Lot 3203 - A197 Impressionismus & Moderne - Freitag, 02. Juli 2021, 17.00 Uhr
MAX LIEBERMANN
(1847 Berlin 1935)
Studie zu den Netzflickerinnen. 1887.
Öl auf Karton auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: MLiebermann 87.
70 × 91 cm.
Provenienz:
- Auktion Rudolph Lepke, Berlin, 6./7. November 1898, Nr. 52.
- G. Hempel, Berlin, 1907–15.
- Max Böhm, Berlin, 1923–31.
- Auktion Rudolph Lepke, Berlin, Sammlung Max Böhm, 28. Januar 1931, Nr. 32 (Werk blieb unverkauft).
- Dr. Fritz Nathan, München, 1931 wohl direkt von Max Böhm erworben.
- Robert Neumann, Berlin, von Obigem erworben, bis 1936.
- Ilse Neumann, Meran, 1936 durch Schenkung von Obigem erhalten.
- Auktion Galerie Fischer, Luzern 20.–24. Mai 1941, Nr. 953.
- Dr. Scherrer, Luzern, an obiger Auktion erworben.
- Auktion Galerie Fischer, Luzern, 25.–27. Mai 1944, Nr. 768.
- Hans Soraperra-Blattmann, Zürich.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Berlin 1907, XIII. Ausstellung der Berliner Secession, Nr. 130.
- Frankfurt am Main 1907, Liebermann, Frankfurter Kunstverein, Nr. 25.
- Leipzig 1907, Max Liebermann, Leipziger Kunstverein, Nr. 24.
- Berlin 1915, Werke deutscher Meister aus Privatbesitz, II. Ausstellung, Galerie Fritz Gurlitt, April 1915, Nr. 50.
- Zürich 1923, Max Liebermann, Kunsthaus Zürich, Nr. 32 (mit Abb. im Ausst. Kat. Tafel XVII).
- Berlin 1927, Max Liebermann zum 80. Geburtstag, Preussische Akademie der Künste Berlin, Nr. 27.
- Berlin 1930, Sammlung Max Böhm, Preussische Akademie der Künste Berlin, Juni–Juli 1930, Nr. 33.
- Wien 1937, Max Liebermann, Neue Galerie Wien, Nr. 16.
- Basel 1937, Max Liebermann, Kunsthalle Basel, Nr. 139.
- Bern 1937, Albert Welti - Max Liebermann, Kunsthalle Bern, Nr. 144 (Besitz: "St. Gallen", Dr. Fritz Nathan).
- St. Gallen 1938, Gemälde - Handzeichnungen, Dr. Fritz Nathan (mit Abb. im Ausst. Kat. S. 15).
- Schaffhausen 1955, Deutsche Impressionisten, Liebermann - Corinth - Slevogt, Museum zu Allerheiligen, 23. April–24. Juli 1955, Nr. 12.
Literatur:
- Matthias Eberle: Max Liebermann, Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien 1900–1935, Bd. 1, S. 322/323, Nr. 1887/28 (mit Abb.).
- Katrin Boskamp: Studien zum Frühwerk von Max Liebermann mit einem Verzeichnis der Gemälde und Ölstudien von 1866–1889, Hildesheim/Zürich/New York 1994, Nr. 221.
- Günter Busch: Max Liebermann. Maler, Zeichner, Graphiker, Frankfurt am Main 1986, S. 61 (mit Abb.).
- Karl Scheffler: Rückblick auf Max Liebermann, in: Kunst und Volk, Jg. XII 1950, Heft 5, S. 103–113 (mit Abb. S. 108).
- W. D.: Die Liebermann-Ausstellung in der Neuen Galerie, in: Neue Freie Presse, Wien 15. Januar 1937.
- Hans Ostwald: Das Liebermann-Buch mit 270 Illustrationen, Berlin 1930.
- Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1923, S. 235.
- N.N.: Von Ausstellungen, Berlin, in: Kunst für Alle, Jg. XXX, Beilage zu Heft 19/20, Juli 1915, S. 1.
- Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1923, S. 235.
- Gustav Pauli: Liebermann, eine Auswahl aus dem Lebenswerk des Meisters in 101 Abbildungen, Anm. auf S. 245 zu S. 80 (d), S. 252.
Die vorliegende, grossformatige Studie zu Max Liebermanns Hauptwerk "die Netzflickerinnen" ist sowohl historisch als auch thematisch ein wichtiges Schlüsselwerk im Œuvre des deutschen Impressionisten. Liebermann hegt zeit seines Schaffens eine grosse Faszination für die einfache Bevölkerung, die ihrer täglichen Arbeit im Freien nachgeht. Während seiner Hochzeitsreise 1884 wird er von seinem niederländischen Malerfreund Jozef Israëls auf das Genrethema der Netzflickerinnen hingewiesen. Liebermann ist gefesselt von dem Anblick der netzflickenden Frauen, die an der Küste arbeitend, auf die Rückkehr ihrer Männer warten und darauf hoffen, dass diese noch vor dem Sturm heimkehren. Diese Dualität der menschlichen Abhängigkeit vom Fischfang als Ernährungsquelle einerseits, und der unbezwingbaren Gewalt der Natur, der der Mensch schonungslos ausgeliefert ist andererseits, fesselt Liebermann.
Es beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und etliche Skizzen und Figurenstudien entstehen. Das von uns angebotene Gemälde ist den berühmten "Netzflickerinnen", das sich als Hauptwerk Liebermanns heute in der Kunsthalle Hamburg befindet, unmittelbar vorangehend. Es ist der einzige Kompositionsentwurf in Öl, der bereits dem Hauptwerk entspricht und kombiniert verschiedene kleinere Figurenstudien. Im Vergleich zu diesen eher starren Studien, ist das vorliegende, für eine Studie besonders grosse Gemälde, eine bewegte Komposition, die durch einen freien und spontanen Farbauftrag besticht. Der herannahende Sturm wird bereits durch das flatternde Gewand der stehenden Frau angedeutet und verleiht dem Gemälde eine bedrohliche Stimmung, die die Dramatik des Themas nochmals unterstreicht.
Nach intensiven Recherchen konnten kürzlich alle Erben nach Ilse Neumann ausfindig gemacht und eine einvernehmliche Lösung für den Verkauf der "Studie zu den Netzflickerinnen" gefunden werden (vgl. Text zur Sammlung Neumann S. 4).
- Auktion Rudolph Lepke, Berlin, 6./7. November 1898, Nr. 52.
- G. Hempel, Berlin, 1907–15.
- Max Böhm, Berlin, 1923–31.
- Auktion Rudolph Lepke, Berlin, Sammlung Max Böhm, 28. Januar 1931, Nr. 32 (Werk blieb unverkauft).
- Dr. Fritz Nathan, München, 1931 wohl direkt von Max Böhm erworben.
- Robert Neumann, Berlin, von Obigem erworben, bis 1936.
- Ilse Neumann, Meran, 1936 durch Schenkung von Obigem erhalten.
- Auktion Galerie Fischer, Luzern 20.–24. Mai 1941, Nr. 953.
- Dr. Scherrer, Luzern, an obiger Auktion erworben.
- Auktion Galerie Fischer, Luzern, 25.–27. Mai 1944, Nr. 768.
- Hans Soraperra-Blattmann, Zürich.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Berlin 1907, XIII. Ausstellung der Berliner Secession, Nr. 130.
- Frankfurt am Main 1907, Liebermann, Frankfurter Kunstverein, Nr. 25.
- Leipzig 1907, Max Liebermann, Leipziger Kunstverein, Nr. 24.
- Berlin 1915, Werke deutscher Meister aus Privatbesitz, II. Ausstellung, Galerie Fritz Gurlitt, April 1915, Nr. 50.
- Zürich 1923, Max Liebermann, Kunsthaus Zürich, Nr. 32 (mit Abb. im Ausst. Kat. Tafel XVII).
- Berlin 1927, Max Liebermann zum 80. Geburtstag, Preussische Akademie der Künste Berlin, Nr. 27.
- Berlin 1930, Sammlung Max Böhm, Preussische Akademie der Künste Berlin, Juni–Juli 1930, Nr. 33.
- Wien 1937, Max Liebermann, Neue Galerie Wien, Nr. 16.
- Basel 1937, Max Liebermann, Kunsthalle Basel, Nr. 139.
- Bern 1937, Albert Welti - Max Liebermann, Kunsthalle Bern, Nr. 144 (Besitz: "St. Gallen", Dr. Fritz Nathan).
- St. Gallen 1938, Gemälde - Handzeichnungen, Dr. Fritz Nathan (mit Abb. im Ausst. Kat. S. 15).
- Schaffhausen 1955, Deutsche Impressionisten, Liebermann - Corinth - Slevogt, Museum zu Allerheiligen, 23. April–24. Juli 1955, Nr. 12.
Literatur:
- Matthias Eberle: Max Liebermann, Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien 1900–1935, Bd. 1, S. 322/323, Nr. 1887/28 (mit Abb.).
- Katrin Boskamp: Studien zum Frühwerk von Max Liebermann mit einem Verzeichnis der Gemälde und Ölstudien von 1866–1889, Hildesheim/Zürich/New York 1994, Nr. 221.
- Günter Busch: Max Liebermann. Maler, Zeichner, Graphiker, Frankfurt am Main 1986, S. 61 (mit Abb.).
- Karl Scheffler: Rückblick auf Max Liebermann, in: Kunst und Volk, Jg. XII 1950, Heft 5, S. 103–113 (mit Abb. S. 108).
- W. D.: Die Liebermann-Ausstellung in der Neuen Galerie, in: Neue Freie Presse, Wien 15. Januar 1937.
- Hans Ostwald: Das Liebermann-Buch mit 270 Illustrationen, Berlin 1930.
- Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1923, S. 235.
- N.N.: Von Ausstellungen, Berlin, in: Kunst für Alle, Jg. XXX, Beilage zu Heft 19/20, Juli 1915, S. 1.
- Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1923, S. 235.
- Gustav Pauli: Liebermann, eine Auswahl aus dem Lebenswerk des Meisters in 101 Abbildungen, Anm. auf S. 245 zu S. 80 (d), S. 252.
Die vorliegende, grossformatige Studie zu Max Liebermanns Hauptwerk "die Netzflickerinnen" ist sowohl historisch als auch thematisch ein wichtiges Schlüsselwerk im Œuvre des deutschen Impressionisten. Liebermann hegt zeit seines Schaffens eine grosse Faszination für die einfache Bevölkerung, die ihrer täglichen Arbeit im Freien nachgeht. Während seiner Hochzeitsreise 1884 wird er von seinem niederländischen Malerfreund Jozef Israëls auf das Genrethema der Netzflickerinnen hingewiesen. Liebermann ist gefesselt von dem Anblick der netzflickenden Frauen, die an der Küste arbeitend, auf die Rückkehr ihrer Männer warten und darauf hoffen, dass diese noch vor dem Sturm heimkehren. Diese Dualität der menschlichen Abhängigkeit vom Fischfang als Ernährungsquelle einerseits, und der unbezwingbaren Gewalt der Natur, der der Mensch schonungslos ausgeliefert ist andererseits, fesselt Liebermann.
Es beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und etliche Skizzen und Figurenstudien entstehen. Das von uns angebotene Gemälde ist den berühmten "Netzflickerinnen", das sich als Hauptwerk Liebermanns heute in der Kunsthalle Hamburg befindet, unmittelbar vorangehend. Es ist der einzige Kompositionsentwurf in Öl, der bereits dem Hauptwerk entspricht und kombiniert verschiedene kleinere Figurenstudien. Im Vergleich zu diesen eher starren Studien, ist das vorliegende, für eine Studie besonders grosse Gemälde, eine bewegte Komposition, die durch einen freien und spontanen Farbauftrag besticht. Der herannahende Sturm wird bereits durch das flatternde Gewand der stehenden Frau angedeutet und verleiht dem Gemälde eine bedrohliche Stimmung, die die Dramatik des Themas nochmals unterstreicht.
Nach intensiven Recherchen konnten kürzlich alle Erben nach Ilse Neumann ausfindig gemacht und eine einvernehmliche Lösung für den Verkauf der "Studie zu den Netzflickerinnen" gefunden werden (vgl. Text zur Sammlung Neumann S. 4).
CHF 120 000 / 150 000 | (€ 123 710 / 154 640)
Verkauft für CHF 354 100 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr