Lot 3042 - A198 Gemälde Alter Meister - Freitag, 01. Oktober 2021, 14.00 Uhr
JAN VAN GOYEN
(Leiden 1596–1656 Den Haag)
Reiter und Fischersleute in einer weiten Dünenlandschaft mit einer Kirche im Hintergrund. 1640.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: VGOYEN 1640.
42,2 × 66,2 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen.
Literatur:
Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Œuvreverzeichnis, Bd. III, Doornspijk 1987, S. 253, Kat.-Nr. 932 (mit Abb.).
Charakteristisch für die 1640er-Jahre im Œuvre Jan van Goyens sind die panoramahaften Landschaften in grossem Breitformat, bei denen er die Horizontlinie auf das untere Drittel herabsetzt und die Szene mit einer belebten Szenerie im Vordergrund und einer topographischen Ansicht im Hintergrund strukturiert. Dies zeigt sich in eindrücklicher Weise bei dieser 1640 datierten holländischen Dünenlandschaft, an der sich zahlreiche Fischer und Händler tummeln. Viele Gemeinden entlang der holländischen Nordseeküste hatten aufgrund ihres langen flachen Ufers keinen Hafen. Der Fischfang wurde auf hoher See in kleinere Segelschiffe, sogenannte Bomschuit, umgeladen, welche die Fracht bis ans Ufer bringen konnten, wie in unserem Gemälde links im Hintergrund zu sehen ist. Zur Rechten ist die Ruine einer Kirche zu sehen, die wohl im Achtzigjährigen Krieg zerstört wurde, wie viele in dieser Zeit.
Dieses charakteristische Gemälde Jan van Goyens verkörpert auf eindrückliche Weise die Fähigkeit des Künstlers, wunderbar stimmungsvolle Effekte zu kreieren und zeigt die Vollendung der Entwicklung seines eigenen Stils, nachdem sich Jan van Goyen in den 1630er-Jahre vom Einfluss seines Lehrers Esaias van de Velde (1587–1630) gelöst hatte.
Jan van Goyen, der 1632 mit seiner Frau und seinen Töchtern von seiner Geburtsstadt Leiden nach Den Haag gezogen war, stellte mehrere vergleichbare Szenen dar, so beispielsweise den Strand von Egmond aan Zee in einem 1634 datierten Gemälde im Indianapolis Museum of Art (Inv.-Nr. 1983.67) und in zwei weiteren Kompositionen, bei denen er auf das Motiv der Kirchenruine und eines von zahlreichen Figuren belebten Strandufers zurückgriff (siehe Beck 1973, Kat.-Nr. 933 und 935, S. 418).
Siehe auch Katalogeintrag zu Los 3024.
Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen.
Literatur:
Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Œuvreverzeichnis, Bd. III, Doornspijk 1987, S. 253, Kat.-Nr. 932 (mit Abb.).
Charakteristisch für die 1640er-Jahre im Œuvre Jan van Goyens sind die panoramahaften Landschaften in grossem Breitformat, bei denen er die Horizontlinie auf das untere Drittel herabsetzt und die Szene mit einer belebten Szenerie im Vordergrund und einer topographischen Ansicht im Hintergrund strukturiert. Dies zeigt sich in eindrücklicher Weise bei dieser 1640 datierten holländischen Dünenlandschaft, an der sich zahlreiche Fischer und Händler tummeln. Viele Gemeinden entlang der holländischen Nordseeküste hatten aufgrund ihres langen flachen Ufers keinen Hafen. Der Fischfang wurde auf hoher See in kleinere Segelschiffe, sogenannte Bomschuit, umgeladen, welche die Fracht bis ans Ufer bringen konnten, wie in unserem Gemälde links im Hintergrund zu sehen ist. Zur Rechten ist die Ruine einer Kirche zu sehen, die wohl im Achtzigjährigen Krieg zerstört wurde, wie viele in dieser Zeit.
Dieses charakteristische Gemälde Jan van Goyens verkörpert auf eindrückliche Weise die Fähigkeit des Künstlers, wunderbar stimmungsvolle Effekte zu kreieren und zeigt die Vollendung der Entwicklung seines eigenen Stils, nachdem sich Jan van Goyen in den 1630er-Jahre vom Einfluss seines Lehrers Esaias van de Velde (1587–1630) gelöst hatte.
Jan van Goyen, der 1632 mit seiner Frau und seinen Töchtern von seiner Geburtsstadt Leiden nach Den Haag gezogen war, stellte mehrere vergleichbare Szenen dar, so beispielsweise den Strand von Egmond aan Zee in einem 1634 datierten Gemälde im Indianapolis Museum of Art (Inv.-Nr. 1983.67) und in zwei weiteren Kompositionen, bei denen er auf das Motiv der Kirchenruine und eines von zahlreichen Figuren belebten Strandufers zurückgriff (siehe Beck 1973, Kat.-Nr. 933 und 935, S. 418).
Siehe auch Katalogeintrag zu Los 3024.
CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)
Verkauft für CHF 73 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr