Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3667 - A199 Grafik & Multiples - Donnerstag, 02. Dezember 2021, 14.00 Uhr

NIKI DE SAINT PHALLE

(Neuilly-sur-Seine 1930–2002 San Diego)
Elephant Vase. 1986.
Multiple. Polyesterharz, bemalt. 11/50. Auf der Unterseite auf einer Metallplakette mit der eingeritzten Signatur: Niki de Saint-Phalle. Zudem auf der Unterseite mit dem Giesserstempel: HALIGON. Masse 30,5 × 49 × 23 cm.

Provenienz: Privatsammlung Schweiz.

"Für mich war und ist mein künstlerisches Schaffen die grosse Liebe meines Lebens und wahrscheinlich die Rettung." Niki de Saint Phalle

Für kaum eine andere Künstlerin der Moderne ist Kunst eine derartige psychische Notwendigkeit, Lust und Qual zugleich wie für die französisch-schweizerische Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle. Sie gehört zu den berühmtesten Vertreterinnen der Pop-Art und gleichzeitig zu den umstrittensten Künstlerinnen des vergangenen Jahrhunderts.

Bevor sich Niki de Saint Phalle der bildenden Kunst zuwendet, arbeitet sie erfolgreich als Model und ist in den frühen 1950er Jahren auf den Titelseiten der wichtigsten Modezeitschriften wie "Vogue" und "Life" zu sehen. In ihrer Kindheit wird sie in ihrer Weiblichkeit aufs Schwerste verletzt und entdeckt nach einem psychischen Zusammenbruch 1953 die Malerei als Therapie. Bald kehrt sie der Modewelt den Rücken, verlässt ihren Mann, ihre beiden Kinder und widmet sich als Autodidaktin ausschliesslich der Kunst.

Bekannt wird sie zunächst durch ihre "Schiessbilder". Mit weltberühmten "Nana-Figuren", die beinahe kindlich erscheinen und anfänglich von Künstlerkollegen belächelt werden, schafft sie Mitte der 1960er Jahren ihren künstlerischen Durchbruch. Mit ihrer Parole "alle Macht den Nanas", die sie als Vorboten eines beginnenden Matriarchats versteht, greift Niki de Saint Phalle die in der Luft liegenden Ideen der Frauenbewegung auf. Die sinnlichen Frauenfiguren mit voluminösen weiblichen Körperformen, die sie zuerst aus Draht und Stoff, danach aus Polyester formt, sorgen anfangs für enorme Skandale. Später werden die farbenfrohen Skulpturen, welche die Künstlerin als Schmuckstücke, Schlangenstühle, Vasen, Lampen und Parfümflakons gestaltet, zum Symbol für weibliches Selbstbewusstsein und Stärke.

Der Schweizer Maler und Bildhauer Jean Tinguely, den sie 1955 kennenlernt und 1971 heiratet, führt sie anfangs in die Kniffe und Tücken der Bildhauerarbeit ein und gibt ihren ersten Gipsgebilden Halt und Struktur. Viel Energie und Geld investiert Niki de Saint Phalle in ihren grössten Lebenstraum, den "Tarot Garten" mit 22 riesengrossen bunten Polyesterfiguren, den sie in 15-jähriger Arbeit und unweit von Rom als ihr grösstes und bedeutendstes Kunstwerk erschafft.

CHF 18 000 / 22 000 | (€ 18 560 / 22 680)


Verkauft für CHF 22 260 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr