaquais auf die elegante Fassade des Collège des Quatre-Nations, dem Sitz des Instituts de France. Die herbstliche Szene spielt gekonnt mit dem farblichen Umbruch in die grauere Jahreszeit, erinnert mit den sich entlaubenden Bäumen und dem zurückhaltend blau gemalten Himmel aber noch an einen Tag mit leichter Brise. So entführt uns Raffaëlli auf einzigartige Weise in eine längst vergangene Szenerie, die aufgrund des freien Pinselstrichs und des guten Erhaltungszustandes, so lebendig wirkt wie am Tag ihrer Entstehung.

CHF 70 000 / 100 000 | (€ 72 160 / 103 090)


Verkauft für CHF 85 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr