Lot 3407 - A199 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 02. Dezember 2021, 16.00 Uhr
JEAN-PAUL RIOPELLE
(Montréal 1923 - 2002 L'Isle-aux-Grues)
Noyauttage. 1957.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts 2-fach signiert (eine eingeritzt) und datiert: riopelle 57.
50 × 64 cm.
Provenienz:
- Jacques Dubourg, Paris (verso mit dem angeschmutzten Etikett).
- Galerie Salis, Salzburg.
- Bei obiger Galerie 1992 auf der Art Basel erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ausstellungen:
- Köln 1958, Kölnischer Kunstverein. Jean Paul Riopelle. Arbeiten von 1947 - 1957. Gemälde, Gouachen und Aquarelle, 10. Januar - 3. Februar, Nr. 36 (verso mit dem Etikett).
- Wuppertal 1958, Städtisches Museum. Jean Paul Riopelle. Gemälde, Gouachen, Aquarell. Französische Aquarelle, 16. Februar - 16. März, Nr. 34 (verso mit dem Etikett).
- Hannover 1958, Kestner Gesellschaft. Jean Paul Riopelle, 13. September - 19. Oktober, Nr. 50 (verso mit dem Etikett).
"My father, Jean Paul Riopelle, used to refer to his paintings as "sculptures in oil,"a statement that suggests the importance he accorded to the material, plastic elements of his art. He was, of course, a sculptor as well as a painter, working first in clay, then moving on to wax, sandstone, porcelain, even bread crumbs. In all his work, and in all of the many media he explored, he cared deeply about the materials of art, which for him were a constant preoccupation and challenge. He loved first and foremost the direct and spontaneous contact with the elements, digging in with hands full, without sophisticated tools, except perhaps for the custom-made palette knives that he often used in working with paint." (Yseult Riopelle, Tochter des Künstlers)
Der Maler Jean-Paul Riopelle ist einer der ersten kanadischen Künstler, der internationalen Ruhm und Anerkennung erlangt. Er zählt heute zu den wichtigsten Vertretern des Informel und des Abstrakten Expressionismus.
1923 in Montreal, Kanada, geboren, studiert er in den 1940er Jahren an der École des Beaux Arts und der École de Meuble. Während seines Studiums wird er mit der Gruppe kanadischer Maler "Les Automatistes" in Verbindung gebracht, einer Gruppe neben den Surrealisten, die das Establishment, die Tradition und religiöse Autorität bemängelt und stattdessen das Unterbewusstsein als treibende Kraft hinter der nichtfigurativen Malerei bevorzugt. Sein Stil, der seine Wurzeln im Surrealismus und Expressionismus hat, wendet sich jedoch in den 1940er Jahren zum Abstrakten Expressionismus.
Unser vorliegendes Gemälde "Noyauttage" aus dem Jahr 1957 ist ein exzellentes Beispiel aus dem Jahrzehnt der "Grossen Mosaiken". Seine Malweise ist kontrolliert, wenn auch immer noch temperamentvoll, die Farbwahl ist bestimmt und kräftig. Er fügt das pastose Öl mit Spachtel und Messer auf die Leinwand, und lässt an manchen Stellen gestrichene oder getröpfelte Farben zu neuen, strukturellen, mosaikartigen Ordnungen erscheinen. Die Anreihung der Spachtelzüge scheinen fast unsystematisch und willkürlich nebeneinander gesetzt zu sein. Es gibt keine wirkliche Bildkomposition und keinen klar erkennbaren Bildmittelpunkt. Somit findet sich weder ein Anfang noch ein Ende, und die Farbstruktur drängt über den Bildrand hinaus. Seine Werke werden zu Farblandschaften, deren kleinteilige strukturierte Dynamik an herbstliche Laubböden im Wald oder Feldlandschaften aus dem Flugzeug denken lassen.
Riopelle geniesst zu Lebzeiten einen internationalen Ruhm; er nimmt an drei Biennalen in Venedig und der Biennale von São Paulo teil. Sowohl der Kölnische Kunstverein, die Nationalgalerie in Kanada, das Musée du Québec und die Galerie Maeght in Paris veranstalten ab den 1950er Jahren grosse Retrospektiven seines Schaffens. Später werden ihm noch zahlreiche Retrospektiven gewidmet und seine Werke befinden sich heute in vielen öffentlichen Sammlungen.
- Jacques Dubourg, Paris (verso mit dem angeschmutzten Etikett).
- Galerie Salis, Salzburg.
- Bei obiger Galerie 1992 auf der Art Basel erworben, seitdem Privatsammlung Schweiz.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung Schweiz.
Ausstellungen:
- Köln 1958, Kölnischer Kunstverein. Jean Paul Riopelle. Arbeiten von 1947 - 1957. Gemälde, Gouachen und Aquarelle, 10. Januar - 3. Februar, Nr. 36 (verso mit dem Etikett).
- Wuppertal 1958, Städtisches Museum. Jean Paul Riopelle. Gemälde, Gouachen, Aquarell. Französische Aquarelle, 16. Februar - 16. März, Nr. 34 (verso mit dem Etikett).
- Hannover 1958, Kestner Gesellschaft. Jean Paul Riopelle, 13. September - 19. Oktober, Nr. 50 (verso mit dem Etikett).
"My father, Jean Paul Riopelle, used to refer to his paintings as "sculptures in oil,"a statement that suggests the importance he accorded to the material, plastic elements of his art. He was, of course, a sculptor as well as a painter, working first in clay, then moving on to wax, sandstone, porcelain, even bread crumbs. In all his work, and in all of the many media he explored, he cared deeply about the materials of art, which for him were a constant preoccupation and challenge. He loved first and foremost the direct and spontaneous contact with the elements, digging in with hands full, without sophisticated tools, except perhaps for the custom-made palette knives that he often used in working with paint." (Yseult Riopelle, Tochter des Künstlers)
Der Maler Jean-Paul Riopelle ist einer der ersten kanadischen Künstler, der internationalen Ruhm und Anerkennung erlangt. Er zählt heute zu den wichtigsten Vertretern des Informel und des Abstrakten Expressionismus.
1923 in Montreal, Kanada, geboren, studiert er in den 1940er Jahren an der École des Beaux Arts und der École de Meuble. Während seines Studiums wird er mit der Gruppe kanadischer Maler "Les Automatistes" in Verbindung gebracht, einer Gruppe neben den Surrealisten, die das Establishment, die Tradition und religiöse Autorität bemängelt und stattdessen das Unterbewusstsein als treibende Kraft hinter der nichtfigurativen Malerei bevorzugt. Sein Stil, der seine Wurzeln im Surrealismus und Expressionismus hat, wendet sich jedoch in den 1940er Jahren zum Abstrakten Expressionismus.
Unser vorliegendes Gemälde "Noyauttage" aus dem Jahr 1957 ist ein exzellentes Beispiel aus dem Jahrzehnt der "Grossen Mosaiken". Seine Malweise ist kontrolliert, wenn auch immer noch temperamentvoll, die Farbwahl ist bestimmt und kräftig. Er fügt das pastose Öl mit Spachtel und Messer auf die Leinwand, und lässt an manchen Stellen gestrichene oder getröpfelte Farben zu neuen, strukturellen, mosaikartigen Ordnungen erscheinen. Die Anreihung der Spachtelzüge scheinen fast unsystematisch und willkürlich nebeneinander gesetzt zu sein. Es gibt keine wirkliche Bildkomposition und keinen klar erkennbaren Bildmittelpunkt. Somit findet sich weder ein Anfang noch ein Ende, und die Farbstruktur drängt über den Bildrand hinaus. Seine Werke werden zu Farblandschaften, deren kleinteilige strukturierte Dynamik an herbstliche Laubböden im Wald oder Feldlandschaften aus dem Flugzeug denken lassen.
Riopelle geniesst zu Lebzeiten einen internationalen Ruhm; er nimmt an drei Biennalen in Venedig und der Biennale von São Paulo teil. Sowohl der Kölnische Kunstverein, die Nationalgalerie in Kanada, das Musée du Québec und die Galerie Maeght in Paris veranstalten ab den 1950er Jahren grosse Retrospektiven seines Schaffens. Später werden ihm noch zahlreiche Retrospektiven gewidmet und seine Werke befinden sich heute in vielen öffentlichen Sammlungen.
CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)
Verkauft für CHF 171 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr