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Lot 3454* - A199 PostWar & Contemporary - Donnerstag, 02. Dezember 2021, 16.00 Uhr

A.R. PENCK (RALF WINKLER)

(Dresden 1939–2017 Zürich)
Ohne Titel.
Acryl auf rotbraunem Papier.
Unten rechts signiert: a.r. penck.
51,5 × 84,5 cm.

Mit der Fotobestätigung der Galerie Michael Werner, Köln. Das Werk ist dort unter der Nummer: GMW Z 154 registriert .

Provenienz:
- Galerie Michael Werner, Köln.
- Vom heutigen Besitzer bei obiger Galerie erworben, seitdem Privatsammlung Deutschland.

A.R. Penck wird 1939 in Dresden unter seinen bürgerlichen Namen Ralf Winkler geboren. Er arbeitet in der damaligen DDR unter verschiedenen Pseudonymen wie „TM“, „Y“ oder „Mike Hammer“. Die Kunsthochschulen in Ostberlin lehnen den jungen Kunstinteressierten immer wieder ab. So sieht er sich gezwungen einen anderen Weg zur Kunst zu finden, absolviert eine Lehre als technischer Zeichner und lernt bei Jürgen Böttcher. Er sichert sich seinen Lebensunterhalt als Heizer, Nachtwächter, Handwerker und Briefträger. Der junge Maler wird Mitglied in der Künstlergruppe ‚Ersten Phalanx Nedserd’, die sich gegen jegliche Kompromissforderungen in der Kunst verbünden. Ab den 60er Jahren beschäftigt sich Ralf Winkler zunehmend mit Informationstheorie und anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Von nun an arbeitet er ausschliesslich unter dem Pseudonym A.R. Penck, der auf den Geologen und Eiszeitforscher Albrecht Penck, den der Künstler sehr schätzt, verweist.

Zu dieser Zeit wendet sich Penck von der realistischen Malerei ab und entwickelt seine vollkommene eigenständige Bild- und Wahrnehmungssprache mit der er internationale Anerkennung erlangt. Sein unwechselbarer Stil aus abstrahierten Figuren und Bildzeichen ist ein universales Vokabular, dessen Entschlüsselung jedermann möglich ist. Seine radikale Formenreduktion auf umrisshafte, piktogrammartige Zeichen und Strichmännchenfiguren bezeichnet er als „StandArt“ – eine Anspielung auf die Signalwirkung allgemein bekannter Standardsymbole.

Die uns vorliegende Arbeit auf rotbraunem festen Papier besteht aus breiten, schwarzen Pinselstrichen, welche ausgiebig die gesamte Bildoberfläche füllen. Dargestellt ist eine im Profil stehende Figur, die gegenüber einer, oder sogar zwei, Strichmännchenfiguren und Symbolen platziert ist und diese anblickt. A.R. Pencks Themen analysieren zumeist Beziehungen zwischen dem Individuum und der Gesellschaft. Seine flachen und einfachen symbolgeprägten Bildkompositionen sind schliesslich Abstraktionen von komplexen, sozio-ökologischen Umstände, die er in humorvoller Reflexion, emotionaler Kraft und systematische Zeichen darstellt.

Der Künstler stirbt 2017 in Zürich und hinterlässt einen umfangreichen Bildkanon, der Gemälde, Zeichnungen, Künstlerbücher, Druckgrafik, Holz- und Bronzeskulpturen umfasst, und der eine universelle und zeitlose Gültigkeit trägt.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)


Verkauft für CHF 27 140 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr