Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3261* - A197 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Juli 2021, 17.00 Uhr

ÉMILE BERNARD

(Lille 1868–1941 Paris)
Le jardin public à Mayenne. 1886.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: E. Bernard 1886.
38 × 46,3 cm.

Die Authentizität des Werks wurde vom Wildenstein Institut bestätigt, Paris, 10. Mai 2007. Es wird in den sich in Vorbereitung befindenden Catalogue critique aufgenommen.

Provenienz:
- Ambroise Vollard, Paris.
- Robert de Galéa, Paris, durch Erbschaft von Obigem erhalten.
- Marquis de Bollin, Paris.
- Galerie Nicole Bertagna, Paris.
- Sammlung Josefowitz, im Juni 1957 von Obigem erworben.
- Auktion Christie's, Paris, 25. Mai 2007, Los 56.
- Deutsche Sammlung, an obiger Auktion erworben.

Ausstellung:
Los Angeles 1991, Monet to Matisse: a Century of Art in France from Southern California Collections, Los Angeles County Museum of Art, 9. Juni–11. August 1991, S. 78 (mit Abb.).

Literatur:
- Jean-Jacques Luthi und Armand Israël: Emile Bernard, Instigateur de l‘École de Pont-Aven, precurseur de l‘Art Moderne – Sa Vie, son Œuvre, Catalogue raisonné, Paris 2014, S. 140, Nr. 20 (mit Abb.).
- Jean-Jacques Luthi: Emile Bernard, Catalogue raisonné de l'œuvre peint, Paris 1982, S. 6, Nr. 25 (mit Abb.).
- Weltkunst Nr. 05/2008, S. 60 (mit Abb.).

Fahrende Kutschen und vorbeilaufende Passanten im Gemälde "Le Jardin public à Mayenne" von Emile Bernard veranschaulichen das alltägliche Leben im Park der französischen Stadt Mayenne. Die Kombination aus lebendigen, leuchtenden Farben und pointillistischer Malweise assoziiert deutliche Bezüge zum Stil des Impressionismus. Parallel dazu lassen sich an dem Werk zudem bereits Formulierungen eines neuen Stils, dem Synthetismus, ablesen: starke Konturen, ausgeprägte Flächigkeit und die Wahl des Bildausschnitts sind charakteristisch für die Malerei der sogenannten Schule von Pont-Aven, die sich ab den späten 1880er-Jahren um Emile Bernard, Paul Gauguin oder Louis Anquetin herausbildet und den synthetischen Stil entstehen lässt. So nimmt das hiesige Frühwerk "Le Jardin public à Mayenne" eine Art Scharnierfunktion innerhalb der künstlerischen Entwicklung Emile Bernards ein.

1884 beginnt Bernard im Atelier des Künstlers Fernard Cormon in Paris zu arbeiten, wo er bedeutende Kontakte knüpft. Neben den beiden Malern Louis Anquetin und Henri Toulouse-Lautrec lernt er dort auch Vincent van Gogh kennen, zu dem er eine freundschaftliche Verbindung aufbaut. Aufgrund unterschiedlicher künstlerischer Überzeugungen kommt es bereits 1886 zum Bruch zwischen Bernard und seinem Lehrer Cormon und der junge Maler muss das Atelier verlassen. Emile Bernard sucht fortan nach erweiterten visuellen Gestaltungsmöglichkeiten und beginnt ein neues Kapitel fern vom impressionistisch geprägten Paris. Zu Fuss macht er sich von der Hauptstadt aus auf den Weg in die Bretagne und in die Normandie. Während dieser Zeit zeigt sich Bernard offen auf der Suche nach künstlerischem und literarischem Austausch und lernt neue Traditionen kennen.

Das hier angebotene Gemälde "Le Jardin public à Mayenne" veranschaulicht die stilistische Vielfalt und Bernards Freude am Experimentieren. Das Werk entsteht auf seiner sechsmonatigen Reise mit dem Ziel der Ankunft im Süden der Bretagne, in Pont-Aven, wo sich seinerzeit Paul Gauguin aufhielt. Dieser wird vor Ort auf Bernards neue Bildsprache aufmerksam und es beginnt eine inspirierende, wenn auch konfliktreiche, Zusammenarbeit zwischen den beiden Künstlern, die für die Kunst der Moderne von entscheidender Bedeutung ist.

CHF 50 000 / 80 000 | (€ 51 550 / 82 470)


Verkauft für CHF 61 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr